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Vor ein paar Jahren habe ich mir die Frage gestellt, wie mein Leben in 5 - 10 Jahren ausschauen sollte.
Dabei habe ich auf die klassische "Du stehst auf, wo befindest du dich?", "Du ziehst dich für die Arbeit an, was für Kleidung ist in deinem Schrank?", etc bis zu "Du gehst ins Bett, was ist dein letzter Gedanke vor dem einschlafen?" Schema angewandt.
Dann habe ich nachgeschärft. Macht dieses oder jenes es besser bzw schlechter? Was fehlt damit es besser ist? usw.

Wenn man diese Gedankenübung macht, ist es natürlich wichtig, dass man realitisch bleibt.
"Ich wache auf als mir mein Butler das Frühstück ans Bett bringt, dann ziehe ich die Badeshorts an und verbringe den Tag am Pool auf meiner privaten Karibikinsel. Abends schlafe ich nach einem großartigen Blowjob ein."
...damit sowas in Erfüllung geht, muss schon mehr passieren, als tatsächlich in meiner Macht liegt. Außer natürlich man verlässt sich auf seinen Lotto 6er, für den man aber nie spielt.

Irgendwann hatte ich tatsächlich ein Bild vor Augen, wie ich mein Leben einrichten musste, um dem zu entsprechen, was ich mir da ausgedacht hatte.
Wie gesagt, ein realistisches und erreichbares Ziel.

Dann habe ich mich an die Umsetzung gemacht. Was nicht bloß aufgrund meiner Bodenständigkeit ziemlich leicht gegangen ist.
Ich wollte einen anderen Job. Mehr Zeit für gewisse Dinge. Manche Sachen komplett aus dem Weg haben. Etc.
Nichts sehr außergewöhnliches.

Ich habe absolut bekommen was ich wollte. So wie 3 Wünsche von einem Dschinn oder einer ziemlich guten Fee. Wie ich immer wieder gerne sage, was das ein Anfängerfehler.

Also habe ich alle "Schwierigkeiten" aus dem Weg geräumt und mir das Leben so eingerichtet, dass ich Zeit für Freunde, Kino, Videospiele und Reisen habe. Die Freiheit und den finanziellen Polster jederzeit den Job hinzuschmeissen.
Als ich mein Gedankenexperiment durchgespielt hatte, stellte ich mir natürlich auch die Frage nach einer Beziehung. Würde eine Frau mein Leben besser oder schlechter machen? Weder noch. Ich kann jemand anderem die Verantwortung für mein Glück umhängen. Also war es auch nicht wichtig eine Partnerin zu haben. "Wenn eine auftaucht..." war mein Gedanke dazu. Ich würde sicherlich nicht extra nach einer suchen.
Wie sich herausstellt, ist diese Frutarier-Variante der Partnersuche nicht so ergibt. Denn Frauen wachsen nicht auf Bäumen und fallen einem nicht in den Schoß.
Es lief also alles nach Plan.

Es hat einige Zeit gedauert, bis mir letztlich aufgefallen ist, dass ich mich damit in eine Ecke manövriert hatte.

Es kam mir in den letzten Jahren immer mehr und mehr so vor, als würde ich meine hier "absitzen." Dieser Spruch vom Arbeiten um zu Leben statt umgekehrt wurde zum blöden Witz.
Gepaart mit meinem Weltbild musste ich mich selbst einige Mal fragen, ob ich nicht eine Depression hätte. Ich war davon überzeugt, dass ich genauso gut einfach umfallen könnte, statt noch 50, 60, 70 Jahre lang so weiter zu machen. Ich war bereits am festgelegten Gipfel angekommen. Neue Reisen, neue Jobs, angekündigte Videospiele und Kinofilme - nur Zeitvertreib am Gipfelkreuz.

Zu bekommen was man will hat nämlich den Nachteil, dass es danach nicht mehr viel zu tun gibt.
Mein Leben ar ziemlich perfekt ausbalanciert. Ich war zufrieden. Was ich deutliche besser finde, als die Hochschaubahn auf der man dem Glück hinterher hastet.
Wie ich zuvor schon so oft gesagt habe, bin ich zum Mann der alles hat geworden.

Vor ein paar Monaten habe ich dann hinterfragt, ob das Leben, das ich mir eingerichtet habe, etwa nicht mehr mit meinen Vorstellungen übereinstimmen würde. Erstaunlicherweise war das Ergebnis dieses Reviews, dass ich genau da war wo ich sein sollte.

Schlecht. Nix ändern würde es nicht besser machen. Die Zeit absitzen ist aber sowas von nicht drin.
Mich aber bewusst unglücklich machen und vom selbstgepflanzten Gipfelkreuz vertreiben? Klingt dumm, oder?

Was als nächstes passiert ist, wird dich überraschen.

