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Gesehenes

So, diesmal muss ich mal wieder ein wenig erklärend ausholen, bevor ich zum eigentlichen Punkt des Eintrages komme.

A) der Begriff Bollywood sollte eigentlich jedem mittlerweile ein Begriff sein. In Anlehnung an die amerikanischen Filmstudios in LA (Hollywood) ist das der vereinheitlichte Namen für die indische Filmindustrie in Mumbai.
Der typischen Bollywood-Film ist bunt, es wird getanzt und gesungen, es geht vor allem um Heldentum und Liebe, Sex- oder gar Kussszenen kann man so ziemlich vergessen. Selbst in Filmen die einen militärischen Hintergrund haben ist Gewalt nicht wirklich inszeniert. Dazu sind diese Filme im Regelfall mit 4 Stunden auch noch ziemlich lang.
Also in meiner kleinen Welt spielen Bollywood-Filme, welch Überaschung, also keine Rolle.

B) "Oldboy" ist ein koreanischer Film aus 2003 vom Regieseur Chan-wook Park. In diesem Film wird ein Mann namens Dae-su eines Abends einfach entführt und 15 Jahre lang in einem fensterlosen, kleinen Raum eingesperrt. Eines Tages wacht er in einem Koffer in Freiheit auf ...und bekommt den Hinweis, dass er nun 5 Tage Zeit hat herauszufinden wer ihm das, und vor allem aus welchem Grund angetan hat.
Oldboy ist einerseits sehr spannend, auf der anderen Seite auch ziemlich brutal. Sowohl im Sinn der dargestellten Gewalt (zB wenn Dae-Su einem anderen Mann mit einer normalen Zange beginnt die Zähne auszureissen, oder sich mit einem Hammer durch einen von 40 Wachen bevölkerten Gang prügelt), aber eben auch weil der psychische Druck des eingesperrt sein, das Gefühl von Dae-Su's Verlust seiner Familie und 15 Jahren Lebens und die Hintergrundgeschichte des Entführers sehr plastisch rüber kommen.
Kurz um: Oldboy ist ein sehr empfehlenswerter Film.

Tja .. und nun sind wir an dem Punkt angelangt, den ich zu Beginn angekünigt habe. Zinda.
"Zinda" kommt jetzt im Herbst auf DVD auf den Markt und bezeichnet sich selbst als Bollywood-Remake von Oldboy. Die Inhaltsangabe ist ident, nur die Namen haben sich halt vom koreanischen ins indische gewandelt.
Zugegeben, nicht jeder Bollywood-film besteht aus Farben, Tanz und Gesang ...aber ich kann mir einfach nicht vorstellen wie man Oldboy in diese Form pressen kann.
Ich denke jeder der Oldboy gesehen hat und weiß wie ein Bollywood-film aussieht wird jetzt genauso wie ich die Stirnrunzeln. oder einfach nur verwirrt den Kopf schütteln. Ich gebe aber zu, dass sich die emotionalen Höhen und Tiefen von Oldboy durchaus dazu eignen von Bollywood noch intensiver inszeniert zu werden.

Spannender als das indische Remake wird wohl das US-Hollywood-Remake das für 2008 angekündigt ist. Zumindest kann ich mir eher vorstellen, dass die Amerikaner den Film mit noch mehr visueller Gewalt füllen können. Somit bleiben dann wohl 3 Fassungen der selbenen Geschichte mit einem unterschiedlichen Verhältnis von Gewalt : Emotionen.

Wenn ich es mir aussuchen kann, nehme ich aber definitiv die farbarmeren Varianten in Kauf. Wie gesagt ... Bollywood ist nicht ganz so meines.

