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Ein Aufschrei geht durch die Reihen von Videogame-Spielern. Nunja, ein Aufschrei den natürlich keiner außerhalb dieser Szene hört, aber dafür hab ich ja mein Blog. Hier werden Grenzen überschritten.

Die US-Gamingseite Gamespot ist eine der größten Internetseiten dieser Art, und seit vielen Jahren eine meiner fixen Anlaufstellen wenn es um Gaming News geht und vorallem um Reviews. Also Berichte und Rezensionen zu den verschiedenen Spielen. Außerdem bietet die Seite haufenweise Videos, einen wöchentlichen Podcast, etc

Bei Reviews ist es, wie mit allem wo eine subjektive Meinung formuliert wird, natürlich so, dass man es nicht eins zu eins für bare Münze nehmen darf. Das merkt man sofort, wenn man für den selben Titel verschiedene Wertungen findet, wo manche Kritikpunkte mal schwerer wiegen und bei einem anderen Tester mal gar nicht negativ auffallen.

Einer der Gründe warum ich aber Gamespot bei seinen Wertungen meist ziemlich vertraut habe, waren die Tatsache, dass ich a) den Eindruck hatte, dass sie eher strenger werten als (z.B IGN) andere und b) mit den Wertungen meist übereinstimmt habe. Vorallem wenn das Review von Jeff Gerstmann geschrieben war.

Jeff Gerstmann war seit 11 Jahren beim Gamespot und somit nicht bloß dienstältester Redakteur dort, sondern für viele (auch für mich) gleichbedeutend mit dem Namen Gamespot. Nicht zu letzt auch weil sein Xbox-Gamertag "Gamespotting" lautet. Vorallem der Podcast, den ich absolut liebe, wurde durch Jeff zum absoluten Hit. Unvergessen als ihn seine Kollegen mit seinem absoluten Reizthema (Duke Nukem Forever) aufgezogen haben, und er sich in einen absoluten Rausch darüber geredet hat, während alle im Hintergrund kichern.

Die Vergangenheitsform verwende ich, weil Jeff Gerstmann kein Mitglied der Gamespot-Crew mehr ist. Beim letzten Podcast hab ich mich noch gewundert warum er nicht dabei ist, und keiner irgendwas sagt, denn er hatte keinen Urlaub angekündigt, und normalerweise würden es die anderen kommentieren, wenn er zum Beispiel krank wäre. Mittlerweile ist es bekannt, und eben jener Rausch im digitalen Blätterwald den ich Eingangs erwähnt habe, das Jeff von Gamespots Mutterkonzern CNet gekündigt wurde.

Okay, gut ... Kündigungen kommen vor. Und niemand hat behauptet, das Jeff Gerstmann unfehlbar wäre, nur weil ich seine Reviews und seinen Vibe mag. Nein, der Kündigungsgrund liegt scheinbar darin, dass Jeff das Videogame "Kane & Lynch" ziemlich verrissen hat. Ja, "Kane & Lynch" wird fast überall ziemlich verrissen, weil es sein Potential nicht ausschöpft.
Der Unterschied liegt nunmal darin, dass der Publisher von "K&L" für diesen Titel einen Haufen Geld in Werbung auf Gamespot gesteckt hat. Wallpapers, Banner, Downloads, Videoclips (sogar zum selber basteln), etc ...
Tja, und scheinbar hat sich Eidos nun also bei CNet darüber beschwert, dass sie so eine schlechte Wertung bekommen, obwohl sie soviel Geld haben liegen lassen...

Ja, natürlich ..sowas nennt man normalerweise Journalismus. Aber CNet hat nunmal den anderen Weg gewählt und schwupps ..haben sie einen Chef-Redakteur weniger.

Das Problem daran ist natürlich nicht nur, dass jetzt viele Fans von Jeff Gerstmann der Meinung sind, dass sie kein Interesse mehr daran haben, sich ihren Gaming-News-Kick von Gamespot zu holen, und sie in ihren User-Blogs auf der Gamespot-Seite selbst Jeff ewige Treue schwören zu welcher Seite auch immer er wechselt. Das allein würde schon einiges an Werbeeinnahmen und vorallem Abo-Gebüren der Premium-User kosten...

