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Vor einigen Jahren habe ich versucht meinen 'kleinen' Bruder dazu zu zwingen mit mir etwas zu unternehmen. Ich wollte einfach die Bande zwischen uns festigen. Er wollte das aber irgendwie nicht, und irgendwann hab ich aufgegeben.

Zu Weihnachten habe ich nun von ihm eine Karte für eine Veranstaltung im Konzerthaus bekommen. Ein Konzert wo wir gemeinsam hingehen sollten. Das war diesen Mittwoch, und es war, nicht nur weil ich gemeinsam mit meinem Bruder dort war, etwas besonderes.

Auf einer großen Leinwand wurden zwei Stummfilm-Klassiker aus den frühen 1920ern gezeigt. Buster Keatons "Sherlock Jr" und Charlie Chaplins "The Pilgrim". Die Hintergrund-Musik dazu, wurde live von einem Orchester eingespielt.

"So gute Filme machen sie heute ja nicht mehr", war mein erster Gedanke als der Keaton-Film vorbei war. Zum einen weil die darstellerische Leistung, durch das Fehlen von Dialog und Effekten wesentlich präsenter ist, und auch an Wichtigkeit gewinnt. Zum anderen, weil auch viele Kamera- und Schnitttechniken, die ja heute Stand der Dinge sind, damals noch nicht entwickelt waren.

Und gerade hier brilliert "Sherlock Jr.", wo Keatons Alter-Ego in eine Kinoleinwand steigt und dort mitten in der Bewegung von wechselnden Szenen überrascht wird. So will er sich etwa auf eine Bank setzen, die aber in der nächsten Szene nicht mehr da ist, und er hinfällt, oder er rennt gegen eine Wand, die in der Szene zuvor nicht vorhanden war. Einfach grandios.

Vorallem auch die vielen und zahlreichen Stunts, die Buster Keaton in dem Film hinlegt, sind einfach sehenswert. Schließlich hatte er damals auch bei weitem nicht das Equipment, und die Sicherheitsvorkehrungen die heute Standard sind. Und neben all dem, kommt aber eben der Humor nicht zu kurz.

Dazu kommt, dass die Musik natürlich auch viel wichtiger wird, und mehr über die Stimmung, die aktuelle Szene und auch den Spannungsbogen und die Dynamik aussagt. Während bei "The Pilgrim" die Originalmusik verwendet wurde, die Mr. Chaplin dafür geschrieben hat, wurde bei "Sherlock Jr." Musik verwendet, die der Dirigent Timothy Brock extra dafür geschrieben hat. Das Ganze dann auch noch von diesem Ensemble ('die Reihe') gespielt ...
Ergibt eine hervorragende Inszenierung.

Um es kurz zumachen: tolle Musik, tolle Filme, toller Abend.
Nochmals danke an meinen Bruder für die Einladung!

- BM out -
la-mamma hat am 26. Jan, 11:58 ein Lebenszeichen gegeben
da war ich auch;-)
aber bei mir ist es so, dass ich schon seit zwei jahren das "film+musik-abo" hab. weil es fast immer superfilme sind. weil die musik - egal ob original oder modern - auch immer hervorragend ist. weil das konzerthaus so schön ist. weil es gar nicht arg teuer ist. naja, eigentlich warst du ja eh dort ... 
 

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