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Mit ca 14, 15 war ich (wie fast jeden Tag) bei meinem damals besten Freund, bis ich mitten im Spiel aufgestanden bin und ihm einige Schimpfwörter an den Kopf geworfen habe. Dann habe ich ihm erklärt, dass er sich gar nicht mehr bei mir melden braucht und bin gegangen.
Das klingt hart, aber ich hatte guten Grund dazu: wenn wir zu zweit waren, war alles großartig. Sobald jemand anderes dazu gekommen ist, fand er es nötig, sich auf meine Kosten zu profilieren. So auch an jenem Tag. Und da wir schon öfters darüber gesprochen hatten, dass mir das gar nicht passt, habe ich ohne Reue die Konsequenz gezogen.

Im Laufe der nächsten knapp 20 Jahre habe ich mehrere Freundschaften einschlafen lassen. Da gehören Zwei dazu, das ist nicht so verwerflich. Vor allem dann, wenn ich der aktivere Part der Freundschaft war und es somit an mir lag sich um Treffen und Telefonate zu kümmern, ist das vorgekommen. Wenige Male habe ich auch ganz bewusst nicht mehr auf die Person reagiert, gerade bei jenen, die ich als Energiesauger bezeichne. Ohne schlechtem Gewissen.

Andere Leute habe ich verloren, einfach weil man sich doch mit der Zeit (gerade in den frühen 20ern) auseinander lebt. Das findet man vielleicht im nachhinein Schade, weiß aber auch, dass es ein natürlicher Prozess ist.

Anders jetzt, wo ich eine Freundschaft nicht sanft entschlafen lasse, oder sie mit einem Polster im Gesicht dem entschlafen sanft nähere. Nein, jetzt habe ich (und meines Wissens nach zum ersten Mal) ganz bewusst und brutal eine Freundschaft getötet. Auf sie eingetreten bis sie sich jetzt nicht mehr rührt und wo auch alle Reue der Welt nichts mehr bringt.

Und es macht mich traurig. Unendlich traurig.
Es macht mich auch traurig, dass ich keinen anderen Weg gesehen habe. Einen in dem die Freundschaft eine Chance bekommen hätte sich zu beweisen und weiterzuentwickeln. Manchmal ist es echt schwer erwachsen zu sein, und nicht mehr an Wunder glauben zu können.


Um nochmals auf den Jugendfreund aus der Einleitung zurückzukommen.
Er ist ein paar Jahre später doch wieder aufgetaucht und hat sich entschuldigt. Und er hat Besserung versprochen, die er bis heute hält.

- BM out -
deprifrei-leben hat am 24. Sep, 19:37 ein Lebenszeichen gegeben
Mit 14/15 ist man auch noch ein unreifer Mensch und ich finde gut, dass du ihm eine neue Chance gegeben hast. Mir gefiel wie du das Thema Freundschaft beschrieben hast. Kenne dies auch, dass man immer der aktivere Part ist und dann irgendwann die Lust daran verliert.
Warum hast du die eine Freundschaft brutal beendet? Was war da los? 
Black_Mage hat am 24. Sep, 21:58 den Schein gewahrt
Zu sagen "Das ist kompliziert" ist keine Erklärung, denn wenn es einfach wäre, würde sich die Situation anders darstellen.
Alle Details und wie sie zusammen spielen darzustellen um es nachvollziehbar zu machen ist wiederum ebenfalls kompliziert.
Und nicht alles davon ist rationalisierbar.

So gerne ich eine umfassendere Antwort geben würde, habe ich Keine, die sich in diesem Rahmen verständlich machen lässt.
Ich habe aber mit meiner Ankündigung in Kürze "zu verschwinden" beiden Beteiligten dieser Freundschaft weh getan ...und lamentiere gerade eigentlich nicht nur meinen Schmerz, schätze ich. 
 

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