das andere
Fiktion
Gearbeitetes
Gebautes
Geduschtes
Gefundenes
Gehörtes
Gekochtes
Gelesenes
Gelistetes
Gequotetes
Geschriebenes
Gesehenes
Gespieltes
Gestandenes
im Suff
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Grundsätzlich muss man Marvel/ Disney gratulieren. Sie haben es geschafft das zuvor mäßig erfolgreiche Genre der Superheldenfilme gesellschaftsfähig zu machen. Dazu haben sie ihre Helden einem Realitätscheck unterzogen und ernsthafte Filme mit ihnen gemacht. Dabei die Filme aufeinander referenziert, in den Post-Credit Scenes die nächsten Filme angedeutet und dann die einzelnen Fäden in den Avenger-Filmen zusammen laufen lassen. Das ganze haben sie in „Phasen“ eingeteilt und mit fixen Releaseterminen auf eine Zeitleiste bis ins Jahr 2020 oder so vorausgeplant.
Nicht jeder Film war ein Hit, nicht jeder inhaltlich auf der gleichen Höhe. Dennoch alle finanziell erfolgreich. Eine beachtliche Leistung.

Mit der Zeit wurde das aber langweilig und erschöpfend. Natürlich ging man auch noch in den nächsten Film, aber dem Ding ging einfach die Luft aus.
Vor allem die Thor-Filme waren dabei keine Hilfe.

Einen Tech-Billionär in Roboterrüstung kann man erklären. Ein steroidgepushter Soldat ist nachvollziehbar. Beim Experiment strahlenverseuchte Wissenschaftler sind uns (zumindest ohne große, grüne Wutmonster) leider nicht neu. Ein mythologischer Donner-Gott mit Zauberhammer? Der Spagat ist dann doch recht weit, um so jemanden in die Realität zu verankern ohne die Comicwurzeln zu verlieren.
Meiner Meinung nach sind sie da auch gescheitert.

Der erste Film lebt von der Naivität und (positiv gezeichneten) Überheblichkeit des auf die Erde verbannten Thor und dem erstmaligen Beweis für die Welt, dass es Außerirdische gibt. Wie die anderen Filme der Phase 1 stellt er auch alle wichtigen Figuren auf, bietet aber sonst nicht viel mehr. In der Wüste spielend ist der Film ziemlich braun, wenn auch sonnig. Der zweite Film ist wohl der schwächste aller Marvelfilme, und ohne jetzt wirklich nachzudenken, fällt mir nichts bemerkenswertes aus dem Film ein. In allen Szenen an die ich mich erinnere ist der Thor 2 entsprechend dem Unterittel „Dark World“/“Dark Kingdom“ in grau und braun gehalten und düster ausgeleuchtet.

Der Begriff der Marvelmüdigkeit kam bestimmt schon vor Thor 2 auf, aber für mich markiert er den Punkt, ab dem ich das erste Mal laut geseufzt habe, als ich einen Marvel-Trailer im Kino gesehen habe.
Dann kamen mit den Guardians of the galaxy und später Antman Filme raus, die lustiger und bunter waren, als die Ironmans und Captain Americas. Das half nicht nur die Marvelmüdigkeit zu vertreiben, sondern ermöglichte den nun im Kino angelaufenen dritten Thor-Film.
Und was für ein Film das ist.

Bereits der erste Trailer, mit „Immigrant Song“ im Hintergrund und Neonschriftzug im Titel, hat versprochen, dass wir hier nicht wieder in grau/brau getaucht werden. Hier wurde ein Comic-Spektakel versprochen. Der Film ist nicht nur bunt und lebhaft, er ist lustig und unterhaltsam. Der Humor steckt nicht (nur) in flottem Wortwechsel wie bei Iron Man sondern ist sehr visuell. Die Interaktion zwischen den Charakteren. Manchmal nur ein Blick oder ein Schnitt.
Es ist bestimmt der lustigste Marvel-Film seither und äußerst kurzweilig. Seit Tagen überlege ich, ob ich nicht gleich nochmal ins Kino gehe…

Es ist ein Jammer, dass es mit Black Panther nächstes Jahr wieder zurück in die Marvel-Realität geht.

- BM out -
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma