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Wem der Name des Autors jetzt nicht gleich was sagt: der Typ hat die Romanvorlage für "Fight Club" geschrieben. Und wie die meisten Leute wissen, gehört der ja zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Da wars also an der Zeit endlich mal was von dem Kerl zu lesen.

"Der Simulant" habe ich zufällig gewählt, obwohl ich im Vorfeld im Internet recherchiert habe, welches der Bücher den besonders zu empfehlen sei. Letztlich hatten die beim Thalia auch nur 2 Bücher von ihm stehen :)

Das Buch erzählt die Geschichte von Victor Mancini, einem sex-süchtigen Medizin-Studium-Abbrecher, der in einem 18. Jahrhundert-Museumsdorf einen Tagelöhner mimt. Abends geht er in Restaurants in denen er sich mit Absicht verschluckt, um von jemandem vor dem Ersticken gerettet zu werden. Zum einen tut er das, weil er so jemand anderem das Gefühl geben kann ein Held zu sein ...und vor allem aber weil solche Retter sich ihr restliches Leben für einen Verantwortlich fühlen - und dieses Geld braucht er um die Rechnungen für das Pflegeheim seiner Mutter, die in ihrer aktiven Zeit eine mehrfach verurteilte Aktivistin war, zahlen zu können.

Drei Mal die Woche geht er zu den Treffen der Sex-süchtigen. Aber nicht etwa um seine Sex-Sucht in den Griff zu kriegen, sondern es ist für ihn ein Lehrkurs, wo er aus den Erzählungen der anderen versucht zu lernen an noch mehr Sex zu kommen. Naja, und die "sozialen Kontakte", die er dort mit weiblichen Sträflingen dort hat, die für diese Treffen Freigang bekommen.
Und dann gibts noch seinen besten Freund Denny, ein Masturbations-Süchtiger, der bei ihm einzieht ...mit den Steinen die er sammelt, für jeden Tag den er enthaltsam lebt.

Diese Routine bröckelt ein wenig als der Dr. Paige Marshall kennen lernt, die Ärztin seiner Mutter. Als diese nämlich im Sterben liegt, könnte es sein, dass er endlich erfährt, wer eigentlich sein Vater ist...

Es mag an dem großzügigen Lettering liegen, aber ich habe das Buch in weniger als 3 Tagen verschlungen. Es liest sich flott, ist sehr genial formuliert und bietet einige Szenen die einfach nur zum Lachen sind. Die von mir angerissene Charakterisierung von Victor und seinem Umfeld macht es wohl klar, dass wir es hier mit jemandem zu tun haben, der nicht vollkommen alltäglich ist.
Wenn der Hauptcharakter ein Sex-Süchtiger ist, kann man sich ausrechnen, das diese Thematik sehr großzügig behandelt und in den buntesten Farben ausgemalt wird und teilweise auch eher kontroverses anspricht. Ich hatte jedoch nie das Gefühl, dass dieses Thema nur der Provokation wegen vorkommt, sondern einfach wirklich, weil es nunmal ein wichtiger Bestandteil von Victors Leben ist.

Interessant fand ich vor allem den Erzählstil den Chuck Palahniuk nutzt. Denn während die Aussagen anderer stets unter Anführungsstrichen stehen und somit klar abgegrenzt sind, ist oft nicht klar, ob es sich um eine laute Aussage Victors handelt, oder lediglich um seine Gedanken. Seine Erzählung.

Mich hat die Geschichte sehr angesprochen, vor allem die Erzählweise und die schillernden Charaktäre darin. Ich kann das Buch daher nur jedem empfehlen, im besonderen wenn er sich nicht an den Sexszenen stört, und mal eine ganz andere Geschichte hören will.

- BM out -
 

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