- BM out -

Vorweg, bevor ich wie gewohnt mit meinen Spinnereien anfange, sei gesagt, dass "Das Haus am See" ein wundervoller Film ist. Es gibt einige wunderschöne Bilder, gute Schauspieler die miteinander harmonieren, eine nette Story abseits der üblichen Pfade, eine ziemlich spannende Erzählstruktur. Wer also als Kerl ein paar Punkte bei seiner Freundin einfahren möchte, sollte sich mit ihr in diesen Film setzen und ihr gleich mal den Arm um die Schultern legen und sie an sich drücken, denn es handelt sich hier um ein erstaunlich kitschfreies Stück Romantik (wenn man mal das Ende weglässt).
Und bis auf ein paar schlecht übersetzte Dialoge wirklich schmerzfrei.
Bsp:
Arztkollegin: "Wie haben Sie sich kennengelernt?"
S. Bullock: "Das haben wir nicht."
Das ist ja kein deutsch, und würde bedingen, dass sie sich nicht kennen, was ja nicht stimmt. Im englischen Original wird die Frage wohl ein "How did you met?" gewesen sein, wo ein "We haven't." eben passen würde. Egal ..ich will nicht kleinlich sein :)

Und das der Film auf einem Paradoxon basiert ergibt sich von selbst, wenn wir von einer Zeit-Anomalie reden. Da muss man einfach so flexibel sein und die Logik am Eingang zum Kinosaal abgeben.

Nein, meine Kritikpunkte sind ganz anderer Natur:

Sandra Bullock und Keanu Reeves in einem Film ...und meine Erwartung eines "Wenn dieses Haus sich langsamer bewegt als 1666 km/h explodiert es!" werden nicht erfüllt.

Keanu Reeves trägt keine schwarzen Mäntel, es gibt keine grüne Schrift (außer auf dem Neon-Schild einer Bar und das gilt nicht), keine Zeitlupen-Effekte. NICHTS. Auch enttäuschend.

Obwohl hier irgendwas mit der Zeit nicht stimmt, steht nie jemand in einer Telefonzelle. Auch unüblich für einen Keanu Reeves-Film.

Sandra Bullock sagt niemals im Film "Mr. Weiler, wir haben auf Sie gewartet..." ... aber der Satz funktioniert sowieso nur, mit Hugo Weavings sonorer Stimme.

Immerhin kommt ein Architekt vor. Eigentlich sind es 3 Architekten. Der reinste Overkill, der das aber auch nicht mehr retten kann.

Naja, vielleicht sollte ich echt mal beginnen Schauspielern die Chance zu geben mal was neues zu machen...

- BM out -

Als ich gestern Abend meine 360 abdrehe wechselt mir der Fernseher gleichmal auf SAT1, wo eine dieser großartigen Quiz-Shows gelaufen ist. Ein Haufen Buchstaben wird eingeblendet und wer als erster mit der richtigen Antwort anruft, wird mit Geld überhäuft. Ein ziemlich beliebtes Medienformat unserer modernen Zeit ...erinnert mich irgendwie an das Hütchen-Spiel.

Anyway - in den knapp 40 Sekunden bevor ich von SAT1 wegzappen konnte, sind folgende Dinge passiert:

1) Ich habe die Buchstaben gelesen: N-A-C-H-S-P-E-I-D-S-E

2) Irgendjemand ruft an und meint er könne mit "Nachspeise" seine Telefonkosten decken ...großzügig ein D übersehend.

3) Ich habe das gesuchte Wort entdeckt. Als alter Anagram-Fan war das natürlich kein Problem. DACHSPENISE.

4) Ich war entsetzt was für Wörter sich eine hübsche dunkelblonde kurz nach 1 Uhr auf SAT1 in den Mund zu nehmen traut. Ich wette die würde im Nachmittagsprogramm nicht mal Ansatzweise über das Genital irgendwelcher Marder sprechen ...

Eigentlich schade, dass ich mich entschlossen habe den TV abzudrehen, statt dort anzurufen. Der Gesichtsausdruck der Moderatorin hätte mich interessiert, wenn ich sie mit dem Lösungswort überrascht hätte...

