Ich habe kurz überlegt, ob ich in den Titel "Spoileralert" packen soll. ...aber ganz im Ernst, wer den Film nicht gesehen hat, über meinen Beitrag stolpert ihn liest und sich dann beschweren will... Bitte, gerne.
Wie meist, sind auch bei Star Wars Episode 8 (ab jetzt SW8) nicht alle Leute einer Meinung. Bei dem Film zieht sich aber scheinbar ein besonders breiter Graben durchs Publikum. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Wer sich nicht bekennt, wird einfach in ein Lager gedrängt.
Vor allem Leute die sich als "Fans" bezeichnen, das heißt, dass ihnen nur die Episoden 4, 5 und 6 gefallen, sind da sehr laut. Review-Bombing, also im Internet mit Fake-Accounts möglichst schlechte Bewertungen abgeben, steht da gerade hoch im Trend.
Auch Online-Petitionen spriesen und gedeihen in diesem fruchtbaren Boden. Der Film soll aus dem Canon (quasi die anerkannte Geschichte) gestrichen werden. Der Regisseur soll sich persönlich entschuldigen und zugeben, dass er einen Drecksfilm gemacht hat. Man möge alle Verantwortlichen raushauen und George Lucas wieder herankarren...
Bevor ich jetzt auf die Kritik eingehe, möchte ich den wahnwitzigen Petitionsstellern kurz aufzeichnen, wie sich die Proteste auswirken werden.
Auf der einen Seite: Einige Tausend Leute die mit dem Film unzufrieden waren.
Auf der anderen Seite: Mehr als 500 Millionen Dollar Einnahmen alleine in der ersten Woche.
Unterhaltungs All-Mutter Disney, wird dank der sehr positiven Kritiker-Rezensionen und der bekanntlich schweigenden Mehrheit Zufriedener, nicht mal im Fiebertraum drüber nachdenken, den Hochstapler George Lucas abzustauben.
So, zurück zum Film, der in meinen Augen einfach großartig ist. Das heißt nicht, dass er keine Mängel hat. Interessanterweise bemängelt aber niemand der lautmauligen "Fans", die Dinge die ich meine.
Die "Fans" stören sich zum Beispiel daran, dass der Film Fäden aus Episode 7 nicht aufgreift bzw flach fallen lässt. Bösewichte über die wir nichts erfahren, die dafür aber spontan sterben. Vergangenheiten die banal sind. Duelle die sich ankündigen, aber nicht stattfinden.
...und all das finde ich großartig. Es ist so unglaublich erfrischend.
Lange Monologe und Erläuterungen um zu erfahren wer eigentlich Supreme Leader Snoke ist? Nope, brauchen wir nicht.
Ein weiteres Mitglied der Skywalker Blutlinie, deren Familiendrama die Star Wars Saga dominiert? Nope, einer reicht.
Lichtschwertduelle der Großmeister? Nope, nur einer da.
Stelle einen Sith und einen Jedi in einen Raum und du hast Konflikt. Wusch-wusch. Machtgeplänkel. Willkommen bei Star Wars.
Was macht SW8? Lässt die beiden Protagonisten mental in Verbindung stehen, und ermöglicht so eine Annäherung und potenzielle Überzeugungsarbeit. Dann stehen die beiden irgendwann mit Lichtschwert in der Hand im gleichen Raum ...
Rücken an Rücken.
Das ist aufregend. Das ist frisch.
Was die "Fans" meiner Meinung nach nicht sehen, ist, dass die Charaktere Platz brauchen um sich zu entwickeln. Das geht nicht, wenn ihnen eine Rolle zugewiesen wird, aus der sie nicht rauskommen können.
Kylo, der in SW7 klar als trotziger Teenager rübergekommen ist und mit aller Macht (tihihi) versucht seinen Platz zu finden, ist zu Beginn von SW8 in ziemlich der gleichen Position. Sein "Mentor" sagt ihm auch geradezu, dass er nur ein Bub ist, der sich hinter einer Maske versteckt.
