Nethack. Ich liebe es. Ein kleines Programm in ASCII-Grafik, bei dem sich ein Abenteurer durch einen zufalls-generierten Dungeon schnetzelt und zaubert , auf der glorreichen Suche nach dem Amulett von Yendor.
Trotz, oder wahrscheinlich gerade wegen, der zweckmässigen Darstellung, dem flotten Spielprinzip aber den vielfältigen Möglichkeiten erzeugt das Spiel einen ganz eigenen Sog. Und man erlebt aufregende Abenteuer, die man sich halt selbst erzählt, die man mit seiner Vorstellungskraft in den bunten Farben ausmalt, welche die Buchstaben-Grafik nicht bieten kann.
Ich spiele Nethack nicht ernst genug um wirklich lange zu überleben, bin nicht vorsichtig und zurück haltend genug. Gefundene Gegenstände lege ich an, obwohl sie verflucht sein könnten, getötete Monster esse ich, auch wenn sie giftig sein könnten und Zauberbücher lese ich, selbst wenn der Intellekt meines Charakters nicht dafür ausgelegt ist. Ein aufregender Lauf durchs Verlies mit einem spektakulären Abgang und dabei großartige Gegenstände finden - mehr erwarte ich nicht.
Doch manchmal ergeben sich tatsächlich aufregende Geschichten, wenn ich Nethack spiele. Eine davon, ist diese...
Sie blinzelt als sie den Eingang in das Verlies durchschreitet. Mit einem mal ist es stockdunkel, das bis gerade eben gleissende Sonnenlicht mit einem mal verschwunden. Es ist als ob der finstere Höhlenschlund das Licht und alle Helligkeit mit sich verschluckt.
Meschlan tastet sich vorsichtig voran, der Boden ist zwar uneben aber von den vielen Abenteurern vor ihr glatt poliert. Sogar die Geräusche des Waldes sind mit einem mal verschluckt, und auch alle anderen Geräusche scheinen von den kalten Steinwänden absorbiert zu werden. Sie schluckt schwer. Worauf sie sich da bloß eingelassen hat?
Ihren rechten Arm am Schwertknauf und die Zügel ihres Pony in der anderen Hand schiebt sich die junge Ritterin weiter, bis sie zu dem Treppenabsatz kommt. Genauso wie man es ihr gesagt hatte. Während sie die gewundene Treppe hinabsteigt, stellt sie fest, dass sich ihre Augen an die dunkle Umgebung gewohnt haben. Zuerst sind es bloß schwache Schemen und Konturen die sie wahrnehmen kann, dann wird die Dunkelheit um sie immer kontrastreicher bis sie wieder beinahe normal sehen kann. Als ob die Abwesenheit des Lichtes der Dunkelheit ein eigenes Leuchten abringt, dass es an der Oberwelt nicht gibt.
Endlich erreicht sie das Ende der Treppe und findet sich in der ersten große Halle des unterirdischen Verlieses wieder. Niemand weiß wieviele Etagen das Verlies haben soll, die wenigsten Abenteurer die es betreten haben, sind jemals zurück gekehrt. Die wenigen die es wieder an die Oberfläche geschafft haben, waren kaum tiefer als zum 7. Stockwerk gekommen, bis sie es mit der Übermacht an Monstern nicht mehr aufnehmen konnten und geflohen sind. Doch das waren meist goldgierige Draufgeher gewesen, übermütige Glücksritter und Recken die bloß auf Ruhm aus waren.
Sie jedoch, Meschlan die Ritterin, war eine Auserwählte. Ihr Gott, Lugh, hatte sie erwählt um in den Tiefen des Verlieses nach dem heiligen Amulett von Yendor zu suchen. Sie würde es finden, zurück an die Oberwelt bringen, und so ihrem Gott einen heiligen Dienst erweisen. Es war ihre Bestimmung, dafür war sie geboren worden, dafür war sie ihr Leben lang trainiert worden.
Sie warf einen Blick durch diesen ersten Raum und konnte schon am anderen Ende einen Durchgang ausmachen. Die Decke der behauenen Höhlen war hoch genug um zu reiten, und zu Pferde, bewaffnet mit ihrer Lanze würde keines der Monster von denen ihr erzählt wurde, eine Chance haben. Sie würde durch die Horden pflügen und Tod säen.
