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Ich schiebe mich noch weiter ins Wasser, bis nur mehr meine Augen, Nase und Mund ueber die Oberflaeche ragen. Der kalten Luft moeglichst wenig Angriffsflaeche bieten, ist die Devise.
Der Spa-Pool ist warm, aber bei weitem nicht warm genug. Weit von den gewohnten 40 Grad entfernt. Ich friere unter Wasser, spuere eine Gaensehaut und kalte Schauer ueber meinen Koerper jagen. Ich versuche mich zu entspannen, das Kaeltegefuehl hinzunehmen und die Waerme des Wassers in mich aufzunehmen.
Am anderen Ende des Pools turtelt ein Paerchen, und ich bin wohl bedacht ihnen keine Aufmerksamkeit zu schenken. Wer weiss was die dort anstellen.
Uber mir funkelt der Nachthimmel, ich kann es weiterhin kaum glauben wieviele Sterne man sehen kann, wenn die Hintergrundstrahlung einer Grossstadt wegfaellt.
Mit den Ohren unterwasser, und den Augen direkt nach oben gerichtet, bemerke ich die 3 Neuankoemmlinge erst, als sie sich ins Wasser gleiten lassen. Ich muss mit meinen Gedanken irgendwo zwischen den fernen Sternen gewesen sein, denn diese drei Maedels schnattern und kichern ununterbrochen.
Sie sitzen ueber den Sprudelduesen, die bei mir nur das Kaeltegefuehl verstaerkt haben, und aus den wenigen Fragmenten, die ich aus ihrem Gespraech filtern konnte, unterhalten sie sich ueber einen Kerl der es einer oder zweien von ihnen offensichtlich angetan hat.
Das Paerchen am anderen Ende des Pools, dass sich schon durch meine stille, unauffaellige Anwesenheit gestoert gefuehlt hat, gibt die Turtelei nun scheinbar ganz auf, denn er klettert aus dem Pool und wickelt sich in ein Handtuch. Ich ueberlege mich ins andere Ende zu verziehen, sobald das Maedel dort auch aus dem Spa-Becken verschwunden ist.

Waehrenddessen schnattern die Maedels neben mir weiter, schmieden Plaene wie sie den suessen Brasilianer mit dem sie sich ein Zimmer teilen doch noch zur Unkeuschheit bringen koennen, und was sie abends in der Bar anziehen werden, um die Kerle dort zu beeindrucken. Mein Blick bleibt an die fernen Sterne geheftet, zu denen ich mich gerade wuensche, wo mir nicht viel kaelter waere, aber die Stille um ein vielfaches lauter, als es diese Maedels zusammenbringen.
Dann faellt ein Wort das meine Aufmerksamkeit aus den unendlichen Weiten zurueck hoflt, in das kleine, viel zu kuehle Becken. Die beiden Maedels rechts aussen, versuchen das Maedel am naehesten zu mir, von den Qualitaeten einer Kiwi-Bus-Ladung voller Kerle zu ueberzeugen.

Bevor ich wieder wegschauen kann, merken sie, dass ich ihnen zuhoere.
Mit einem dumpfen Oh-Oh stellt die Blondine rechts aussen fest, dass ich ihnen zuhoere. Die Bebrillte in der Mitte macht eine wegwerfende Handbewegung, da ich laechle waere es wohl kein Problem. Ich stelle erstaunt fest, dass ich tatsaechlich grinse. Mir war nicht bewusst, dass ich den Maedels so genau zugehoert hatte.
Wir stellen uns schnell vor, damit keine peinliche Stille entstehen kann. Als ich ihnen offenbare, einer der Kerle aus dem erwaehnten Kiwi-bus zu sein, wird die Blonde wenigstens einen hauch von rot.
Einzig die Bebrillte scheint keine sichtbare Schamgrenze zu haben. Obwohl ich daneben sitze, weisst sie die dunkelhaarige neben mir daraufh hin, dass sie mich ihr ueberlassen. Ich schaffe es trotz einiger Uberaschung ueber soviel Direktheit, den Kommentar mit einem Lachen zu quitieren. Ich halte das Ganze fuer ein ausgekluegeltes Spiel der Drei.

Irgendwann stelle ich fest, das die anderen gegangen sind, und ich seit einer Weile mit der dunkelhaarigen alleine im viel zu kuehlen Spa-Pool sitze. Aber ich habe auch laengst vergessen, dass mir eigentlich eiskalt ist. Dafuer war unsere Konversation viel zu spannend.

- BM out -
 

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