das andere
Fiktion
Gearbeitetes
Gebautes
Geduschtes
Gefundenes
Gehörtes
Gekochtes
Gelesenes
Gelistetes
Gequotetes
Geschriebenes
Gesehenes
Gespieltes
Gestandenes
im Suff
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 

Gesehenes

Als "Lost in Translation" 2004 ins Kino kam, war ich wie verzaubert von dem Film. Die Handlung, die Charaktere, die Musik, das Szenario, die Stimmung. Alles an dem Film war toll.
So toll, dass ich den Film gleich 4 Mal gesehen habe. Im folgenden Jahr habe ich ihn dann beim Kinofrühstück im Votiv und dann im Sommer im Open-Air-Kino gesehen. Sicherlich öfter als einmal auf DVD (deren Besitz hier bestätigt wird) ...und wie man an diesem Blog-Eintrag aus 2008 sehen kann, dann auch noch im Fernsehen.
Ob diese TV-Ausstrahlung das letzte Mal war, dass ich ihn gesehen habe, weiß ich nicht mit Sicherheit, aber ich gehe davon aus. Ich habe seit August 2008 keinen TV-Zugang mehr und die DVD habe ich nie nachgekauft. Das machts schwer ;)

Sophia Coppola hat einen neuen Film in den Kinos und im Zuge dessen zeigt das Gartenbaukino zur Zeit eine Werkschau. Gestern lief "Lost in Translation" in der Spätvorstellung und somit hatte ich endlich wieder Gelegenheit diesen Film zu sehen, der seit 13 Jahren so einen ganz besonderen Platz in meinem Herz hat.

Die Geschichte erzählt von Charlotte, die in ihren früheren 20ern noch nicht weiß wo sie hin will. Sie erzählt von Bob, dem ca doppel so alten Schauspieler, der sich dank aufblühender Midlife- und Ehe-Krise, ähnliche Fragen stellt. Davon wie sie sich in einem Hotel in Tokio, eine Insel umgeben von einer Stadt die ihnen genauso fremd wie die ungewisse Zukunft ist, kennen lernen. Davon wie sich diese beiden Stücke Treibholz annähern. Davon wie diese Sehnsucht nicht erfüllt wird.

Begleitet wird die Geschichte von sphärischer Musik von "Air" und dem Neonlicht-Gewitter japanischer Reklame-Schilder, Pachinko- und Arcade-Spielhallen und Karaoke-Bars, die alle in gleichem Maße die exotische Neugier wecken und nicht bloß durch die Sprachbarriere eine unüberbrückbare Fremdartigkeit hervorstreichen.

All das ist auch nach 13 Jahren immer noch da. Der Film hat sich kein bisschen geändert.

Aber ich.

Ich habe sehr bald gemerkt, dass mich der Film nicht mehr abholt. Dann habe ich versucht mich ihm anzunähern und die Gemeinsamkeiten zu finden. Einzig das bittersüße Ende hat mich nochmals wie gewohnt erwischt.
Ich bemängle das nicht. Mir ist bewusst, dass ich mich weiterentwickelt habe, und meine Weltsicht sich verändert hat. Ich sehe die Zukunft nicht mehr voller Ungewissheit. Ich hatte schon lange nicht mehr dieses Gefühl der unerfüllten Sehnsucht.
Von dem her wäre es also sehr verwunderlich, wenn sich meine Beziehung zu dem Film nicht verändert hätte. Es ist lediglich ein wenig Schade, dass ich durch den gestrigen Kinobesuch davon weiß. Hätte ich Lost in Translation nie wieder gesehen, wäre es immer ein Film gewesen, der diesen Zauber hat und von dem ich mich verstanden gefühlt habe.

- BM out -

Ich fotografiere nicht. Ich mache gerne ab und an Bilder von seltsamen Dingen, wie Stickern, Graffitis und Firmennamen, aber nicht wirklich von Leuten und Gebäuden (und schon gar nicht von mir).
Das ist meist kein Problem, nur wenn ich im Ausland war und dann ohne Speicherkarten voll Fotobüchern zurück komme. Mittlerweile wird es nicht mehr hinterfragt, die Leute haben alle Hoffnung aufgegeben.

Die ca 1 1/2 Wochen in denen ich mich von Stockholm südwärts gehangelt habe, sind natürlich nicht fotolos von statten gegangen. Zum Schluss habe ich sogar ein Touristenfoto gemacht!

Beginnen wir aber erst Mal in Stockholm:

Es hat mich zum Beispiel sehr überrascht Werbung fürs Bauhaus zu sehen, das es bei uns ja nicht mehr gibt*.


[*Korrektur: Das Bauhaus gibts. Den Baumax gibts nicht mehr. Weder bei uns noch bei den Schweden. Soweit ich weiß. Trotzdem interessant, dass die Schweden das Bauhaus haben, oder?]


