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Eigentlich hätte hier eine Rezension zu "Der kleine Dämonenberater" von Christopher Moore landen sollen, in dem ich das Buch mit meiner Rezension zu "Die Bibel nach Biff" vom selben Autor vergleiche.
ABER ich habe nie eine Rezension zu dem anderen Buch geschrieben.

Und irgendwie hab ich jetzt keine Lust nur das eine Buch zu besprechen, und schon gar keine Lust über BEIDE was aus den kurzen Ärmeln zu schütteln. Noch dazu, wo ich "Die Bibel nach Biff" schon vor über einem Jahr (oder so) gelesen habe.

Tut mir leid, so ist das, wenn man sich was von mir erwartet.

- BM out -

Wenn es ein Buch in alle Bestsellerlisten schafft, dann spricht das durchaus für das Buch und muss auch nicht mehr wirklich weiter kommentiert werden. Aber sowas kann mich natürlich nicht aufhalten.

Auf anhaltendes Anraten meiner Mum habe ich mir am Montag "Glenkill" von ihr ausgeborgt. Ein Schafskrimi. Und heute schon, waren alle 375 Seiten abgegrast, um es mit Glenkill-Terminologie zu sagen. Das liegt selbstverständlich daran, dass ich zur Zeit massenhaft freie Zeit bei der Hand habe... aber eindeutig auch daran, dass das Buch wirklich genial geschrieben ist.

Um es in wenigen Zeilen zu umreissen: Der Schäfer, George, wird mit einem Spaten im Leib, auf seiner Weide gefunden. Die klassische Ausgangssituation für einen Krimi, mit der Kernfrage: wer war's? Die Ermittler stellen schnell fest, dass es George an Feinden nicht gefehlt hat, was die Aufklärung natürlich nicht erleichtert. Was aber durchaus auch als Handicap zu sehen ist, ist die Tatsache, dass sich Georges Schafe selbst darum kümmern, diese mörderische Rätsel zu lösen. Und da treten dann gleich mal ganz andere Fragen in den Vordergrund: "Warum hat es geregnet?", "Warum mit einem Spaten?" und "Was ist eigentlich ein Testament?"
Stück für Stück löst die Herde um Miss Maple, deren Schafe alle ihre einzigartigen Charakteristika, Stärken und Schwächen haben, das kriminalistische Puzzle bis sie sich trauen, die Menschen des Dorfes auf die Spur des Mörders zu leiten.

Ja, das Buch ist ein klassischer Krimi. Lediglich in der Wahl der Protagonisten und der damit verbundenen Weltanschauung, liegt der wesentliche Unterschied zu anderen Geschichten dieses Genre. Aber dieser Unterschied macht den Charme aus. Natürlich sind viele interessante Anspielungen drinnen, die einem zeigen was für ein seltsames Tier der Mensch eigentlich ist ...besonders im Vergleich mit einem Schaf. Mich hat aber ehrlich gesagt am meisten begeistert, wie sehr die Autorin, Leonie Swann, innerhalb dieser Erzählperspektive bleibt. Alles wird in Schafsworten ausgedrückt, und aus Schafslogik analysiert. Irgendwann ist es selbstverständlich ..und man grast sich selbst neben jemand anderen, wenn man mit ihm plaudern will. Diese Konsequenz ist wirklich beachtenswert.

Wer sich also ein spannendes Buch zulegen will, dass er nur schwer wieder aus der Hand legen kann, weil nicht nur die Handlung packend ist, sondern auch das Szenario einzigartig, und die Erzählweise liebevoll (ich hätte am liebsten 'wollig' gesagt) gewählt ist, dem kann ich "Glenkill" nur ans Herz legen. Das ist wirklich ein besonderes Buch.

- BM out -

Spannender und gut geschriebener Artikel auf GMX zum Thema sinkende Geburtenrate. Basierend auf den Erkenntnissen des Max Planck Institut, zeigt der Artikel, wie nordeuropäische Länder (Vorzeigebeispiel: Schweden) es im Gegensatz zu den Mitteleuropäischen (Fokus natürlich auf Deutschland) schaffen, die Geburtenrate höher zu halten. Wichtig in dem Zusammenhang ist die Zahl 2,1 - sie gilt als das notwendige Minimum um ein Land vorm Aussterben zu retten.

Ich werde auf das jetzt nicht weiter eingehen, das steht alles eh auf den 9-GMX-Seiten und mein Exzerpt bringt keinen weiter.