- BM out -

Da mir bewusst ist, das mich kein Leser dieses Weblogs noch in die Kategorie "normaler Mensch" einordnet, sage ich es hiermit offen und ehrlich.
Ich bin spitz. Ja, so richtig geil. Aber nicht nur so auf "eine Nummer, Baby" sondern schon mit Gefühl und allem drum und dran. So ein "Ich werde dich heiraten und für dich sorgen"-geil... wenn es das überhaupt in der freien Wildbahn gibt. Ansonsten habe ich das halt in mir kultiviert.
Woher dieser plötzliche Gefühlsausbruch kommt?
Hierher:
http://www.apple.com/trailers/sony_pictures/spider-man_3/large.html

Oh Mann ...ich MUSS Anfang Mai 2007 in Amiland sein, damit ich nicht auf ein Erscheinungsdatum in Europa warten muss. *soifz*

- BM out -

"Es solle Ordnung kommen in das Chaos dieser DVD-Sammlung, wo keiner weiß, was noch fehlt und wo die verborgten DVDs gerade sind." Und so schuf er http://www.dvdb.de/mb/index.cfm?user=mexalen - und er sah das es gut war.

So, habe mich endlich entschlossen doch eine Liste über meine DVDs zu führen, und da mir das mit einer Offline-Liste zu blöd wäre, habe ich mir die Engine der netten Herren bei dvddb.de zur Hilfe genommen.

Auf die Idee bin ich aber erst vor einer dreiviertel Stunde gekommen, und somit ist die Liste noch nicht komplett. Und offensichtlich haben sie keine österreichischen Kabarettisten hinterlegt ...aber das stört mich im Moment auch nicht wirklich, die paar DVDs werde ich mir dann halt doch noch selber merken müssen ;)

und weil Gott nach dem 6. Tag auch geruht hat und die Eingabe von 60+ DVDs seinem Werk ja kaum in etwas nachsteht, werde ich jetzt ins Bett gehen. Denn ich sah, das es gut war,.... sobald ich die DVDs jetzt wieder weggeräumt habe...

- BM out -

Mein Bruder und ich sind heute in eine spannende Diskussion über den besten Film aller Zeiten verfallen. In den 60ern wurde "Panzerkreuzer Potemkin" von irgendeiner Jury zum besten Film aller Zeiten gekürt. Mein Bruder der den Film kennt, meinte er verstehe diese Wertung, da der Film mitreissend und dramatisch sei, wie kein anderer Film den er kennt.
Ich kenne wiederum "Panzerkreuzer Potemkin" nicht, was ich aber demnächst nachholen werde, kenne aber wiederum wesentlich mehr Filme als mein Bruder. Und ich sage von mir selbst, dass ich viel zu wenige Filme kenne um den besten Film aller Zeiten zu benennen.

Ich kenne viele wirklich sehr gute Filme, aber meine Lieblingsfilme sind definitiv nicht die besten. Fight Club, Memento, Die 12 Geschworenen, Moulin Rouge ...allesamt wirklich gut, aber keiner von ihnen kann sich an die Spitze hieven. Gemeinsam mit meinem Bruder habe ich dann folgenden Kriterienkatalog erstellt, den der bester Film aller Zeiten erfüllen muss:

<) Keine technischen Mängel - sprich gute Kameraführung, Schnitt, Regie, Inszenierung, passende Musik.
<) Es muss eine gute Geschichte erzählen, die vielschichtig ist, und mehr als nur einen simplen Handlungsstrang bietet, damit der Hauptakteur einen Grund hat aufzutauchen.
<) Die Schauspielerische Leistung muss da sein!
<) Er muss beliebig oft anschaubar sein, ohne dass er öde wird und sich das Gefühl abnutzt.

Gerade bei letztem Punkt scheitere ich einfach mittlerweile bei meinen Lieblingsfilmen - ich will sie mir nicht anschauen, weil ich Angst habe, sie danach weniger zu mögen als vorher, weil sie sich abnutzen. Ein Film, der meiner Meinung nach fast das Zeug dazu hätte der beste Film aller Zeiten zu sein, ist "Elizabethtown".

Technisch wüsste ich keine Mängel, und an der sich weiterentwickelnden Story mit den verschiedenen Phasen gibt es auch nix zu rütteln. Einziger wirklicher Kritikpunkt bleibt halt, dass Orlando Bloom einfach nicht der herausragende Schauspieler ist, den der beste Film aller Zeiten einfach braucht. Er kann sovieles einfach nicht ausdrücken und verkörpern, andererseits ist ihm mit Kirsten Dunst, die ich ja auch schwer liebe, die richtige Filmpartnerin zur Seite gestellt. Denn sie ist genausowenig die beste Schauspielerin, und somit wird der Herr Bloom nicht an die Wand gespielt, sonder steht weiterhin passabel da. Die gutgewählte Musik und die wunderbare Bildsprache gleichen da alles aus. Lediglich die Wiederholbarkeit des Films bleibt zur Zeit noch ein ungeklärter Faktor - dafür habe ich den Film einfach noch nicht oft genug gesehen.

Jedenfalls habe ich es mir jetzt zur Aufgabe gemacht den besten Film aller Zeiten zu finden, und endlich all die vielen vielgerühmten Klassiker in Angriff zu nehmen, die mir noch fehlen. Filme die auch in der IMDB-Top 250-Liste ziemlich weit vorkommen, und die mir schon lange ein Anliegen sind. Kurosawas "7 Samurai", "Casablanca", Fritz Langs "Metropolis", "Das Fenster zum Hof" & "Vertigo", "M - Eine Stadt sucht einen Mörder", und und und ... es gibt noch soviele Filme zu sehen.
Und wer weiß, vielleicht finde ich den besten Film aller Zeiten sogar...

- BM out -

Yay, ich komm grad aus "The Da Vinci Code", dem Hype-Film des Frühsommers. Ich habe aus gutem Grund die Bücher nicht gelesen (gut, ich bin einfach nur ein prinzipieller Verweigerer, das ist nicht zwingend ein guter Grund), und gehe hiermit auch gar nicht auf die Thematik des Films ein.
Ich verrate auch gar nix wesentliches über den Inhalt des Films, respektive des Buches ..oder gar des Videogames, sondern spiele nur mit einigen Elementen des Films herum. Ich empfehle dennoch zuerst den Film gesehen zu haben, damit man weiß worauf ich anspiele.

Bevor ich nun anfange mal wieder ein paar völlig unqualifizierte Meldungen zu schieben, sei der Film hiermit jedem empfohlen der das Buch nicht gelesen hat (ich bin nämlich sicher, dass auch dieser Film seiner Romanvorlage nicht gerecht wird) und über genug Durchhaltevermögen verfügt (2 1/2 Stunden Film + Pause + Werbung etc...).

1) Ich habe es schon nach "Purpurne Flüsse 2" gesagt, ich wiederhole es wieder: Kutten sind DAS kommende Kleidungsstück in dieser Dekade. Verdammt, warum gibts sowas nicht bei H&M?

2) Beim Sterben will ich diese Ruhe und Gelassenheit haben wie Jaques Sauniere. Hat ne Kugel im Bauch und schafft es im halben Louvre Hinweise zu hinterlassen und locker ein paar fröhliche Anagramme aus dem Handgelenk zu schütteln.

3) Mentale Notiz an mich selbst. Bei nächster Gelegenheit bei der PSK nachfragen ob mein Konto auch Geleitschutz bietet...

4) Muss mal Peter Jackson oder JRR Tolkien fragen ob der Balrog ein Teetrinker ist. Denn dann könnte Ian McKellen sich auch einfach auf den Brückenbogen in Moria stellen und das feurige Scheusal danach fragen ob man Earl Grey mit Milch oder Zitrone trinkt, oder ihn zu einem Ruder-Duell herausfordern... das wäre mal spannend.

