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Meine Burschen und ich sehen uns gerne als Brettspiele-Fans. Wir haben ca 20 Spiele, die großteils relativ komplex sind und auch gerne mal 7 bis 10 Stunden Spielzeit verschlingen. Wir spielen kaum noch ein Spiel noch nach den Originalregeln, sondern haben da mittlerweile Hausregeln und Mods entwickelt, die diese Spiele dann unserer Meinung noch verbessern oder eben unserer ...brutalen Spielweise anpassen. Gestern wurde ich eines besseren belehrt wie ein Brettspiel-Fan aussieht.

Der Loading Supervisor hat mir schon öfter von einem Arbeitskollegen erzählt der 'viele' Brettspiele haben soll. Der auch auf die großen Spielemessen fährt, bis nach Deutschland. Gestern hatte ich die Chance bei einem seiner Spieleabende dabei zu sein, und bin mehr als bloß beeindruckt. Der Typ hat mehrere hundert Brettspiele, inklusive der entsprechenden Erweiterungen. Und wenn ein Spiel 10 Erweiterungen hat, dann sind die, sofern seiner Meinung nach spielbereichernd, auch in der Sammlung. Ein phänomenaler Anblick.

Gegen 19h haben wir zu spielen begonnen ... und sind dann irgendwann nach 4 Uhr morgens von dort aufgebrochen. Und es waren wohl die kurzweiligsten Stunden, die man sich vorstellen kann. Vor allem weil keines der gespielten Spiele langweilig oder schwach war, und einen Favoriten auszuwählen wirklich schwierig wäre. Hier ein Überblick:

Space Dealer:
Das Spiel das mich von dem her am meisten fasziniert hat, weil es ein total ungewöhnliches Spielprinzip mit sich bringt. Grundsätzlich geht es darum auf seinem Planeten Waren herzustellen, die man dann zu den Planeten der Mitspieler liefert, um dort die entsprechende Nachfrage zu stillen und so Siegpunkte zu kassieren. Das herausragende Element dabei: alle spielen gleichzeitig, der einzig limitierende Faktor ist, das jede Aktion vom Ablauf von Sanduhren abhängt. Jeder Spieler hat 2 Sanduhren die jeweils eine Minute laufen, und muss sich nun eben einteilen, was er wann macht. Sehr spannend und auf eine passiv-aggressiveweise hektisch (wenn sich jemand unter dieser Erklärung was vorstellen kann *g*).

Cash 'n' Guns:
Das Spielprinzip ist einfach: Eine Gangsterbande wird sich nicht einig wie die Beute aufgeteilt werden soll und greift zur Waffe.
Der Spielablauf sieht folgendermassen aus: Zuerst wählt jeder heimlich aus, ob seine Waffe geladen oder leer ist (man hat nur 3 Schuß), und dann zielen alle auf Kommando auf irgendeinen Mitspieler. Dann hat man noch die Chance zu kneifen und Waffe wegzulegen und dann wird geschoßen .. Wer dann nicht verwundet wurde und nicht gekniffen hat wird an der Beute beteiligt. Das Ganze geht über 8 Runden so, und wer am Ende das meiste Geld hat, hat gewonnen.
Die Tatsache das man nur 3 mal verwundet werden kann, bis man komplett ausscheidet und Spezialfähigkeiten, wie zB eine Handgranate die alle verletzt, wenn man getroffen wird tragen sehr zu Spannung bei. Vorallem aber lebt das Spiel von der Dynamik die entsteht, wenn man sich gegenseitig mit gezogener Waffe in die Augen schaut und überlegt "Ist seine Waffe geladen? Kneift er? Geh ich das Risiko einer Wunde ein?"

Funkenschlag:
Ein toll gemachtes Wirtschaftstaktik-Spiel bei dem es darum geht Städte mit Strom zu versorgen. Dazu muss man Kraftwerke ersteigern, Städte erschließen und Rohstoffe kaufen. Das ganze folgt einem einfach zu verstehenden aber dennoch komplexen Regelwerk an Zugfolgen, was für viel Spannung sorgt.
Besonders wenn es darum geht ein Kraftwerk zu ersteigern, und man aufpassen muss, das einem die anderen nicht einfach den Preis rauftreiben. Oder im Auge behalten sollte, in welcher Reihenfolge dann Rohstoffe für die Kraftwerke gekauft werden... sonst kann das ganz schön teuer werden ;)
Da bin ich sogar Zweiter geworden, meine Taktik am Beginn auf Windkraft zu setzen hat sich da total ausgezahlt :)