Die Zügel in der Hand, stieg sie in den Steigbügel um sich in den Sattel zu schwingen... und rutscht ab, fällt zu Boden. Autsch. Sie muss auf einen spitzen Stein am Boden gefallen sein, denn sie konnte spüren, dass sie sich dabei ernsthaft verletzt hatte. Doch darum würde sie sich später kümmern, nun musste sie erstmal weiter.
Sie rappelte sich auf, nahm wieder die Zügel in die Hand und stemmte ihren rechten Fuss in den Steigbügel. Doch statt im Sattel zu landen, krachte sie wieder zu Boden. Wie gab es denn das? Das war ihr noch nie passiert. Selbst bei ihrem ersten Reitversuch war es ihr gewesen, als ob sie auf dem Rücken eines Pferdes geboren wurde. Ob es an dieser dunklen, verfluchten Höhle lag?
Ihr Pony schaute sie mit großen Augen an und blähte die Nüstern auf. Es schüttelte den Kopf und gab ein belustigtes wiehern von sich, als ob es sich fragte, warum Meschlan dauernd abrutschte statt wie gewohnt im Sattel zu bleiben.
Meschlan, sich die schmerzenden Stellen reibend, stampft wütend auf den Boden. Wie auch immer sie da gefallen war, es hatte wirklich weh getan und sie somit erbost. Das konnte doch wirklich nicht angehen, dass sie, als waschechte Ritterin, nicht auf ihrem Ross durch dieses Verlies reiten sollte um den ganzen Monstern den Gar aus zu machen, daran scheitern das Amulett von Yendor zu finden und in Lughs Tempel zu bringen. Sich-er-lich nicht!
Zügel in der Hand, Fuss am Steigbügel, hochziehen ...wieder fällt sie zu Boden. Doch diesmal rührt sie sich nicht mehr. Ihr Ross bleibt noch ein paar Minuten stehen und schaut sie erwartungsvoll an.
Es ist still in der Höhle. Nur ein leises Kichern ist von irgendwo zu hören.
Trotz, oder wahrscheinlich gerade wegen, der zweckmässigen Darstellung, dem flotten Spielprinzip aber den vielfältigen Möglichkeiten erzeugt das Spiel einen ganz eigenen Sog. Und man erlebt aufregende Abenteuer, die man sich halt selbst erzählt, die man mit seiner Vorstellungskraft in den bunten Farben ausmalt, welche die Buchstaben-Grafik nicht bieten kann.
Ich spiele Nethack nicht ernst genug um wirklich lange zu überleben, bin nicht vorsichtig und zurück haltend genug. Gefundene Gegenstände lege ich an, obwohl sie verflucht sein könnten, getötete Monster esse ich, auch wenn sie giftig sein könnten und Zauberbücher lese ich, selbst wenn der Intellekt meines Charakters nicht dafür ausgelegt ist. Ein aufregender Lauf durchs Verlies mit einem spektakulären Abgang und dabei großartige Gegenstände finden - mehr erwarte ich nicht.
Doch manchmal ergeben sich tatsächlich aufregende Geschichten, wenn ich Nethack spiele. Eine davon, ist diese...
Sie blinzelt als sie den Eingang in das Verlies durchschreitet. Mit einem mal ist es stockdunkel, das bis gerade eben gleissende Sonnenlicht mit einem mal verschwunden. Es ist als ob der finstere Höhlenschlund das Licht und alle Helligkeit mit sich verschluckt.
Meschlan tastet sich vorsichtig voran, der Boden ist zwar uneben aber von den vielen Abenteurern vor ihr glatt poliert. Sogar die Geräusche des Waldes sind mit einem mal verschluckt, und auch alle anderen Geräusche scheinen von den kalten Steinwänden absorbiert zu werden. Sie schluckt schwer. Worauf sie sich da bloß eingelassen hat?
