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Delphia, die gütige Mutter, gebar aus dem Äther die Zwillingsbrüder Dugon und Pheliad. Sie verband die vier Elemente und formte eine Kugel, auf die sie ihre Söhne absetzte, um ihnen eine Heimat zu geben. Die Göttin nahm ihr linkes Auge und setzte es an den Himmel, damit es des Tages ihre Söhne erleuchte und über sie wache. Sie setzte die Sterne ans Firnament damit ihre Söhne nachts etwas zu staunen hatten und sie nicht missten. Dann zog sie weiter durch den Äther.
Dugon und Pheliad waren stets im Wettstreit versunken, wer der Stärkere, Schlauere und Beliebtere der beiden sein. Sie formten das Antlitz ihrer Heimat, schufen Berge und Täler, Bäume und Tiere, immer bemüht die Leistung des anderen zu übertreffen. Die Gräben wurden tiefer und die Berge höher, die Pflanzen bunter und die Tiere komplexer, und die Jahre vergingen wie Minuten für die beiden.

Eines Tages schuf Pheliad ein sonderbares Wesen, das ihm bald wichtiger wurde als der Wettstreit mit seinem Bruder. Er förderte es mit aller Macht und half ihm sich zu vermehren und das Land um sich untertan zu machen. Die Wesen entwickelten sich weiter und begannen Pheliad für seine Hilfe zu danken und zu verehren. Dugon wurde bitter als er dies sah, und versuchte die Wesen zu tilgen. Er lies die Erde beben, auf das ihre Häuser zerstört wurden, und er brachte große Hitze und kalte Winde um die Felder zu veröden. Nichts lies er unversucht um das verhasste Volk zu vernichten und die Aufmerksamkeit seines Bruders zurück zu erlangen. Als Philiad sah was sein Bruder seiner Schöpfung angetan hatte, versuchte er ihn zu stoppen, doch dieser warf ihm einen Blitz entgegen. Schwer getroffen sank er auf den Meeresgrund, wo er reglos liegen blieb. Nur das Heben und Senken des Meeresspiegel, durch seinen steten Herzschlag hervor gerufen, zeigte, dass er noch am Leben war.
Als Delphia sah, was ihre geliebten Söhne anstellten, kehrte sie sofort zurück um Dugon zur Rede zu stellen. Doch dieser war von Hass und Zorn vernebelt und griff seine Mutter rücksichtslos an. Mit einem Blitz in der Faust sprang er ihr ins Gesicht. Delphia war unvorbereitet und so stach ihr Sohn ihr verbliebenes rechtes Auge aus. Die gütige Mutter schrie vor Schmerz und die Bäume der Welt warfen sich nieder und der Stein zersprang. Doch wohin das Blut der Göttin tropfte entstanden die wunderbarsten Kreaturen und die mystischten Orte.
"Ich habe dir das Leben und deine Kraft geschenkt. Dich genährt und gewärmt - wie konntest Du nur deine Mutter und deinen Bruder so verraten? Du sollst für alle Ewigkeit ins Nichts verdammt sein!", rief die geblendete Göttin und packte Dugon. Sie warf ihn so weit sie konnte und die Elemente teilten sich und verschluckten den abtrünigen Sohn.
Delphia rief nach Pheliad doch dieser lag weiterhin bewegungslos am Meeresgrund. Traurig wandte sich die gütige Mutter ab und lies ihr wachendes linke Auge zurück. Sie wollte erst wieder aus dem Äther hierher zurückkehren, wenn ihr verbliebener Sohn sich erholt hatte und dem Meer wieder entstiegen war.
Noch heute ruht der göutliche Sohn in den Tiefen der Meere, in heilsamen Schlaf gehüllt, und sein Mutter wandert wartend durch die Weiten des Äther.
Die Welt jedoch entwickelte sich unter ihrem wachsamen Auge zu jenem Ort, den wir heute Heimat nennen.

- BM out -
MM (Gast) hat am 15. Mai, 09:02 ein Lebenszeichen gegeben
schön!!!!!

stolzMM 
 

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