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„Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“ – Arthur C. Clarke.

Diese Aussage ist ja quasi gültiges Gesetz des Sci-Fi-Genres und man muss sich nur fragen, wie jemand der vor 200+ Jahren gelebt hat, auf viele unserer technologischen Errungenschaften reagieren würde.

Wie ich aber jetzt festgestellt habe, geht das scheinbar auch in die andere Richtung. Solange man mit einer Technologie nicht in Berührung gekommen ist, löst sie ein „Was? Wie? Ähm?“ bei uns aus.
Beweisstück 1 ist dieses Interview von Millie Bobby Brown, der fantatsichen Darstellerin von Eleven in ‚Stranger Things‘. (Ich glaube, dass ich die Serie hier noch nie erwähnt habe, daher hier was ich allen Leuten in den letzten Wochen gesagt habe: „OMG, du musst dir diese Serie anschauen!“)
Die 12-jährige ist aufgrund des 80er-Settings von Stranger Things mit einem Plattenspieler konfrontiert worden …und offensichtlich wurde sie davon wie von Magie verzaubert.
Hier die entsprechende Passage des Interviews.




- BM out-

Ich bin kein großer Fernsehschauer. Also schon alleine, weil ich seit bald 10 Jahren keinen TV-Anschluss mehr habe. Ich schaue halt meine Serien im Internet und meistens „binge“ ich sie, also viele Folgen hintereinander, statt in typischer TV-Manier eine Folge pro Woche (zur fixen, vorgegebenen Zeit).
Selbst als ich noch einen TV-Zugang hatte, habe ich aber relativ selektiv ferngeschaut (wenn man mal davon absieht, dass ich oft nach Mitternacht noch bei irgendwelchen Filmen oder Bob Ross picken geblieben bin). Eines habe ich aber wirklich nie geschaut: Soaps und Tele Novelas.
Ich rechne hier die Lindenstraße raus, der ich als Kind als sekundär-Schauer ausgesetzt wurde. Damals wusste man ja noch nicht, welche Schäden das verursachen kann…

Die einzige Soap die ich wirklich mag ist „All my circuits“. Diese Soap-Parodie wird öfters in „Futurama“ gezeigt, wo sie eines der meistgesehenen TV-Sendungen der Welt ist. Wie der Name schon andeutet, sind alle Protagonisten Roboter und wie in allen Soaps erleiden sie regelmäßig Amnesien, landen im Koma, tauchen Totgeglaubte wieder auf und betrügen sich die jeweiligen Partner laufend mit den besten Freunden, etc.

Seit gestern hat „All my circuits“ aber Konkurrenz: „The Californians“.
So wie bei uns immer über das Wetter geredet wird, ist bei (Süd-) Kaliforniern der Verkehr Thema #1. Offenbar ist der immer furchtbar und Wegbeschreibungen und Hinweise auf Schleichwege sind somit eine wertvolle Information.

Die SNL-Sketch-Reihe „The californians“ kombiniert nun also diese klassischen Soap-Klischees mit den klischeehaften Wegbeschreibungen …und brutal überzeichneten kalifornischen Akzenten. (SNL wird immerhin am anderen Ende der USA aufgezeichnet.) Die Tatsache, dass sich selbst die Schauspieler dabei das Lachen nicht verkneifen können, spricht für sich.

Wenn also der Ehemann seine Frau beim Techtelmechtel erwischt und sie ihn fragt, warum er so früh von der Arbeit zurück ist, erklärt er natürlich wie er gefahren ist um dem Stau zu entgehen. Mit Gastauftritten von Josh Brolin, Jeremy Renner, Mick Jagger (!), Betty White uvm bleibt kein Auge trocken.

Hier die erste Folge

- BM out -

Das Gesellschaftsspiel „Tabu“ zwingt dich dazu deinen Teamkollegen einen Begriff zu vermitteln ohne 5 vorgegebene Wörter (inkl. Konjunktionen etc) zu verwenden. Zum Beispiel wird für die Erklärung von „Afrika“ vermutlich unter anderem das Wort „Kontinent“ ausgeschlossen sein.
Man spielt es in 2 Teams beliebiger Größe, wobei jeweils einer des anderen Teams kontrollieren muss, dass man kein Tabu-Wort verwendet. Das bringt mich auch zum besten Asset des Spiels: einem Quietschball mit dem man einen Regelverstoß anzeigt.

Wenn man mit Leuten spielt die sich sehr gut kennen (ie Paare), führt das meist zu einer Kommunikation in Anekdoten und Stichwörtern („Hatte ich gestern zum Frühstück.“ – „Müsli.“), was interessant zu beobachten ist aber auch oft den Spielspaß bremst.

Vor einiger Zeit war ich damit konfrontiert, dass ich mir folgende Erklärung anhören musste, als sich ein befreundetes Paar in einem Team befand.
Er erklärt: „Wenn der BM daheim ist, ist er?“
Ihre pistolenschußartige Antwort „Einsam.“ hat mir ein lautes „WTF!?“ entlockt.
…der gesuchte Begriff war „alleine“, und auch wenn faktisch richtig, hat mich die Hinleitung doch schockiert. Was glauben diese Leute über mich?

Die Aussage, dass ich daheim einsam bin, war dann auch lange Zeit in dieser Runde ein Running-Gag. Bei Beginn jedes weiteres Tabu-Spiels wurde gleich mal wieder erklärt, ich würde deswegen zum spielen kommen, da ich sonst einsam wäre.

Dann haben wir sehr lange nicht Tabu gespielt.
Als es dann kürzlich wieder soweit war, musste dieser Selbstläufer natürlich wieder aufgewärmt werden. Nur dass offensichtlich zu viel Zeit vergangen war und sich diese sogenannte Freundin nicht mehr korrekt an die Geschichte erinnern konnte.

Denn sie sagte: „Ja, spielen wir Tabu. Der Mage ist ja sonst verzweifelt. Hahaha.“
VERZWEIFELT? Das wir ja immer schlimmer.

Ich sollte diese Leute wohl mal zu mir daheim einladen, damit sie sehen, dass ich überhaupt nicht einsam, verzweifelt oder alleine bin.

- BM out -

 

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