Was ich jedoch sehr spannend finde, ist der kämpferische Unterton in den letzten Sätzen:
Ein Drittel Kind pro Frau haben die Deutschen gegenüber den Schweden aufzuholen - und das reicht nur, wenn sich diese in der Zwischenzeit keine anderen politischen Schachzüge einfallen lassen, um ihre Geburtenrate auch zu steigern.

Na vielleicht lassen sich die Deutschen wenigstens mit ein wenig Patriotismus ins Bett locken. Ich jedoch fürchte mich schon davor, was das für ein zukünftiges "Eurovisions"-Thema hervor bringen könnte. Singen und Tanzen haben wir ja schon...

- BM out -

Da merke ich das ich wohl anscheinend selbst älter und reifer werde. Ich erfahre, dass jemand gestorben ist, und werde plötzlich ganz still und fühl mich traurig.

Noch dazu, wo es nicht um irgendjemanden geht, sondern jemanden, den ich durchaus bewundert habe. Jemanden dessen Leistung mich selbst berührt und in einer Weise auch beeinflusst hat.

Mit ernsthafter Trauer teile ich mein Wissen, um das Ableben von Robert Jordan (James Oliver Rigney) mit euch. :(

Die "Rad der Zeit"-Bücher liebe ich, habe die meisten auf deutsch und alle auf englisch gelesen, und sie ist für mich einer der besten Fantasy-Saga die es gibt. Mit seiner Vielzahl an Nebencharaktären, denen alle eine Bedeutung und Wichtigkeit zu kommt, bekommt man beim Lesen einfach das Gefühl in einer lebenden und atmenden Welt zu stehen. Jemand, der in einem früheren Band nur eine unwichtige Statistenrolle hatte, kann Bände später wieder auftauchen und plötzlich sehr wichtig sein.
Mit dieser dichten Atmosphäre und der in sich schlüssigen Welt, hat Robert Jordan etwas geschaffen, das mich auf alle Fälle - sollte ich es mal zum berufsmässigen Schreiber bringen - inspiriert und herausfordert.

Robert Jordan war ein sehr gläubiger Mann, und somit wünsche ich ihm, dass er jetzt seinen Frieden gefunden hat.

- BM out -

Ich habe mich die letzten 2 Wochen beim Lesen seeehr zurück gehalten. Ich wollte einfach nicht, dass das Buch, das ich gerade lese zu schnell aus ist, da ich dann wieder 1, 2 Jahre warten müsste, bis das nächste Buch der Serie erscheint. Nunja, man kann halt leider nicht 2 Jahre an einem 400-Seiten Buch lesen... besonders, wenn es zum Ende hin immer spannender wird.

Gestern ist es dann also passiert - ich konnte das Buch ab Seite 330 nicht mehr weg legen.
Doch, Moment. Zurück zum Start, behebe 200. Ich werde ja wohl nicht beim Ende zu erzählen beginnen...

'First Among Sequels' ist der 5. Band der Thursday Next-Serie, oder vielmehr der erste Band der zweiten Thursday-Next-Serie. Denn das Buch spielt 14 Jahre nach dem Ende von 'Something Rotten' (dt. Titel Es ist was faul), und in diesen 14 Jahren hat sich einiges in Swindon, Thursdays Leben und natürlich der Buchwelt getan. Und im 'Making Of', erreichbar auf Jasper Fforde's Internetseite, sofern man das Buch gelesen hat und daher das Losungswort kennt, kündigt er (zum Glück) an, dass das hier der Start zu einer neuen vier-teiligen Serie sein wird.

Achtung: ich kann nicht versprechen, dass das hier komplett Spoiler frei ist:
Das Buch selbst ist wiedermal eine Sammlung skuriller, aber nachvollziehbarer Plots und Sub-Plots, die unsere gute Thursday auf Trab halten. An allen Ecken und Enden geschehen die wildesten Dinge, und nun liegt es natürlich wieder an Thursday die Welt und die Buchwelt zu retten. Vom enormen Überschuss an Dummheit, der sich in England aufgebaut hat, weil die Regierung (die 'gesunder Menschenverstand'-Partei) vernünftig ist und langfristig denkend agiert; dem Ende der Zeit weil die Chronogarde zwar in der Zeit reist, aber keiner das Zeitreisen erfindet; Thursdays beiden fiktionalen Ichs, aus den Büchern die ihre Geschichte erzählen; zu den politischen Komplikationen im Senat der Genre; und natürlich taucht auch die Goliath Corporation wieder auf...
Doch so unterhaltsam und abwechslungsreich das Ganze ist, und es ist wie immer sehr gut geschrieben, es plätschert halt einfach da hin. Wie immer sind es schon fast zuviele rote Fäden die sich da durch die Gegend ziehen. Und wie immer beginnen sich die einzelnen Handlungsstränge zum Ende hin alle in Wohlgefallen aufzulösen...