Wenn der Lehrling dann die Chance ergreift und den, von seiner eigenen Überheblichkeit geblendeten, Meister auf antiklimatische aber umso epischere Weise zu töten, bekommt er die Möglichkeit die Maske abzulegen und sein eigener Herr zu werden. (Der weiterhin emotional instabil ist, aber das sind viele von uns.)
...so ich habe jetzt den nächsten Absatz wieder gelöscht, weil es spät ist und es kompliziert wird. Ich kann gar nicht alle Gedanken und Argumente hier aufdröseln, die meinen Punkt unterstreichen.
Die Kurzfassung: SW8 ist ein großartiger Film und ein verdammt guter Star Wars Film. Er ist mutig und aufregend und eröffnet dem Star Wars Universum unglaubliche Möglichkeiten. Abgesehen davon ist er visuell eine Wucht und toll inszeniert.
Oh... über George Lucas muss ich mich auch noch auslassen. Morgen. Versprochen.
- BM out -
Wie meist, sind auch bei Star Wars Episode 8 (ab jetzt SW8) nicht alle Leute einer Meinung. Bei dem Film zieht sich aber scheinbar ein besonders breiter Graben durchs Publikum. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Wer sich nicht bekennt, wird einfach in ein Lager gedrängt.
Vor allem Leute die sich als "Fans" bezeichnen, das heißt, dass ihnen nur die Episoden 4, 5 und 6 gefallen, sind da sehr laut. Review-Bombing, also im Internet mit Fake-Accounts möglichst schlechte Bewertungen abgeben, steht da gerade hoch im Trend.
Auch Online-Petitionen spriesen und gedeihen in diesem fruchtbaren Boden. Der Film soll aus dem Canon (quasi die anerkannte Geschichte) gestrichen werden. Der Regisseur soll sich persönlich entschuldigen und zugeben, dass er einen Drecksfilm gemacht hat. Man möge alle Verantwortlichen raushauen und George Lucas wieder herankarren...
Bevor ich jetzt auf die Kritik eingehe, möchte ich den wahnwitzigen Petitionsstellern kurz aufzeichnen, wie sich die Proteste auswirken werden.
Auf der einen Seite: Einige Tausend Leute die mit dem Film unzufrieden waren.
Auf der anderen Seite: Mehr als 500 Millionen Dollar Einnahmen alleine in der ersten Woche.
Unterhaltungs All-Mutter Disney, wird dank der sehr positiven Kritiker-Rezensionen und der bekanntlich schweigenden Mehrheit Zufriedener, nicht mal im Fiebertraum drüber nachdenken, den Hochstapler George Lucas abzustauben.
So, zurück zum Film, der in meinen Augen einfach großartig ist. Das heißt nicht, dass er keine Mängel hat. Interessanterweise bemängelt aber niemand der lautmauligen "Fans", die Dinge die ich meine.
Die "Fans" stören sich zum Beispiel daran, dass der Film Fäden aus Episode 7 nicht aufgreift bzw flach fallen lässt. Bösewichte über die wir nichts erfahren, die dafür aber spontan sterben. Vergangenheiten die banal sind. Duelle die sich ankündigen, aber nicht stattfinden.
...und all das finde ich großartig. Es ist so unglaublich erfrischend.
Lange Monologe und Erläuterungen um zu erfahren wer eigentlich Supreme Leader Snoke ist? Nope, brauchen wir nicht.
Ein weiteres Mitglied der Skywalker Blutlinie, deren Familiendrama die Star Wars Saga dominiert? Nope, einer reicht.
Lichtschwertduelle der Großmeister? Nope, nur einer da.
Stelle einen Sith und einen Jedi in einen Raum und du hast Konflikt. Wusch-wusch. Machtgeplänkel. Willkommen bei Star Wars.