Ihren rechten Arm am Schwertknauf und die Zügel ihres Pony in der anderen Hand schiebt sich die junge Ritterin weiter, bis sie zu dem Treppenabsatz kommt. Genauso wie man es ihr gesagt hatte. Während sie die gewundene Treppe hinabsteigt, stellt sie fest, dass sich ihre Augen an die dunkle Umgebung gewohnt haben. Zuerst sind es bloß schwache Schemen und Konturen die sie wahrnehmen kann, dann wird die Dunkelheit um sie immer kontrastreicher bis sie wieder beinahe normal sehen kann. Als ob die Abwesenheit des Lichtes der Dunkelheit ein eigenes Leuchten abringt, dass es an der Oberwelt nicht gibt.
Endlich erreicht sie das Ende der Treppe und findet sich in der ersten große Halle des unterirdischen Verlieses wieder. Niemand weiß wieviele Etagen das Verlies haben soll, die wenigsten Abenteurer die es betreten haben, sind jemals zurück gekehrt. Die wenigen die es wieder an die Oberfläche geschafft haben, waren kaum tiefer als zum 7. Stockwerk gekommen, bis sie es mit der Übermacht an Monstern nicht mehr aufnehmen konnten und geflohen sind. Doch das waren meist goldgierige Draufgeher gewesen, übermütige Glücksritter und Recken die bloß auf Ruhm aus waren.
Sie jedoch, Meschlan die Ritterin, war eine Auserwählte. Ihr Gott, Lugh, hatte sie erwählt um in den Tiefen des Verlieses nach dem heiligen Amulett von Yendor zu suchen. Sie würde es finden, zurück an die Oberwelt bringen, und so ihrem Gott einen heiligen Dienst erweisen. Es war ihre Bestimmung, dafür war sie geboren worden, dafür war sie ihr Leben lang trainiert worden.
Sie warf einen Blick durch diesen ersten Raum und konnte schon am anderen Ende einen Durchgang ausmachen. Die Decke der behauenen Höhlen war hoch genug um zu reiten, und zu Pferde, bewaffnet mit ihrer Lanze würde keines der Monster von denen ihr erzählt wurde, eine Chance haben. Sie würde durch die Horden pflügen und Tod säen.
Die Zügel in der Hand, stieg sie in den Steigbügel um sich in den Sattel zu schwingen... und rutscht ab, fällt zu Boden. Autsch. Sie muss auf einen spitzen Stein am Boden gefallen sein, denn sie konnte spüren, dass sie sich dabei ernsthaft verletzt hatte. Doch darum würde sie sich später kümmern, nun musste sie erstmal weiter.
Sie rappelte sich auf, nahm wieder die Zügel in die Hand und stemmte ihren rechten Fuss in den Steigbügel. Doch statt im Sattel zu landen, krachte sie wieder zu Boden. Wie gab es denn das? Das war ihr noch nie passiert. Selbst bei ihrem ersten Reitversuch war es ihr gewesen, als ob sie auf dem Rücken eines Pferdes geboren wurde. Ob es an dieser dunklen, verfluchten Höhle lag?
Ihr Pony schaute sie mit großen Augen an und blähte die Nüstern auf. Es schüttelte den Kopf und gab ein belustigtes wiehern von sich, als ob es sich fragte, warum Meschlan dauernd abrutschte statt wie gewohnt im Sattel zu bleiben.
Meschlan, sich die schmerzenden Stellen reibend, stampft wütend auf den Boden. Wie auch immer sie da gefallen war, es hatte wirklich weh getan und sie somit erbost. Das konnte doch wirklich nicht angehen, dass sie, als waschechte Ritterin, nicht auf ihrem Ross durch dieses Verlies reiten sollte um den ganzen Monstern den Gar aus zu machen, daran scheitern das Amulett von Yendor zu finden und in Lughs Tempel zu bringen. Sich-er-lich nicht!
Zügel in der Hand, Fuss am Steigbügel, hochziehen ...wieder fällt sie zu Boden. Doch diesmal rührt sie sich nicht mehr. Ihr Ross bleibt noch ein paar Minuten stehen und schaut sie erwartungsvoll an.
Es ist still in der Höhle. Nur ein leises Kichern ist von irgendwo zu hören.
Black_Mage - am Freitag, 24. August 2007, 14:50 - Rubrik: Geschriebenes