Doch dann ist eigentlich alles gesagt und getan. Alles erledigt... und das Buch geht immer noch weiter. Und was auf diesen letzten 15 Seiten passiert, übertrifft an Spannung und Nervenkitzel alles, was Jasper Fforde in die restlichen 380 packt oder andere Autoren in 800 Seiten. Ich würde es ja am liebsten laut sagen..ähm schreiben. Das mache ich natürlich nicht... lieber explodier ich vor lauter Aufregung ;)
Aber hach... wie genial. Und hach...wie böse, dass es jetzt solange dauert, bis es weiter geht.

Tja, für alle denen die Thursday Next-Reihe nix neues ist, nunja, die werden sich das Buch sowieso zulegen (spätestens halt, wenn es nächstes Jahr auf deutsch erscheint). Aber für all jene, die bisher noch keines der Bücher gelesen haben: Jetzt wirds aber Zeit! Los, kaufen! Alle 5! :)

- BM out -

9 Tage ohne Internet sein tut nicht weh.
9 Tage Webcomics nachlesen auch nicht.
Hossa, gehts mir gut. Vorallem, wenn sowas auf einen wartet..



- BM out -

Ich möchte mal Schriftsteller sein. Autor eines Buches. Das ist vielleicht bekannt, vielleicht auch manchmal hier bemerkbar. Bisher habe ich jedoch nur Kurzgeschichten und Essays zustande gebracht und einen kleinen Berg an unvollständigen Romanen, den, bis auf wenige Ausgewählte, keiner zu Gesicht bekommt.

Doch wenn ich es jemals schaffen sollte ein Buch zu schreiben, es wirklich von Anfang bis Ende (inklusive Mittelteil!), vielen Seiten und Kapiteln, also wirklich dem gesamten Drum-und-Dran durchziehe ...dann wäre es wohl so ein Buch wie "Die Normalen" von David Gilbert.

"Die Normalen" erzählt die Geschichte von Billy Shine, Ende 20, der eigentlich ein gutes Leben führen könnte. Er hat einen Elite-Uni-Abschluss, aber ernsthaft arbeiten und damit Geld verdienen will er nicht ...und das obwohl er einen massiven Schuldenberg abzuarbeiten hätte, mit dem er sich das Studium finanziert hat. Er hat eine attraktive Freundin ...aber sie sind nicht wirklich zusammen, mehr zusammen gewachsen. Und sowieso und überhaupt. Er könnte, wenn er nicht so voller Zweifel wäre, ein gutes Leben führen.

Statt dessen beschliesst er an einem Medikamenten-Test teilzunehmen. Als 'Normaler', also gesunde Person, an der die Gegenanzeigen eines Psychopharmaka aufgewiesen werden sollen. Für 2 Wochen kommt er in die Test-Klinik um mit 25 anderen gratis zu wohnen und 3 tägliche Mahlzeiten zu bekommen. Morgens seine Tabletten nehmen und Nachmittags eine Blutabnahme. Fertig - und dafür bekommt er auch noch 2.000 Dollar.
Diese zwei Wochen sind nicht bloß eine Flucht vor dem Schulden-Eintreiber Ragnar, sondern vor allem der Versuch vor sich selbst zu flüchten.

Doch womit auch immer Billy gerechnet hat, dass in diesen 2 Wochen passiert, die Gruppen-Dynamik und die Auswirkungen des Medikaments gehören eindeutig nicht dazu. Und dazwischen hat er viel freie Zeit um über seine Vergangenheit, seine Gegenwart und die Zukunft - sofern er eine hat - zu reflektieren. Willkommen bei einer wilden Achterbahn-Fahrt.

Was mir an diesem Buch wohl am besten gefallen hat, sind nicht die vielen schrägen, aber dennoch nachvollziehbaren Charaktere. Es ist auch nicht die Tatsache, dass obwohl Billy mit seinen Problemen wohl einzigartig ist, er dennoch stellvertretend für uns alle steht, die glauben mit ihren Problemen einzigartig zu sein. Es ist auch nicht die Geschichte, die mit ihren vielen kleinen Nebenplots und Billys Abschweifungen sehr abwechslungsreich bleibt, ohne den roten Faden zu verlieren.
Nein, was mich am meisten begeistert hat, ist die Art und Weise wie David Gilbert mit den Wörtern umgeht, aus denen er seine Geschichte konstruiert. Seine Erzählstruktur, die Sätze die er baut, wie er die Wörter zu diesem genialen Text verwebt. Denn so vieles, dass in diesem Buch vorkommt, erinnert mich daran, wie ich schreibe, oder was ich schon oft versucht habe zu schreiben. Sogar Stilmittel, mit denen ich erst kürzlich begonnen habe rumzuexperimentieren, finden sich in diesem Buch wieder!

