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In vielen Computer-/Konsolenspielen ist es mittlerweile üblich, das Dein Handeln vom System überwacht wird und mit entsprechenden Konsequenzen, meist dem Verhalten der computergesteuerten Charaktäre oder dem Verlauf der Geschichte, quittiert wird. Meist spielt sich das auf einer Art moralischen Ebene ab.
Schönes Beispiel: in "Knights of the old Republic", einem Game im Star Wars-Universum, entschied das eigene Verhalten ob man zur hellen oder dunklen Seite der Macht tendierte und damit in weiterer Folge welche Fähigkeiten man lernen konnte, und welche Boni man bekam. Sogar die Dialogoptionen wurden auf deinen Standpunkt bezüglich moralischer Standfestigkeit zugeschnitten. Ausserdem konnte man letztendlich auch entscheiden wie die Story enden sollte.
In meinem Fall war es dann irgendwann so, dass ich meine Dialogpartner nur noch anschreien und bedrohen konnte. Ein "Bitte" hat man in meinen Sätzen vergeblich gesucht ... die dunkle Seite der Macht ist nunmal schneller und verführerischer ;) So habe ich zum Beispiel einen Mann vor Dieben gerettet, nur um nachher eine Belohnung für meine heroische Tat zu verlangen. Im nachhinein betrachtet, gebe ich zu, dass das nicht soooo nett war, aber als ich die Möglichkeit hatte eine Belohnung zu erfragen MUSSTE ich es einfach probieren.
Anderes Beispiel: Black & White.
In diesem Startegiespiel ist man ein Gott, der Wunder wirken kann, eine mystische Kreatur großzieht und mit anderen Göttern um den Glauben der Bevölkerung ringt. So sagt man seinen Untertanen sie sollen Häuser bauen, lässt Regen auf ihre Felder prasseln und wirft mit Felsbrocken gegen die ketzerischen Nachbarstämme. Der Mauszeiger in Black & White, mit dem alle Interaktionen in der Spielwelt erledigt wurden, war eine Hand. Wenn man ein böser Gott war, der seine Gläuber am Altar opferte, dauernd Krieg führte, und am liebsten wild mit Feuerbällen um sich warf, entwickelte sich der Mauszeiger zu einer dunkelroten, knochigen Hand mit langen schwarzen Nägeln. Böse halt. Wie die Hand eines guten Gottes aussehen soll, hab ich leider nie erfahren. Und das obwohl ich einfach nur normal gespielt hab, ich habe nicht versucht ein besonders böser (oder halt besonders guter) Gott zu sein.
Einzig bei "Jade Empire" wo es das System der offenen und geschlossenen Hand gab, habe ich mich quasi auf die helle Seite geschlagen. Ich bin brav dem Pfad der offenen Hand gefolgt. Aber da habe ich auch stets bedacht was ich den Leuten antworte und mich auch bemüht alle Handlungsstränge und Aufgaben auf eine Weise zu erfüllen, die der offenen Hand würdig waren. Ausserdem ist das bei Jade Empire nicht so eng, kann man also ruhig außer acht lassen.

Warum ich das alles erzähle?
Anfang Oktober kommt "Shattered Union" für PC und Xbox raus. Dabei handelt es sich um Rundenstrategiespiel, mit dem interessanten Szenario, dass sich 2014 die USA in 6 verfeindete Fraktionen zersplittert hat, die alle versuchen das Land wieder (unter ihrer Flagge) zu vereinen. Interessanter Weise ist da auch Europa vertreten, die als "Friedensstifter" die Ostküste besetzen. Jedenfalls beinhaltet auch Shattered Union ein Reputationssystem: Plättet man wild alle Städte leidet natürlich das internationale Ansehen, geht man vorsichtiger vor und beachtet die Sorgen der Bevölkerung bekommt man einen besseren Ruf. Ein besseres Ansehen führt dann zb dazu, dass Partisanen einen unabhängig im Kampf unterstützen ...oder eben bekämpfen, wenn man nicht so gut da steht. Aber: wer ständig im Kampf die ganzen Städte niederreisst und klar macht, dass es ihm egal ist, was die Leute von ihm denken, bekommt mitunter auch Zugriff auf absolute Vernichtungswaffen wie Atomsprengsätze, die sicherlich nicht unpraktisch sind.

Ich denke, jetzt ist dem geneigten Leser klar, worauf ich hinaus will. Ich befürchte, dass ich bei meiner Spielweise gleich zu beginn auf die schlimmsten Massenvernichtungswaffen zugreifen kann und sich alle gegen mich verbünden, weil mein Ruf aus Black&White, KotoR und Co mir voraus geeilt ist. Ich bin doch sonst nicht so, oder? Jeder liebt mich. Ich weiß es...

- BM out -
 

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