Im Vasa-Museum haben sie einen eigenen Selfie-Spot eingerichtet. *schauder*



...da ist mir gar nix anderes übrig geblieben als die Regeln zu brechen und ein normales Foto zu machen!




Im Riksarkivet, dem ehemaligen Reichsarchiv, gibt es diese "Rutschen" im Stiegengang:


Wie ich später erfahren habe, wurden die während des 2. Weltkriegs eingerichtet um das Archiv schnell evakuieren zu können, sollten die Nazis einmarschieren.


Ich war zwar während meiner Reise bei jeder Gelegenheit im Espresso House (im Grunde wie der Starbucks nur halt nicht der Starbucks), aber es hätte auch das richtige Ding gegeben.




Wer bei schwedischer Küche an Fleischbällchen und Mandeltorte von IKEA denkt, weiß offensichtlich nicht, dass die klassische Hausmannskost dort der Kebab (Kyckling = Huhn) ist!



Wenn es aber etwas so richtig schwedisches gibt, dann sind es die Vikinger, richtig? Gut das Viking Lines also seine Schiffe im Hafen liegen hatte um zu zeigen, wie ein echter Vikinger seinen Stolz nennt!

*seufz*


Dafür hat mich dieser Bus kichern lassen.


tihihihi. Tits. Funktioniert immer.

Nächster Stop war Göteborg, wo das Wetter nochmal schlechter war als Stockholm. Um das zu unterstreichen bin ich auf den Skansen Krona rauf, eine ehemalige Verteidigungsanlage auf einem Hügel in der Stadt. Dann habe ich ein Foto der Altstadt geknippst.
Wish you were here! <3




In Stockholm und Göteborg sind mir keine beklebten Laternen- und Ampel-Masten, oder mit Konzertplakaten zugepflasterte Schaltkästen aufgefallen, wie das bei uns so üblich ist.
Erst im südlichen Malmö habe ich Kleber und Schmierereien entdeckt ...und dann war da auch noch meine Standardantwort aus meinem alten Job dabei!




Radfahren ist im Norden serious business. Besonders auffällig war es in Göteborg, wo die ganze Infrastruktur auf Räder ausgelegt ist, während man als Fußgänger übers Kopfsteinpflaster stolpert.
In Kopenhagen haben sie sogar in der S-Bahn eigene Stellplatz für die Räder. Sieht man im Bild leider nicht so gut, aber sie sind tatsächlich da.


Sitzplätze für die Fußgänger? Pft.

Weiteres Beispiel für die Radfahrer-Freundlichkeit gefällig? Wie wäre es mit einem Kreisverkehr für Radfahrer und Fußgänger an einem Punkt wo sich 3 Wege treffen?





Okay, das nächste Bild braucht viel Erklärung, da der Großteil als reine Assoziationskette in meinem Kopf stattgefunden hat.
In Kopenhagen steht das Schloss Rosenborg um das sich ein Wassergraben zieht. Eine schmale Brücke führt über den Graben, sonst könnte da ja jeder daher kommen. In den Büschen neben dem Wassergraben habe ich das hier entdeckt:


Die Vorstellung, dass ich einen Rettungsring neben den Wassergraben, der mein Schloss vor Eindringlingen beschützen soll, stelle, hat mich sehr erheitert.
In meinem Kopf wurde das ganze aber eben auch um David Hasselhoff und einen Baywatch-Turm erweitert..


In Roskilde, die ehemaligen Hauptstadt Dänemarks, einer Stadt in der sonntags sogar die Touristeninformation geschlossen hat, habe ich in einer Auslage dieses Schild entdeckt:


Ich hätte sowohl den Kaffee als auch den Gossip darüber, was es in all den geschlossenen Museen zu sehen gegeben hätte, genommen...


Der Zug von Dänemark nach Deutschland wird zwischendurch auf eine Fähre geladen. Hier gibt es natürlich Restaurants, Duty-Free Shopping und Starbucks-Kaffee ...aus dem Automaten?


(Ich kann nichts darüber berichten.)(Es müsste außerdem "proudly self-serve" heißen.)


Man hat nur eine Chance für den ersten Eindruck. Das gilt auch für Hamburg.
Was soll ich über eine Stadt denken, in der ich, weniger als 10 Minuten nach Ankunft in der Stadt, als ich mich in der S-Bahn hingesetzt habe, hübsch drapierte Krautblätter neben mir sehe?


(Außerdem hat sich auf der anderen Seite des Ganges ein Typ gemütlich neben das Schild mit dem Rauch- und Alkoholverbot gesetzt, die Füße auf die Bank gelegt und sich sein Dosenbier geöffnet.)

