Vor einigen Wochen, als der Herr Cinematograph und ich uns mal wieder über die aktuellen und kommenden Kinofilme unterhalten haben, wie wir das so oft tun, entwickelte sich folgender Dialog:
BM: "Interessiert dich Eine unbequeme Wahrheit?"
HC: "Das kommt ganz auf die Wahrheit an."
Es entsteht eine Pause, BM schaut den HC nur still an.
HC: "Ahso, der Film..."
Heute war es für mich endlich so weit, und ich habe mich nach der Arbeit noch allein ins Kino geschleppt.
Al Gore, den meisten hier als der Doch-Nicht-US-Präsident der Wahl von 2000 bekannt, ist eine der klügsten Köpfe der USA, was die Notwendigkeit des Klimaschutzes angeht. Er war bei den Ratifizierungsverhandlungen des Kyoto-Vertrags dabei, und wenn man Futurama glauben darf, ist sein Kopf im 31. Jahrhundert bei dem Thema noch immer ganz vorne dabei.
Schon vor seiner Präsidentschafts-Kanditatur 2000 war Al Gore mit Dia-Vorträgen in den USA unterwegs, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Nach der Wahlniederlage hat er seine Bemühungen nur noch mehr intensiviert und ist mit seinem Multimedia-Vortrag auch international unterwegs.
"Eine unbequeme Wahrheit" ist eigentlich eine Art Dokumentation, die große Teile von Al Gores Vortrag zeigt, ihn aber auch Abseits der Hörsäle und Veranstaltungshallen verfolgt, ein wenig aus seinem Privatleben erzählt, um ein Gefühl dafür zu erzeugen, warum ihm das Thema Klimaschutz so am Herzen liegt.
Man kann dem Film vorwerfen, dass er politisiert und vielleicht auch ein wenig auf die Gefühle der Zuschauer hinspielt wenn vom privaten Gore berichtet wird... aber schliesslich ist es der Film eines Politikers. Und ich muss sagen, ich hatte nie den Eindruck, dass der Film die Politik-Keule zu einem anderen Zweck, denn als Massnahme für eine bessere Umwelt-Politik, schwingt.
Vieles das im Film (oder eben dem Vortrag) gesagt wird, ist jedem längst bekannt. Doch die Ballung der Fakten und ihre Visualisierung, sowohl durch Abbildungen der Erde als auch durch Graphen, sowie das ständige in einen Kontext bringen mit anderen Fakten, ergeben das erschreckende Bild, das hier gezeichnet wird. Eben jene "unbequeme Wahrheit" vor der man die Augen schliessen will.
Denn die Fakten sind eines ...die Konsquenzen dazu etwas anderes.
Natürlich versucht Al Gore mit seinen Vorträgen, und auch dem FIlm, die US-Amerikaner zu mobilisieren und hat seinen Fokus auf die USA gelegt, aber er schafft es dennoch klar zu machen, wie sehr ALLE Menschen auf der Welt von der globalen Erwärmung und ihren Folgen betroffen sind. Das es sich hier nicht um ein Phänomen handelt, von dem nur gewisse Regionen oder nur gewisse Bevölkerungsschichten eine Scheibe abbekommen werden, sondern wirklich ausnahmslos JEDER Einzige. Und wenn nicht wir direkt, dann spätestens unsere Kinder...
Natürlich entlässt einen der Film nicht mit dem Gefühl der Verzweiflung, sondern viel mehr mit einem Gedanken wie "Packen wirs an. Das schaffen wir schon". Man verlässt den Kinosaal mit dem Wunsch, jeden Menschen dazu zu bringen sich diesen Film anzusehen. Pflichtprogramm an allen Schulen. 2 Mal im Jahr in jedem Fernsehkanal. Denn wirklich nur die ignorantesten unter uns kann dieses Manifest für den Klimaschutz kalt lassen.
Natürlich bin ich dem ganzen Thema offener gegenüber. Geprägter.
