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Ich bin nicht sicher, ob ich nicht Fan von Rodrigo Duterte werden will.

Die Anti-Kriminalitätspolitik des philippinischen Präsidenten ist genauso brutal wie (für mich) faszinierend. Immerhin lebt er das aus, was andere seit Jahrzehnten fordern: hart durchgreifen, Null Toleranz, Todesstrafe für alle.
Die Befürworter dieser Politik sind davon überzeugt, dass man mit dieser Methode die Leute davon abschreckt kriminell zu werden.
Die Gegner – zu denen ich mich zähle – sind der Meinung, dass Kriminalität lediglich ein Symptom eines größeren Problems ist. Mangelnde Optionen bzgl Arbeitsplatz und Ausbildung, Perspektivenlosigkeit, Notwendigkeit zu überleben und Druck des Umfelds. Kein 5-jähriger geht her und sagt „Wenn ich groß bin, will ich für einen Drogenbaron auf der Straße stehen und an Jugendliche Stoff verticken.“ (falls doch, sollte man mit diesem Kind ein ausführliches und konstruktives Gespräch führen).

Doch die Faszination, dass Duerte hier so hart durchgreift wie noch nie zuvor, ist wirklich groß. Nicht nur, dass im letzten halben Jahr mehr als 2.000 Drogen-Kriminelle erschossen und noch Mal so viele einfach „verschwunden“ sind, und Duerte die Polizei zu solchen Strafexpeditionen auffordert. Er macht keinen Hehl aus seiner eigenen Vergangenheit. Mit Stolz erzählt er, dass er schon während seiner Zeit als Bürgermeister und davor, selbst hunderte Kriminelle erschlagen hat. Er ist mit dem Motorrad in die miesesten Gegenden gefahren und hat dort ganze Banden aufgerieben.
In unseren Breiten gar nicht vorstellbar, dass sich ein Politiker das zu sagen traut. Bereits jede Äußerung die das Wort „Todesstrafe“ beinhaltet führt zu geschocktem Luft anhalten.

Doch die Faszination von Duerte geht noch ein Stück weiter …was ist wenn das doch funktioniert?
Was wenn plötzlich alle Kriminellen aufgeben? Wenn in den Philippinen plötzlich keiner mehr Drogen dealt? Wenn alle Bosse aus dem Land flüchten und sich wo niederlassen, wo sie weiterhin auf Kosten anderer ihr Geld machen können?

…und falls es nicht funktioniert, wird Duerte sich jemals der Verantwortung stellen müssen, dass er ein Massenmörder ist?

Irgendwie erinnert es mich daran, als Detective Frank Drebin 1991 eine Auszeichnung für seinen 1.000sten zur Strecke gebrachten Drogendealer erhalten hat.
„Naja, um ganz ehrlich zu sein, die letzten beiden habe ich mit dem Wagen überfahren. Zum Glück hat sich herausgestellt, dass Sie Drogenhändler waren.“

- BM out -
 

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