Ein Krautblatt und ein ignoriertes Alkoholverbot. Meine Güte, lass doch die S-Bahn nicht für ganz Hamburg sprechen!


Okay. Harem Brautmoden. Natürlich. Zweiter Eindruck zählt - und was liegt das pickt!

Mein absolutes Hamburg-Highlight war der alte Elbtunnel. In über 20 Metern Tiefe und auf 500 Meter länge die Elbe über... ähm unterqueren! Per Rad und Fuß kostenlos, Autos zahlen dafür. Alleine die Lifte mit denen man da fährt, sind ein Erlebnis.
...oder man nimmt natürlich die Treppe.


(Ja, ich hab sie nur runter genommen. Hätte ich das rauf machen sollen, würde ich noch immer auf halber Strecke liegen!)

So. Jetzt kommen wir endlich zu meinem Touristenfoto.



Zoomt Mal rein, wie viele Touristen da oben sind!

... oh boy, das war jetzt wirklich viel Aufwand für einen blöden Witz.
Sogar für meine Verhältnisse.

- BM out -

[Das letzte Bild ist die neue Elbphilharmonie in der HafenCity. Mir war die Warteschlange für den Eintritt zu lange. Ich weiß nur, dass es drinnen eine lange Rolltreppe gibt. Keine Ahnung ob es die Wert gewesen wäre.]

Action-Filme haben sich im Laufe der Zeit stark verändert.

Von den Western, wo die Gerechten in Form des Sheriffs oder einsamen Cowboys im Duell Eins-zu-Eins die Outlaws bezwingen, zu den Rache-Epen der 70er mit Charles Bronson aber auch Clint Eastwoods Dirty Harry wo einer der Guten sich außerhalb des Gesetzes bewegen muss, um Gerechtigkeit wirken zu lassen. Da sind dann schnell mal ein paar Bösewichte mehr im Kugelhagel untergegangen und von einem fairen Duell war nur beim Showdown gegen den Oberschurken etwas zu sehen.

Dann kamen die großen Action-Knaller mit Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone und Co. Der Revolver wurde gegen ein Sturmgewehr getauscht und die Ein-Mann-Armee war geboren. Da wurden dann ganze Verbrecher-Syndikate, Rebellen-Armeen und Terroristen-Gruppen bekämpft. Das ging vor allem mit etwas Kunstblut und viel dramatischem Gezappel der Getroffenen einher.
Irgendwo ist das Action-Kino dann abgedriftet und es entwickelten sich das Sub-Genre der ‚Gore‘-Filme, bei denen Eingeweide, aufgeplatzte Köpfe, reichlich Makeup und literweise Kunstblut soweit das Auge reichte, zur Dramaturgie oder auch Authentizität beitragen sollten. Oder auch einfach nur schockieren sollten, wer weiß.

In den 90ern kamen dann ein paar Trends aus Hongkong nach Hollywood. Ein wenig Martial Art und exotischer Gun-Fu, wo die Schießereien mit aufwändigen Choreographien und dem Einsatz von Leinen und Harnischen aufgemotzt wurden. „Matrix“ ist ein bekanntes Paradebeispiel dafür.
Einhergehend mit der immer stärker werdenden Computertechnologie wurde auch immer mehr auf Computergrafik statt der sogenannten ‚practical effects‘ gesetzt. Die Technologie erfordert weiterhin viel Aufwand um wirklich glaubwürdige Effekte zu erzielen, und hat gerade in seiner Jugend und Kindheit zu eher lachhaften Szenen geführt.

Um die Action immer aufregender zu gestalten wurden die Filme dann immer schneller geschnitten. Die „Shaky-Cam“, also mit einer Handheld-Kamera ganz nah am Geschehen zu filmen, sollte auch dazu beitragen, dass die Kämpfe noch intensiver wurden. Mit den schnellen Schnitten konnte verborgen werden, dass die meisten Schauspieler keine wirkliche Kampfkunst-Ausbildung haben. Ein tolles Beispiel bietet hier Liam Neeson beim überklettern eines Zauns.

Dann wurden die Filme vom Kontrast her etwas düsterer und die Farbpalettte hat alles von grau und braun ausgekostet. Spätestens mit 3D konnte man eigentlich kaum noch erkennen, was eigentlich auf der Leinwand passiert ist. (Schwerverbrecher ist hier zB Kampf der Titanen aus 2010.)