Ich bin in einem Einfamilienhaus aufgewachsen. Wir haben immer schon Müll getrennt. Irgendwann hat mein Dad dann auf Erdwärmeheizung und Solar-Energie zur Warmwassererzeugung als Zusatz umgestellt. Geld in Windenergieanlagen investiert (nicht bloß wegen der Rendite). Das Auto verkauft und bei Car-Sharing mitgemacht. Ich habe nie den Führerschein gemacht, zum Teil weil ich es in der Stadt für eine unnötige Umweltbelastung halte. Bin schon von jeher ein Fan des "öffentlichen Netzes". Grün-Wähler halt.
Ich bin kein Naturverbundener Mensch. Ich sitz zwar gern in einem Park oder so, aber ich arbeite nicht gerne mit Erde, mit Pflanzen. Ich sehe es als der Natur gutes Recht an den Menschen zu vernichten, der Planet als solcher und Leben darauf wird nicht untergehen deswegen. Aber ich fände es nunmal eine Schande, wenn die Menschheit aus Arroganz und Blindheit mit ihrem Raubbau und ihrer Verpestung so fortfährt, sich ihr eigenes Grab schaufelt. Da sollten wir doch wirklich drüber stehen, aus Prinzip.
Ich denke, dass sich die Leute, die über diese Problematik bescheid wissen, und sie sich zu Herzen nehmen, sich den Film sowieso anschauen.
Aber wenn in meiner Leserschaft irgendjemand ist, der meint, dass die globale Erwärmung nur ein blöder Schmäh ist, oder der glaubt, "einer alleine kann eh nix dagegen tun" oder eine andere Ausrede hat um faul auf seinem Arsch sitzen zu bleiben, dann bitte ich denjenigen sich die 5, 6 Euro zu gönnen und ins Kino zu gehen und sich den Film anschauen, solange er noch läuft. Du wirst es nicht bereuen, und kannst nachher wenigstens behaupten das diese Kinokarte dein Beitrag zum Umweltschutz ist.
- BM out -
BM: "Interessiert dich Eine unbequeme Wahrheit?"
HC: "Das kommt ganz auf die Wahrheit an."
Es entsteht eine Pause, BM schaut den HC nur still an.
HC: "Ahso, der Film..."
Heute war es für mich endlich so weit, und ich habe mich nach der Arbeit noch allein ins Kino geschleppt.
Al Gore, den meisten hier als der Doch-Nicht-US-Präsident der Wahl von 2000 bekannt, ist eine der klügsten Köpfe der USA, was die Notwendigkeit des Klimaschutzes angeht. Er war bei den Ratifizierungsverhandlungen des Kyoto-Vertrags dabei, und wenn man Futurama glauben darf, ist sein Kopf im 31. Jahrhundert bei dem Thema noch immer ganz vorne dabei.
Schon vor seiner Präsidentschafts-Kanditatur 2000 war Al Gore mit Dia-Vorträgen in den USA unterwegs, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Nach der Wahlniederlage hat er seine Bemühungen nur noch mehr intensiviert und ist mit seinem Multimedia-Vortrag auch international unterwegs.
"Eine unbequeme Wahrheit" ist eigentlich eine Art Dokumentation, die große Teile von Al Gores Vortrag zeigt, ihn aber auch Abseits der Hörsäle und Veranstaltungshallen verfolgt, ein wenig aus seinem Privatleben erzählt, um ein Gefühl dafür zu erzeugen, warum ihm das Thema Klimaschutz so am Herzen liegt.
Man kann dem Film vorwerfen, dass er politisiert und vielleicht auch ein wenig auf die Gefühle der Zuschauer hinspielt wenn vom privaten Gore berichtet wird... aber schliesslich ist es der Film eines Politikers. Und ich muss sagen, ich hatte nie den Eindruck, dass der Film die Politik-Keule zu einem anderen Zweck, denn als Massnahme für eine bessere Umwelt-Politik, schwingt.