Nein, das wirkliche Problem ist, dass Gamespot seine Glaubwürdigkeit nun verloren hat. Wie kann man jetzt noch glauben, das ein Redakteur dort wirklich seine Meinung sagt und nicht aus Angst vor einer Kündigung sein Rückgrat daheim gelassen hat?
Doch wem kann man dann überhaupt noch bei Rezensionen vertrauen? IGN gilt generell als 'gekauft'. Und wenn nun so ein weiteres Beispiel wie Gamespot folgt, kann man kaum darauf vertrauen, das kleinere Internetseiten, die auf Werbegelder und Testmuster noch mehr angewiesen sind, tatsächliche Objektivität und Unvoreingenommenheit an den Tag legen.

Das schöne daran ist, dass diese Geschichte gerade zu einem Zeitpunkt stattfindet, wo gerade Gaming-Journalismus sich sowieso mit einer größeren Kritik auseinander setzen muss. Denn Mika Krahulik von 'Penny Arcade' (eigentlich ein Webcomic aber mittlerweile aus verscheidenen Gründen eine Institution im Bereich Videogaming), wirft dem ganzen Prozess der Testberichte dieser Internetseiten vor, total verfälschend zu arbeiten. Durch die Tatsache, das so ein Redakteur ein Spiel innerhalb einer gewissen Deadline durchgespielt, einen Artikel dazu verfasst, passende Bilder geschossen und eventuell ein Video dazu gedreht haben muss, nimmt sich der Tester einfach die Freude am spielen. Er kann es nicht mehr wirklich genießen die Spielwelt für sich zu erkunden und einfach nur mal quasi in der Spielwelt stehen zu bleiben und tief einzuatmen. Im Endeffekt würden viele Spielspaß-Elemente verloren gehen und die negativen Aspekte eines Spieles schwerer wiegen, als es einem normalen Spieler auffallen würde.

Doch die meisten Spieler kommen ja erst gar nicht mehr dazu, das Spiel selbst in die Hand zu nehmen, weil sie sich von dem schlechten Testberricht anstecken lassen und den Titel erst gar nicht ausprobieren/kaufen.
Ich schliesse daraus den Teufelkreis, das dem nächsten ambitionierten Titel dann gleichmal das Geld und der Mut fehlt und somit wieder nur ein mittelmässiger Titel produziert wird.

Mike Krahulik bezieht sich bei seinem Angriff auf die professionellen Spieletester der großen Magazine und Internet-Seiten eigentlich auf "Assassins Creed". Und ich bin davon überzeugt, das Jeff Gerstmann mit seiner mittelmässigen Wertung von "Kane & Lynch" auch nicht daneben liegt. Und irgendwo dazwischen sehe ich einfach ein großes Problem für den Gaming Journalismus, und die große Frage entstehen "Wem kann man da vertrauen?"

- BM out -
kepkezkem@netdaham (Gast) hat am 30. Nov, 22:06 ein Lebenszeichen gegeben
hör mir auf
mit spielen
seit fast 3 jahren bin ich bekennender wow-junkie.
alles war gut
seit gut 2 monaten schlag ich mich mit dem gedanken, mir einfach eine 360er zu kaufen, diese einen sexuellen akt mit meinem modem genießen zu lassen und mich dann in dieser welt zu verirren.
mein einziges hinderniss: die gut 349,- startkosten - die einfach hinzulegen sind doch ein unterschied zu den 12,99/monat für wow

sobald ich mal geld hab, seh ich meine wow-existenz stark gefährdet
aber du kennst die firma für die ich arbeite - dazu wirds nie kommen - keine sorge, azeroth - ich glaub, ich bleib bei dir 
Black_Mage hat am 30. Nov, 22:38 den Schein gewahrt
Du zahlst über 150 Euro im Jahr für WoW .... 2 Jahre nicht WoW und du hast die Xbox herinnen.
abgesehen davon, was ist denn das für ein Vergleich?
die Xbox ist großartig, hübsch, die Spiele sind toll, und dann kommst du daher und willst das mit einem hässlichen Klotz wie WoW vergleichen?

Natürlich ist ne Nummer mit Quasimodo billiger als mit einem woswasi... George Clooney. Ob's da nun einen Qualitätsunterschied gibt, will ich nicht wissen, aber ich setz keine 5 Euro auf den Buckelfips.. 
 

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