Irgendwann ist man dann eigentlich für den Inhalt, Dialoge und Story in einen Action-Film gegangen …was irgendwie absurd ist.
Dieses sich laufend mit aufregenderen (und immer absurderen) Szenen übertrumpfen zu müssen, hat dann auch in so Sub-Genre wie Auto-Filmen Einzug gefunden. Die letzten Filme der „Fast & Furious“-Reihe sind kaum mehr anzuschauen.
In den letzten Jahren war es dann eigentlich so, dass man kaum mehr in einen Action-Film gehen konnte, und sich tatsächlich sowas wie nachvollziehbare Action erwarten zu können. (Als Ausnahme muss man die Bourne-Filme mit Matt Damon nennen, die zwar die Shaky-Cam verbreitet haben, bei denen man trotz allem immer ein gutes Gefühl dafür hat, was passiert.)

Bis sich in den letzten 2 bis 3 Jahren eine neue Schule des Action-Kinos entwickelt hat.
Filme wie „John Wick“ (und jetzt „John Wick Chapter 2“), „Kingsmen“, „Deadpool“ und „Logan“ sind für mich Zeichen eines neuen Action-Kinos. Hier spielen 2 Faktoren eine Rolle.

Die Altersfreigabe. Mehr noch als bei uns (heute, nicht in meiner Kindheit, als das noch sehr streng gehandhabt wurde) spielt die Alterfreigabe in den USA eine große Rolle. Ein Film mit dem sogenannten R-Rating, vergleichbar mit FSK 18 bei uns, verliert einiges an Publikum, worüber die Produktionsfirmen natürlich nie glücklich sind. Also werden die Filme entsprechend beschnitten.
Doch jetzt gibt es Filme die sich trauen die Gewalt im Film auch darzustellen. Große Wunden, abgetrennte Arme, gebrochene Glieder. Man sieht den Effekt der Action, jedoch nicht glorifiziert wie in den Gore-Schockern, auch wenn es oft überrascht wie brutal es in den Filmen zugeht.

Das andere ist die Darstellung der Action selbst. Ruhigere Einstellungen, weite Bilder, weniger Cuts. Selbst wenn Bilder aus 10 Kameras aufgenommen werden, werden nicht von allen Einstellungen Bilder verwendet. (Nochmals: Liam Neeson klettert über einen Zaun.).
Die Hauptdarsteller nehmen sich die Zeit zu trainieren und mit den Stuntleuten die Choreographien zu üben. Keanu Reeves hat zum Beispiel für die John Wick-Filme tatsächlich 40-Stunden Arbeitswochen aus dem Training für John Wick gemacht und nicht nur Martial Arts geübt, sondern auch den Umgang mit Waffen am Schießstand und vor allem stundenlang wie man ohne hinzuschauen mit wenigen Handgriffen seine Waffe nachlädt.
Außerdem bekommen inzwischen auch Stuntleute manchmal richtige Rollen, was natürlich auch einen Unterschied macht. (Ist es einfacher Schauspiel zu lernen als Martial Arts?)

Alles in allem haben wir nun wieder Action-Filme im Kino, die man sich wirklich anschauen kann. Action die man sieht und die man fühlt.
Um einen Klischeesatz zu verwenden: „Das ich das noch erleben darf...“

- BM out -

Nachdem ich ja von meinem letztjährigen Kino-Jahr ziemlich enttäuscht war, sowohl im Sinn der gesehen Qualität als der reinen Quantität, habe ich mir für heuer vorgenommen wieder öfter ins Kino zu gehen.
Letztlich müssen ja mehr gute Filme dabei sein, wenn man viele Filme sieht. Nebenbei habe ich mir gelobt, dass ich den Einheitsbrei und Durchschnittsmist weglassen werde, der mir die letzten Jahre viel Freude an den Kinobesuchen genommen hat. Lieber in einen schlechten Film bzw einen der mich nicht wirklich interessiert zu gehen, als die Standardkost. Immerhin schärft es das Verständnis, was man selbst als guten Film einstuft, wenn es ausreichend Gegenmaterial gibt …und oft sind Perlen darunter, die man sonst auslässt.
Somit gilt für heuer: mindestens 1 Mal die Woche ins Kino gehen.

Nach 9 Wochen war ich bereits 13 Mal im Kino. Dabei habe ich La-La Land zwei Mal gesehen und Casablanca nachgeholt. Heute sehe ich Film Nummer 14 und am Wochenende bereits den Nächsten.
Der Großteil der Filme war wirklich toll. Nicht zuletzt, weil halt zu Jahresbeginn bei uns die ganzen Oscar-nominierten Filme eintrudeln, die in den USA taktisch richtig gestartet sind.

Dabei habe ich auch bereits Filme, von denen ich befürchte, dass sie Brei sind (Passengers), ausgelassen und dabei Filme von denen ich mir erwarte, dass sie schlecht sind (Resident Evil) angeschaut. Das System funktioniert also.