Schatten über Camelot:
Ein sogenanntes Kooperativ-Spiel. Das heißt die Spieler spielen zusammen gegen das Spiel. Nicht gegen einen Spielleiter oder so, sondern wirklich nur gegen das Spiel ... ein wenig ungewohnt für unsere Runde. Vorallem das MITEINANDER spielen ;)
Grundziel ist es, zu überleben und all die schlimmen Dinge die da gegen Camelot aufkommen zu überstehen. Pikten und Sachsenangriffe, Belagerungsmaschinen und der Schwarze Ritter, Excalibur will gerettet, der Gral gefunden und Lanzelot soll besiegt werden. Da man aber vor Beginn seiner eigenen Aktion immer irgendetwas tun muss, dass der dunklen Seite hilft, ist das alles nicht so leicht.
Die Profis mit denen wir da gespielt haben, meinten erst, dass es zu Fünft kein Problem sei zu gewinnen, wir haben dann aber dennoch verloren. Leute die das Spiel können, hätten sogar zu Dritt eine 80%ige Gewinnchance ...das zeigt wie blöd wir uns angestellt haben müssen ;)

Mall of Horror
Hier haben wir es mit einem Spiel zu tun, dass ein wenig schizoid ist. Das Szenario setzt die Spieler in einem Einkaufszentrum aus, das von Zombies überrannt wird (also eine Situation die mir schon mal viel Freude bereitet), und erfordert auf der einen Seite, eine gewisse Kooperation da man alleine nicht wirklich überleben kann. Andererseits bedingt der Spielverlauf das immer wieder jemand von den Zombies gefressen wird ..und da gilt natürlich "Lieber Du als ich!".
Jeder Spieler kontrolliert eine Gruppe von 3 Leuten, die natürlich auch spezielle Eigenschaften mit sich bringen, und hat eine Wahlscheibe auf der er bei den jeweiligen Entscheidungen heimlich einstellen kann, für welches Team er abstimmt. Ob das nun ist, wer sich mit neuen Gegenständen eindecken darf, oder wer von den eindringenden Zombies gefressen wird...
Grundsätzlich sehr spannend, auch weil sich eine interessante Dynamik entwickelt, war aber von den gestern gespielten Spielen sicherlich das schwächste.

Last night on earth:
Und noch ein Zombie-Survivalspiel. Hier spielt eine Gruppe Überlebender gegen einen (bzw zwei) Spieler, der die Zombies steuert. Das Spiel bietet dabei verschiedene, teilweise sehr abwechslungsreiche Szenarien.
Im Kern geht es eben darum, das man sich als Überlebender über die Karte bewegt, in Gebäuden hilfreiche Gegenstände und Ereigniskarten aufsammelt, und sie dann einsetzt um sich gegen die Zombies zu wehren.
Fies dabei natürlich, dass die Zombies in quasi unendlicher Zahl nachkommen, vorrausgesetzt der Zombie-Spieler hat das entsprechende Würfelglück.
Das ist wohl auch mein einziger Kritikpunkt an dem Spiel, das ansonsten wirklich sehr stimmig und spannend ist: es erfordert einfach das nötige Würfelglück, und das ist gerade bei mir und auch bei den anderen aus meiner gewohnten Spielerunde einfach kaum vorhanden. Und zb die mühselig erworbene Kettensäge gleich im ersten Kampf wieder zu verlieren, nur weil die Würfel es wollen, und plötzlich unbewaffnet von Zombies umringt zu sein, ist eine Situation, die mir noch nicht mal bei einem Brettspiel gefällt...

Man sieht also, dass wir es hier mit total unterschiedlichen Spielen, die alle sehr unterschiedliche Spielprinzipe haben, zu tun hatten, die alle auf ihre Weise unterhaltsam und spannend waren. Dass es schon recht hell war, als ich um 5h endlich ins Bett gefallen bin, hat mich da kein bisschen gestört :)
Ich hoffe wir werden bald mal wieder zu so einem Spieleabend eingeladen (und ich kann dann wieder von sovielen tollen Spielen erzählen).

- BM out -
Antichrist (Gast) hat am 13. Jul, 19:26 ein Lebenszeichen gegeben
anys
Nicht erzählen sondern kaufen! 
sepp (Gast) hat am 14. Jul, 10:20 den Schein gewahrt
Funkenschlag ;) 
Black_Mage hat am 14. Jul, 10:34 den Schein gewahrt
*lach* danke für den Hinweis, habs gleich geändert :) 
dödelhai (Gast) hat am 15. Jul, 14:44 den Schein gewahrt
evfé
freaks. 
BM@work (Gast) hat am 15. Jul, 17:06 den Schein gewahrt
selber! 
 

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