5) Ok, gut ...das ist jetzt echt ein Spoiler, aber wen interessierts. Aber 'tschuldgung, ganz im Ernst: wie kann man den Plot mit folgender Bemerkung weiterbringen ohne vom Lektor gesteinigt zu werden?!?
Die Helden werden von der Polizei verfolgt, sie werden eingekreist und dann sagt ihr frischgewonnener Compagnon: "Zufällig besitze ich ein Flugzeug."
Zufällig? ...oh, na dann..nichts wie los!

6) meine letzte Bemerkung richtet sich weniger gegen den Film sondern gegen das Kino. Mein liebes UCI, wenn du uns schon eine Pause reindrücken willst, muss das wirklich während einer Verfolgungsjagd sein? Geht das nicht zu einem Zeitpunkt wo es vielleicht grad etwas ruhiger ist und man nicht den Spannungsbogen völlig zerfetzt? Wer soll sich denn bitte in die Dramatik einer Hetzjagd einfühlen, wenn er zwischendurch gemütlich auf die Toilette geht und sich frisches Cola holt?!?

Achja, und auch wenn mich jetzt alle Dan Brown Fans mit einem bösen Blick strafen, wo genau ist diese Story nochmal besser als "Schatz der Tempelritter" mit Nicolas Cage und Diane Kruger? Irgendwie sind sich die da sehr ähnlich. Dauernd taucht noch ein Fährte auf, immer wieder wird ein Rätsel wie im vorbeigehen gelöst und plötzlich ist dann alles ganz anders, aber es liegt ja SOWAS VON AUF DER HAND...Wow...
Hm, aber gut, ich bin ein Sarkast, was weiß ich schon? :)

- BM out -

Manchmal weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
Heute war so ein Moment. Als ich in der Werbepause bei SAT1 vorbeigekommen bin, und dort "meine bezaubernde Nanny" gelaufen ist...
Ich will den Film nicht be- und/oder verurteilen, ich habe ja nur ca 30 Sekunden davon gesehen. Aber diese Szene, nunja:

Die Eltern sind scheinbar auf der Suche nach ihren Kindern, die angeblich von der Nanny entführt wurden und finden einen vergilbten Zeitungsausschnitt, der mit "Oh mein Gott, sie wurde vor 100 Jahren in China zum Tode verurteilt", kommentiert wird. Im Bild ist dabei wunderbar der Name der Zeitung zu sehen - "Shanghaier Allgemeine".

Warum, oh Welt, quälst du mich so. Wenn es von den Produzenten als Witz konzipiert gewesen wäre, hätte ich ja darüber lachen können (gut, ich habe sogar kurz über die Idee gelacht) ..aber die Tatsache, dass das einfach so rübergekommen ist, als ob sie mit diesem Zeitungsartikel Authenzität erzeugen wollen, macht mich dann doch ein wenig traurig...

Hat irgendwer den Film gesehen und kann mir ein Feedback über das Gesamtprodukt geben?

- BM out -

...die Sendung ohne Namen.

Heute (unter anderem): Das Image des Papstes sei von jeher sein Gesundheitszustand gewesen. Deswegen war er in den Medien noch genaus präsent als er kaum noch sitzen konnte, als zu Beginn seiner "Karriere".
So bitter, so wahr. Ich liebe diese Sendung... ach wenn ich mir nur die Hälfte der Inhalt der Folgen merken würde...