Aber meine Fresse ist das anstrengend!
Wie habe ich das 2004 gemacht, als ich die Wette laufen hatte, wer mehr Filme schauen ‚kann‘?! Da war ich durchschnittlich 3 Mal die Woche im Kino. Und kommt mir jetzt nicht mit „älter werden“ oder so. Ich lasse mir das als Erklärung einreden, wenn ich Nachts nicht schlafen kann, oder wenn ich bei kaltem, nassen Wetter Rückenschmerzen habe. …nicht wenn es darum geht 2, 3 Stunden im dunklen rumzusitzen.

Hach, was solls. Vielleicht hat John McClane ja Recht. „Ich bin zu alt für diese Scheiße.“ …und wie John McClane werde ich trotzdem nicht aufhören. Yippi-ki Yay Motherfucker!

- BM out -

Woher wissen wir, wie die Milchstraße aussieht und wo wir uns in ihr befinden ...wenn wir mitten drin sind und nicht direkt drauf schauen können?


Scishow weiß es.


- BM out -

Als 1991 bei einem bizarren Unfall nicht bloß die gesamte britische Königsfamilie sondern der gesamte Adel ausgelöscht wurde, ist die Regentschaft an Ralph Jones aus den USA gefallen. Die Nummer 100irgendwas der Thronfolge hat jeden Zweifel bezüglich seine Unwissenheit über das Amt und fehlende Kompetenz klarerweise wie ein amerikanischer Panzer überrollt, statt sich an das System anzupassen, aber immerhin war die britische Insel gerettet.

25 Jahre später wird in den USA der Minister für „Housing & Urban developement“ (wäre bei uns wohl ein Teilstück des BMVIT) zum Präsidenten eingeschworen, nachdem bei einem Attentat während der Rede zur Lage der Nation der gesamte Capitol Hill in Schutt und Asche gelegt wird. Dabei sterben nicht nur Präsident und Vize, sondern eben alle Minister, Senatoren und Repräsentanten und der oberste Gerichtshof – also die gesamte Regierung. Tom Kirkman, obengenannter Ex-Minister / Neo-Präsident, war als ‚designated survivor‘ für genau diesen Fall nicht anwesend …und ist wohl genauso wenig für seinen neuen Job geeignet wie Ralph als König.

„King Ralph“ mit John Goodman war eine schwache Komödie. Die Netflix-Serie “Designated Survivor” ist zumindest nach den ersten 2 Folgen sehr spannend und wird in engliegenden Schichten erzählt.
Da ist zum einen natürlich mal Kirkman, der nie für irgendeine politische Position zur Wahl stand und nur einen weniger wichtigen Ministerposten inne hatte. Weder hat er die Ambition auf ein höheres Amt (geschweige denn die Präsidentschaft) noch das wadenbeisserische Durchsetzungsvermögen und die Kälte eines Frank Underwood (House of Cards).
Die FBI-Untersuchung des Terror-Aktes spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Es geht ja nicht nur darum einen Schuldigen zu finden, sondern den dann auch zur Strecke zu bringen …also rausfinden welchen muslimischen Staat man in alter Tradition niederbomben soll.
Natürlich kommt es auch zu Rassenunruhen, Gouverneure die Kirkmans Präsidentschaft nicht anerkennen und politischen Spannungen.
Außerdem gibt es natürlich noch das Militär, das sich eben Sorgen macht, dass ein schwacher Präsident dem Ansehen als Supermacht schadet und man die Muskeln spielen lassen muss …oder eben den Präsidenten durch einen General ersetzen könnte…

Es gibt einen weiteren interessanten Aspekt dieser Serie: Netflix veröffentlicht jede Woche eine Folge, statt wie üblich, die komplette Staffel online zu stellen und den Leuten zu erlauben sie am Stück zu „bingen“.
Auf der einen Seite natürlich verständlich, denn so sind die Netflix-Nutzer dazu gezwungen langfristig ihre monatliche Gebühr zu zahlen, statt eben nur einen Monat lang alle Serien in sich zu schaufeln und dann das Abo zu kündigen (einer der großen Netflix-Vorteile ist ja, dass es keine Jahresbindung gibt).
Das ist jetzt nicht bloß für Netflix unüblich, sondern arbeitet gegen den Trend, den Netflix selbst gestartet hat und auf den mittlerweile auch die großen Netzwerke reagiert haben. Sogar South Park hat sich von seinem Ansatz unabhängige Einzel-Episoden zu produzieren zu einer fortlaufenden Geschichte mit Cliffhänger-Folgen gewandelt (habe ich kürzlich gehört), damit die Leute auch wirklich jede Folge schauen.

Außerdem: ein Kabinettsmitglied für den Fall zu verstecken, dass die gesamte Regierung ausgelöscht wird, wird tatsächlich seit den 80ern in den USA betrieben und ist sogar gesetzlich verankert. Man lernt nie aus.