- BM out -

Ich habe ja ein eher nihilistisches Weltbild.
The Dude

Die Frage nach dem Sinn des Lebens kann ich mit einem einfachen „Nein“ beantworten. Man muss die Frage halt umformulieren, damit die Antwort passt.
Ich bin davon überzeugt, dass Menschen einfach nur ein zu überzogenes Ego haben, um annehmen zu können, dass ihre Existenz einen besonderen Grund oder ein höheres Ziel haben könnte. Wir gehen davon aus, dass sich eine Ameise, ein Hund oder eine Qualle diese Frage nicht stellt, und deswegen kein Anrecht auf einen Sinn des Lebens haben. Die Menschen jedoch sind sich ihrer Vergänglichkeit bewusst, und haben somit einen. In Wirklichkeit sind wir halt einfach nur Tiere die mehr Möglichkeiten haben, als sie sollten.

Das Fermi-Paradoxon hinterfragt warum wir – obwohl es mathematisch gesehen so viele potentielle Planeten mit Leben im Universum geben müsste – keine außerirdischen Lebensformen finden / gefunden haben. Eine mögliche Antwort ist, dass es so unwahrscheinlich ist, dass sich Leben entwickelt , und wir auf der Erde einfach eine Ausnahme sind. Zusätzlich hatten wir wahrscheinlich noch viel Glück, dass es weiterhin Leben auf unserem Planeten gibt. Gab in den letzten paar Mrd Jahren immerhin ausreichend fatale Momente, bei denen große Teile aller Lebewesen ausgestorben sind.

Eine andere Erklärung wäre, dass die Erde tatsächlich extra für uns (das Leben) erschaffen wurde. Wenn schon nicht biblisch, dann zumindest als Experiment*, das seinen Lauf nehmen durfte. …aber selbst das, gibt keine viel hübschere Antwort als „Nein“ auf die Frage nach einem Sinn des Lebens.

Was bleibt also über, wenn der Mensch als Tier den gleichen Sinn des Lebens hat, wie all das restliche Leben auf der Erde?
Stoffwechsel, Wachstum, Bewegung, Reizbarkeit, Vermehrung. Die 5 biologischen Anzeichen für Leben.
Besonders der letzte Punkt scheint mir hier äußerst wichtig. Unsterblichkeit durch Weitergabe der eigenen Gene. Brutpflege um sicher zu stellen, dass die nächste Generation das gleiche tut. Bis in alle Ewigkeit.

Ich denke, dass diese Weltsicht für viele trist erscheint. Nichts hat Bedeutung, außer man gibt ihm welche. Man verhält sich so moralisch wie man es selbst für richtig hält, und weil man sich "moralisch gut" verhalten möchte. Nach dem Tod gibt’s kein Encore.
Ich verstehe das. Ich verstehe, dass ein höherer Sinn des Lebens angenehmer ist und mehr motiviert.

Get your shit together, Summer.

Ich habe kein Philosophiebuch durchgelesen und mich dann für eine Weltsicht entschlossen die mir brauchbar erscheint. Dass andere, die ähnlich fühlen wie ich, sich schon dafür einen Namen ausgedacht haben, macht es lediglich einfacher. Nihilismus klingt schon um einiges besser, als wenn ich ein Wort dafür hätte erfinden sollen ;)

TLDR:
Nichts ist wahr, alles ist erlaubt, aber das ist nicht das Ende aller Weisheit sondern erst ihr Ausgangspunkt. #assassinscreed

Warum ich das jetzt ausgeführt habe, wird hoffentlich mit einem der folgenden Beiträge besser klar, wenn ich ins Detail gehe, was sich gerade bei mir tut, und was ich mir davon erwarte.

- BM out -

*Im Sinn einer Simulation. Ich habe das hier schon mal kurz in Kapitel 2 dieses Beitrags angerissen

Ich kann nicht sagen*, wie oft ich mir jetzt den heutigen Launch der Falcon Heavy in diversen Videos angeschaut habe. Es ist einfach so geil.

Youtube hat viele zur Auswahl und ich empfehle sich ruhig die kompletten ersten 10 Minuten davon anzuschauen.
Dieses hier ist schön kurz und knackig. Es zeigt auch die Landung der Booster 1 & 2.

Das die Booster-Landung klappt ist ja mittlerweile nicht mehr so außergwöhnlich. ..aber diese Synchronlandung...
Einfach nur geil.

Den Live-Feed vom Launch habe ich leider verpasst. Dafür kann ich mir ja jetzt den Feed von dem Tesla Roadster anschauen, der jetzt Richtung Mars unterwegs ist.

So. Ich schau mir den Start nochmals an. ...einfach weil es mir eine Gänsehaut über den Rücken jagd.

- BM out -

*Okay, ich kann. Aber 4 Mal klingt nicht aufregend.

 

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