Vieles das im Film (oder eben dem Vortrag) gesagt wird, ist jedem längst bekannt. Doch die Ballung der Fakten und ihre Visualisierung, sowohl durch Abbildungen der Erde als auch durch Graphen, sowie das ständige in einen Kontext bringen mit anderen Fakten, ergeben das erschreckende Bild, das hier gezeichnet wird. Eben jene "unbequeme Wahrheit" vor der man die Augen schliessen will.
Denn die Fakten sind eines ...die Konsquenzen dazu etwas anderes.
Natürlich versucht Al Gore mit seinen Vorträgen, und auch dem FIlm, die US-Amerikaner zu mobilisieren und hat seinen Fokus auf die USA gelegt, aber er schafft es dennoch klar zu machen, wie sehr ALLE Menschen auf der Welt von der globalen Erwärmung und ihren Folgen betroffen sind. Das es sich hier nicht um ein Phänomen handelt, von dem nur gewisse Regionen oder nur gewisse Bevölkerungsschichten eine Scheibe abbekommen werden, sondern wirklich ausnahmslos JEDER Einzige. Und wenn nicht wir direkt, dann spätestens unsere Kinder...
Natürlich entlässt einen der Film nicht mit dem Gefühl der Verzweiflung, sondern viel mehr mit einem Gedanken wie "Packen wirs an. Das schaffen wir schon". Man verlässt den Kinosaal mit dem Wunsch, jeden Menschen dazu zu bringen sich diesen Film anzusehen. Pflichtprogramm an allen Schulen. 2 Mal im Jahr in jedem Fernsehkanal. Denn wirklich nur die ignorantesten unter uns kann dieses Manifest für den Klimaschutz kalt lassen.
Natürlich bin ich dem ganzen Thema offener gegenüber. Geprägter.
Ich bin in einem Einfamilienhaus aufgewachsen. Wir haben immer schon Müll getrennt. Irgendwann hat mein Dad dann auf Erdwärmeheizung und Solar-Energie zur Warmwassererzeugung als Zusatz umgestellt. Geld in Windenergieanlagen investiert (nicht bloß wegen der Rendite). Das Auto verkauft und bei Car-Sharing mitgemacht. Ich habe nie den Führerschein gemacht, zum Teil weil ich es in der Stadt für eine unnötige Umweltbelastung halte. Bin schon von jeher ein Fan des "öffentlichen Netzes". Grün-Wähler halt.
Ich bin kein Naturverbundener Mensch. Ich sitz zwar gern in einem Park oder so, aber ich arbeite nicht gerne mit Erde, mit Pflanzen. Ich sehe es als der Natur gutes Recht an den Menschen zu vernichten, der Planet als solcher und Leben darauf wird nicht untergehen deswegen. Aber ich fände es nunmal eine Schande, wenn die Menschheit aus Arroganz und Blindheit mit ihrem Raubbau und ihrer Verpestung so fortfährt, sich ihr eigenes Grab schaufelt. Da sollten wir doch wirklich drüber stehen, aus Prinzip.
Ich denke, dass sich die Leute, die über diese Problematik bescheid wissen, und sie sich zu Herzen nehmen, sich den Film sowieso anschauen.
Aber wenn in meiner Leserschaft irgendjemand ist, der meint, dass die globale Erwärmung nur ein blöder Schmäh ist, oder der glaubt, "einer alleine kann eh nix dagegen tun" oder eine andere Ausrede hat um faul auf seinem Arsch sitzen zu bleiben, dann bitte ich denjenigen sich die 5, 6 Euro zu gönnen und ins Kino zu gehen und sich den Film anschauen, solange er noch läuft. Du wirst es nicht bereuen, und kannst nachher wenigstens behaupten das diese Kinokarte dein Beitrag zum Umweltschutz ist.
- BM out -
Black_Mage - am Montag, 6. November 2006, 23:54 - Rubrik: Gesehenes