Tja, es ist fraglich ob ich es jemals fertig bringe einen Roman zu schreiben, auch wenn ich jetzt wohl endlich die Zeit dazu habe. Aber für all jene, die nicht solange warten wollen, bis es bei mir endlich so weit ist, empfehle ich in der Zwischenzeit einfach mal "Die Normalen". Das sollte einen Einblick darin geben, wie es wohl wäre, wenn es bei mir mal soweit ist.

- BM out -

Achtung: Buchempfehlung!

The Raw Shark Texts, gibts soviel ich weiss auch schon als deutsche Uebersetzung, von der ich jetzt den Namen nicht weiss, und zu faul bin es zu googeln oder auf amazon zu suchen, von Steven Hall.

Das Buch ist absolut genial geschrieben und zieht einen in einen tiefen Sog. Ich hab es, obwohl ich kaum Zeit dafuer hatte und mich versucht habe zu zuegeln, in 3 Tagen verschlungen.

Das Buch beginnt damit, das ein Mann in seinem Haus aufwacht, das Gefuehl hat beinahe erstickt zu sein, und absolut keine Ahnung hat, wer er ist. Der Fuehrerschein in seiner Geldboerse verraet ihm seinen Namen: Eric Sanderson. Als er durch das Haus geht findet er einen Brief, der an ihn gerichtet ist. Er soll ruhg bleiben, die Schnellwahlfunktion des Telefons nutzen und mit der Aerztin am anderen Ende kontaktieren, sie wuerde ihm einiges erklaeren. Unterzeichnet ist der Brief mit "der erste Eric Sanderson".
Dann beginnt die Jagd/Flucht nach/vor dem sogeannten Ludovican. Ein Abenteur das seines Gleichen sucht, voellig surreal ist, und seinen Lesern einiges an abstraktem Denken abverlangt, wofuer man aber reichlich belohnt wird. Die Geschichte ist sehr gut, sehr filmisch, und scheint auch demnaechst in einen Film umgesetzt zu werden (worauf ich mich schon sehr freue).

Da das Buch sich sehr viel mit Konzepten, Ideen und der Funktion von Woertern auseinander setzt, hat es mich ein wenig an die Friday Next-Buecher von Jasper Fforde erinnert. Dazu kommen starke Einfluesse des Filmes "Weisser Hai" und alle Zutaten die man fuer einen Suspense-Mystery-Thriller braucht.

Achja, ich liebe das Ende. Ich liebe es. Allein fuer ein Buch das so endet, muss man sich die Zeit nehmen :)

Also, los Buch kaufen gehen, hinsetzen lesen. Jetzt!
(Ja, das ist eine gehudelte Rezension, meine Internetzeit ist wohl bald vorbei)
Mehr Infos auch unter: http://www.rawsharktexts.com/

- BM out -

Das schlimme an guten Büchern ist nicht, dass man um 2h in der früh drauf kommt, dass man immer noch liest obwohl man längst schlafen sollte und sich dann dazu durchringt, beim nächsten Kapitel aufzuhören.
Das schlimme an guten Büchern ist auch nicht, dass man ein Problem hat rechtzeitig aus der UBahn zu kommen, und irgendwie die Treppe runter, weil es eben keine geeignete Stelle zum Ausstieg gibt, aber man das Buch nicht einfach zuklappen kann.
Das wirklich schlimme ist, wenn man sich nicht auf die Arbeit oder anderes konzentrieren kann, weil man darüber nachdenkt, wie das Buch weitergeht oder sich die letzten gelesenen Szenen durch den Kopf gehen lässt und am liebsten einfach alles liegen und stehen lassen würde, nur um endlich weiterlesen zu können.

Das einzig wirklich gute an den guten Büchern ist, dass sie so selten sind, dass einem all sowas nur wirklich selten passiert.

- BM out -

Im Gamestar-Magazin gibt es einen eigenen Bereich, in dem auf humorvolle Weise Fehler aus der letzten Ausgabe richtig gestellt werden. Für diesen Bereich ist einer der genialsten Schreiber aller Zeiten verantwortlich: Christian Schmidt.
Nachdem er diesmal mehr zum Richtig stellen gehabt hätte, als er im Heft platz hatte, hat er den überschüssigen Text einfach ins Gamestar-Weblog gestellt. Diesmal ist das ganze in einem Noir-styligen Format. Sehr genial geschrieben.

Unbedingt lesen!

- BM out -

 

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