- BM out -

So, seit gestern kennen wir also 8x45, das neue Mystery-Kurzspielfilm-Format im ORF. Ich war ja sehr neugierig darauf und hab es nicht zuletzt den eifrigen Erinnerungen des Herrn Cinematographen zu verdanken, dass ich es dann doch nicht versäumt habe.
Denn wenn man beobachtet wie bei üblichen Spielfilmen (gerade denen die fürs Kino produziert werden) die Laufdauer immer weiter nach oben schiesst (nochmals vielen Dank an Peter Jackson...), ist es doch umso spannender wenn sich der Regiesseur mit nur 45 Minuten zufrieden geben darf um seine Geschichte zu erzählen. Nur so als Vergleich: das ist die übliche Laufzeit einzelner Folgen von Vorabend-Serien, und die können immerhin auf ganze Seasons bauen um ihre Charaktäre zu erklären, ihnen Tiefgang zu geben und vorallem um eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, die über die einzelnen Episoden hinausgeht.

Der erste Film, Heaven, hat mir schon von der Kurzzusammenfassung, die ich irgendwo gelesen hatte sehr zugesagt. Und als großes Plus gabs noch Josef Hader im Cast, den ich sowohl als Schauspieler aber vorallem auch als Kabarettisten sehr schätze. Die Erwartungen waren da zugegebener Massen auch entsprechend angesetzt, wurden aber dafür auch nicht enttäuscht. Gleich zu beginn, wenn Nicholas Ofczarek (Strasser) als Indianer die Wiederbelebung einsetzt ist klar, dieser Hermann wandert den schmalen Grat zwischen Realität und Wahnsinn mit großer Übung. Die Story selbst hat mir auch sehr gut gefallen und dazwischen waren einfach immer wieder großartige Szenen, zB wenn Hermann seine Schüler nach ihrer Meinung über eine von ihm verfasste Textpassage fragt, oder seine Frau sich an seiner Geliebten rächt.
Gut, das Ende ist natürlich nicht meines gewesen. Bis zuletzt hatte ich die Hoffnung Strasser hätte sich nicht an den Plan gehalten ;) Aber gut, letztendlich war der Film so konstruiert, dass es mit der zynischen Schlussszene das "Happy End" irgendwie karikiert und einem (zumindest mir) überlässt sein eigenes Ende als gegeben zu sehen.

Mit dem zweiten Film "Bruderliebe" bin ich bei weitem nicht so gut klar gekommen. Irgendwie ist mir der Film zu abrupt zu Ende, da hätte noch soviel erzählt gehört. Mir gefällt zwar die Idee, dass wir nur einen Ausschnitt sehen, und die Geschichte sicherlich weitergeht, auch wenn der Zuseher nicht mehr dabei ist, aber verdammt nochmal: ich will wissen wie :)
Abgesehen davon ist mir das Bergbauern-Szenario glaube ich auch ein wenig zu fremd um damit warm zu werden ;) Irgendwie bin ich mit der gesamten Geschichte nicht warm geworden, wahrscheinlich weil sie einfach aus war, ohne meine Fragen zu klären.
Bester erzählerischer Aspekt an "Bruderliebe": das der stumme Kaspar, der brav arbeitet, den seine Eltern lieben, der ein guter Christ ist und der eben eindeutig der Hauptcharakter ist, nachdem die Kamera meist ihm folgt eigentlich der Böse ist. Ich mein, er will sich an einer 12-jährigen vergehen, bringt seinen Bruder um, will den Mord vertuschen, und ist in seiner Gottesfurcht so eitel, dass er seinem wieder auferstandenen Bruder nicht glaubt, dass ihm die Mutter Gottes erschienen ist.
Auf der anderen Seite ist dieser kleine Bruder ein absoluter Arsch. Also wirklich kein Sympathieträger, selbst wenn er plötzlich ein "Diener Gottes" sein soll. Irgendwie hat der ganze Film keinen Sympathieträger. Sogar der Hund stirbt früh ;)

Anyway, die Stop-Motion-Sequenz mit der "schwarzen Madonna" hat mir wirklich gut gefallen. Sehr atmosphärisch, sehr stylisch.

Mein aktueller Zwischenstand also 1:1. Heaven Top, Bruderliebe ..eher nicht. Mal warten was die folgenden Donnerstage bringen.

- BM out -

 

twoday.net AGB

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