Auch schön anzusehen, dass Kiefer Sutherland, der als Ego-Panzer und unkaputtbarer Supermann Jack Bauer die USA mehrfach innerhalb von 24 Stunden gerettet hat, nun den in seine Rolle gezwungenen Präsidenten geben kann. Hoffentlich bleibt das noch eine Weile so und er wandelt sich nicht zu sehr und zu schnell in das frühere Alter-Ego.

- BM out -

Westworld ist eine neue HBO-Serie, bei der es um einen Wild West-Vergnügungspark in der nicht so fernen Zukunft geht. Wobei der Park nicht mit Hochschaubahnen und Co protzt sondern von hochentwickelten Robotern (Hosts) bevölkert ist, die ihre vorprogrammierte Rolle ausführen und den Besuchern (Guests) eine Vielzahl an aufregenden Handlungssträngen (zB Outlaws jagen oder Postkutschen überfallen) anbieten.

Die Geschichte folgt sowohl Ereignissen bei der Park-Leitung als auch im Park selbst (und womöglich auch noch zu unterschiedlichen Zeit-Ebenen, aber das ist aktuell pure Spekulation). Sie lässt sich etwas Zeit, die ersten 2, 3 Folgen sind wirklich nur da, um den Rahmen zu ziehen und den Zuschauer in die Welt einzuführen. Dann zieht die Serie enorm an und per Folge 6 (Folge 8 wurde letzte Nacht in den USA ausgestrahlt und habe ich somit noch nicht gesehen), ist es wirklich sehr packend und man kann rätseln und spekulieren, worum es eigentlich geht.
Was die Serie auch auszeichnet ist das hochkarätige Cast (wie es in letzter Zeit immer häufiger bei US-Serien vorkommt), mit Anthony Hopkins, Ed Harris, Evan Rachel Wood, Thandie Newton uvm.

Ich will jetzt nicht im Detail drauf eingehen was passiert, oder eine allgemeine Empfehlung aussprechen. Mich irritiert die Grundidee dieses Parks viel zu sehr. Für 40.000 Dollar / Tag (das wäre schon in der heutigen Zeit viel, aber in der Zukunft muss das inflationsangepasst enorm sein) kann man seine Wild West-Fantasie ausleben ohne sich dem Risiko jeder Konsequenz auszusetzen. Was dazu führt, dass die Besucher morden und vergewaltigen, was das Zeug hält. Denn ein beschädigter Host wird einfach repariert, sein Speicher gelöscht und dann wieder zurück auf seinen Posten gestellt, während seine Programmierung es verbietet, dass er einen Guest ernsthaft verletzt.

Dieses Posting bezieht sich ausschließlich auf eine Szene der 7. Folge, die so perfekt inszeniert und exerziert ist, dass es mir eine Gänsehaut beschert hat und mich weiterhin fasziniert.
Da ich nicht zu viel spoilern will, bin ich in der Beschreibung der Szene sehr stark eingeschränkt, und wer die Serie nicht schaut und auch nicht schauen will, sollte sich zumindest die 7. Folge anschauen und wird dennoch verstehen was ich meine. Die relevanten Inhalte werden nämlich auch alle in dieser Folge kommuniziert.

Innerhalb von ca 3-4 Minute passieren 3 Dinge. Auf der einen Seite folgen sie sehr dicht aufeinander, auf der anderen Seite lassen sie aber gerade genug Zeit um selbst auf die Bedeutsamkeit draufzukommen und dazwischen einmal tief Luft zu holen. Bämm. Bämm. Bämm.
Ich würde nicht sagen, dass alles davon komplett unerwartet ist, schließlich bringt einen die Serie dazu, laufend alles zu hinterfragen und zu spekulieren. …aber diese rasche Abfolge von aufeinander aufbauenden Enthüllungen, bei der jede wie ein Kübel kaltes Wasser wirkt, ist wirklich sensationell.
Sowas bekommt man nur ganz selten geboten.

Wie bei anderen HBO-Serien ist hier jede Staffel auf 10 Folgen limitiert und die Serie soll 3 – 5 Staffeln haben. Es bleibt also spannend wie sich die Enthüllungen von Folge 7 auswirken …und ich wette, dass das noch nicht alles war. Es warten noch einige Überraschungen auf uns…

omfg

- BM out -

Aktuell stecke ich mal wieder im Viennale-Wahnsinn fest. Die für mich interessanten Filme liegen heuer so gut, dass ich locker in 24 Filme hätte gehen können. Ich habs zwar um ein Drittel kürzen können, aber 17 Filme in weniger als 2 Wochen sind halt weiterhin viel (zu Mal ich zum Beispiel wegen Konzertbesuchen nicht jeden Tag ins Kino gehen kann).