Was macht SW8? Lässt die beiden Protagonisten mental in Verbindung stehen, und ermöglicht so eine Annäherung und potenzielle Überzeugungsarbeit. Dann stehen die beiden irgendwann mit Lichtschwert in der Hand im gleichen Raum ...
Rücken an Rücken.
Das ist aufregend. Das ist frisch.
Was die "Fans" meiner Meinung nach nicht sehen, ist, dass die Charaktere Platz brauchen um sich zu entwickeln. Das geht nicht, wenn ihnen eine Rolle zugewiesen wird, aus der sie nicht rauskommen können.
Kylo, der in SW7 klar als trotziger Teenager rübergekommen ist und mit aller Macht (tihihi) versucht seinen Platz zu finden, ist zu Beginn von SW8 in ziemlich der gleichen Position. Sein "Mentor" sagt ihm auch geradezu, dass er nur ein Bub ist, der sich hinter einer Maske versteckt.
Wenn der Lehrling dann die Chance ergreift und den, von seiner eigenen Überheblichkeit geblendeten, Meister auf antiklimatische aber umso epischere Weise zu töten, bekommt er die Möglichkeit die Maske abzulegen und sein eigener Herr zu werden. (Der weiterhin emotional instabil ist, aber das sind viele von uns.)
...so ich habe jetzt den nächsten Absatz wieder gelöscht, weil es spät ist und es kompliziert wird. Ich kann gar nicht alle Gedanken und Argumente hier aufdröseln, die meinen Punkt unterstreichen.
Die Kurzfassung: SW8 ist ein großartiger Film und ein verdammt guter Star Wars Film. Er ist mutig und aufregend und eröffnet dem Star Wars Universum unglaubliche Möglichkeiten. Abgesehen davon ist er visuell eine Wucht und toll inszeniert.
Oh... über George Lucas muss ich mich auch noch auslassen. Morgen. Versprochen.
- BM out -
Black_Mage - am Freitag, 22. Dezember 2017, 00:32 - Rubrik: Gesehenes
Black_Mage hat am 29. Dez, 13:34 ein Lebenszeichen gegeben
Nachsatz
Nachdem ich nun wieder frisch und munter bin, möchte ich den Beitrag noch um einen Absatz ergänzen.Über SW 7 haben sich die "Fans" beschwert, dass er eine ziemlich genaue Kopie von SW 4 (aka dem originalen Star Wars, ohne Episode, ohne Untertitel) ist. Wenn man die Kern-Elemente überprüft, stimmt das auch.
Ein Waisenkind auf einem Wüstenplanet erfährt, dass es die Macht einsetzen kann, bekommt einen Droiden-Kompagnon und haut im Millennium Falcon ab, lernt die Resistenz/Rebellen kennen und hilft dabei, die planetenzerstörend Superwaffe ihrer faschistoiden Gegner zu zerstören. Dem Waisenkind steht ein maskierter Sith gegenüber, der per Hologram von seinem Meister Instruktionen erhält.
Die "Ähnlichkeiten" sind nicht zu leugnen, und sicherlich gewollt. Wahrscheinlich um den Schauern den Einstieg in die neue Trilogie (und potentielle Folge-Filme) zu erleichtern.
Die Neuinterpretation ist ein guter Film, bringt halt wenig originelles an den Tisch. Interessanterweise haben sich die "Fans" aber sowohl daran gestört, dass der Film eine Kopie ist, als auch daran, dass er neue Sachen einbringt.
Über SW 8 haben sich die Leute nun beschwert, dass er zu viel ändert und, wie in meinem positiv hervorgehoben, die Geschichte aufbricht und das SW-Universum revitalisiert. Lustigerweise gibt es aber eine Fan-Fraktion, die unzufrieden ist, weil der Film zu wenig wie SW 5 (dem wohl besten aller SW-Filme) ist.
Ich würde mal sagen, dass man es ihnen nicht wirklich Recht machen kann.
Ich finde es deswegen schwierig, diese allgemeine Kritik ernst zu nehmen.