Heute ist aber auf alle Fälle eine besondere Projektion. Hong Sang-soo, einer meiner absoluten Lieblingsregisseure hat auch heuer wieder einen Film auf der Viennale.
Er hat einen tollen Stil und ich mag seine Bildsprache. ...sein letzter Film hat mir aber nicht wirklich gefallen und den davor fand ich auch schon nicht so gut, wie die davor.

Ich habe die Befürchtung, dass er sich abgenutzt hat.

Seine Filme haben immer die gleichen Elemente.
Die Leute reden viel, rauchen viel und trinken viel zu viel Soju (Reisschnappsbier). Der Protagonist ist dabei aus seiner gewohnten Umgebung gerissen, entweder auf Urlaub, geschäftlich unterwegs oder auch auf der Suche nach jemanden. Meist sind es Männer Mitte 40, die sich im Verlauf des Films in Frauen Mitte 20 verlieben und betrunkene Liebesgeständnisse machen. Oft Film-Regisseure.

Früher habe ich das Sehnen und Zerren der Protagonisten mitempfinden können, zuletzt hab ich mich nur mehr über die Kameraeinstellungen und -schwenks gefreut.
Wenn ich heute mit einem ähnlichen Gefühl aus dem Kino gehe wie letztes Jahr, war es wohl der letzte Film von ihm den ich mir angeschaut habe.
...und das wäre sehr Schade.

- BM out -

Ich bin kein großer Fernsehschauer. Also schon alleine, weil ich seit bald 10 Jahren keinen TV-Anschluss mehr habe. Ich schaue halt meine Serien im Internet und meistens „binge“ ich sie, also viele Folgen hintereinander, statt in typischer TV-Manier eine Folge pro Woche (zur fixen, vorgegebenen Zeit).
Selbst als ich noch einen TV-Zugang hatte, habe ich aber relativ selektiv ferngeschaut (wenn man mal davon absieht, dass ich oft nach Mitternacht noch bei irgendwelchen Filmen oder Bob Ross picken geblieben bin). Eines habe ich aber wirklich nie geschaut: Soaps und Tele Novelas.
Ich rechne hier die Lindenstraße raus, der ich als Kind als sekundär-Schauer ausgesetzt wurde. Damals wusste man ja noch nicht, welche Schäden das verursachen kann…

Die einzige Soap die ich wirklich mag ist „All my circuits“. Diese Soap-Parodie wird öfters in „Futurama“ gezeigt, wo sie eines der meistgesehenen TV-Sendungen der Welt ist. Wie der Name schon andeutet, sind alle Protagonisten Roboter und wie in allen Soaps erleiden sie regelmäßig Amnesien, landen im Koma, tauchen Totgeglaubte wieder auf und betrügen sich die jeweiligen Partner laufend mit den besten Freunden, etc.

Seit gestern hat „All my circuits“ aber Konkurrenz: „The Californians“.
So wie bei uns immer über das Wetter geredet wird, ist bei (Süd-) Kaliforniern der Verkehr Thema #1. Offenbar ist der immer furchtbar und Wegbeschreibungen und Hinweise auf Schleichwege sind somit eine wertvolle Information.

Die SNL-Sketch-Reihe „The californians“ kombiniert nun also diese klassischen Soap-Klischees mit den klischeehaften Wegbeschreibungen …und brutal überzeichneten kalifornischen Akzenten. (SNL wird immerhin am anderen Ende der USA aufgezeichnet.) Die Tatsache, dass sich selbst die Schauspieler dabei das Lachen nicht verkneifen können, spricht für sich.

Wenn also der Ehemann seine Frau beim Techtelmechtel erwischt und sie ihn fragt, warum er so früh von der Arbeit zurück ist, erklärt er natürlich wie er gefahren ist um dem Stau zu entgehen. Mit Gastauftritten von Josh Brolin, Jeremy Renner, Mick Jagger (!), Betty White uvm bleibt kein Auge trocken.

Hier die erste Folge

- BM out -

Ich habe meist irgendeinen Freizeit-Fokus. Eine Zeitlang waren es Webcomics, wo ich eine extensive Leseliste hatte und jeden Tag Stunden draufgegangen sind um mich aktuell zu halten.
Dann gab es eine Zeit wo ich so viel Zeit auf Wikipedia verbracht habe, dass die (sicherheitshalber weiterhin gültige) Regel „keine neuen Wiki-Seiten nach 23h“ eingeführt werden musste.
Stunden auf dummen Bilderseiten wie Chive oder 9gag folgten exzessiven Kino-Besuchen. Aktuell ist es definitiv Youtube, wo ich alleine ein dutzend Kanäle für Wissenstransfer abonniert habe um kein neues Video zu verpassen.

Vor einigen Jahren habe ich viel Zeit damit verbracht US Talkshows aus dem Abendprogramm im Internet nachzuholen. Für politische Satire waren hier die „Daily Show with Jon Stewart“ und „The Colbert Report“ im Einsatz. Bei den klassischen Late-Night-Shows habe ich gerne Mal Conan, Kimmel oder Fallon geschaut – aber nur Clips. Die kompletten Shows haben mich nie interessiert, schon gar nicht die Interviews mit den diversen Berühmtheiten die ihr aktuelles Projekt promoten wollten.
Nur bei einem habe ich immer die kompletten 40 Minuten geschaut: Craig Ferguson.

Die “Late Late Show with Craig Ferguson” war anders. Sie war herrlich dumm und abgedreht, die Monologe waren frei gesprochen aber durchdacht, es waren weniger einstudierte Witze und vor allem wurden all diese typischen Talkshow-Elemente wie Live-Band und Co-Moderator mit ihren vor-geschriebenen Dialogen nicht eingesetzt.

Craig nutzte für den coldopen gerne Tier-Handpuppen (wie zB Hase, Krokodil oder Hai), deren Persönlichkeit es ihm erlaubten andere Blickwinkel einzunehmen.
Wenn seine Interview-Gäste zu ihm auf die Bühne kamen, zerriss er demonstrativ die Cue-Karten und signalisierte damit „Wir unterhalten uns da jetzt und deine Werbung ist sekundär.“ Bei den wiederkehrenden Gästen konnte man sehen, dass sie diese Herangehensweise zu schätzen wussten, und oft viel privater geplaudert wurde. Dass Craig gerade bei weiblichen Interview-Partnern seinen Charme spielen ließ machte das ganze umso sehenswerter.

Craig betonte immer, dass es ihm darum ginge das Late-Nightshow-Format zu dekonstruieren.
Das gelang ihm zum Beispiel mit dem Pferd ‚Secretariat‘, 2 Typen in einem Faschings-Pferdekostüm. Wenn es an der Tür klingelte und Craig rief wer das denn sein konnte, stürmte Secretariat herein, tanzte zur Musik im Kreis und verschwand dann wieder. 30 Sekunden Absurdität.
Im neuen Studio hatte Secretariat am Bühnenrand seinen Stall mit Schwingtür und war somit viel mehr in die Show involviert.

Die Sendung und ihre running gags (Hobo-Publikum, Lesbian Row, eMails/Twitter-Jingles) entwickelten sich aber konstant weiter.
So bekam Craig dann doch noch einen Sidekick. Einen schwulen Skelett-Roboter namens Geoff, der erst nur 8 vorprogrammierte Sätze sprechen konnte und dann von Josh Robert Thompson kontrolliert wurde. Josh ins Team aufzunehmen war ein unglaublicher Gewinn, da er als professioneller Stimmen-Imitator verdammt viel zur Sendung beigetragen hat.

Nachdem die Show in ein neues, größeres Studio umgezogen war, hatten sie auch endlich den Platz für eine Band. „Alfredo Sauce & the shy fellas“ war jedoch (wie der Name verrät) so schüchtern, dass sie immer hinter dem roten Vorhang blieben. Auf Aufforderung durch Craig spielten sie auch ein Swing-Lied an, oder beantworteten seine Fragen, .

Ende 2014 beendete Craig Ferguson seinen Vertrag mit CBS. Damals fanden einige Rochaden über alle Fernsehkanäle und Late-Shows hinweg statt.

Heute schaue ich gerne den Monolog von Stephen Colbert, der seine Persona aus dem Report hinter sich gelassen hat und nun eine ‚normale‘ Late-Show hat. Die Daily Show habe ich schon vor Jon Stewards Abgang aufgehört zu schauen – sie war zu Bush-Zeiten bissiger als unter Obama. Dafür hat Daily Show Allumni John Oliver sonntags eine Sendung auf HBO die tolle, kritische Reportagen mit schrägem und schwarzen Humor verknüpft. Die „a closer look“-Segmente von Seth Meyers sind ebenfalls sehr sehenswert – der restlichen Sendung merkt man Meyers SNL-Wurzeln an, da sie sehr gescripted und eindeutig von einem Team an Witzeschreibern geprägt ist.
Die Late Late-Show wird jetzt von James Corden moderiert – ich habe noch keine einzige Episode geschaut.
Ich habe mir auch noch nie die neue Show angeschaut die Craig jetzt präsentiert…

Seit einigen Tagen schaue ich dafür alte Folgen und Zusammenschnitte der "Late Late Show with Craig Ferguson", lache mich schief und wische mir die Lachtränen aus den Augen. So traurig es ist, dass es die Sendung in diesem Format nicht mehr gibt, solange ich Youtube habe, muss ich ihr nicht hinterher weinen.

- BM out -

 

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma