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Müsste ich das Jahr in wenigen Worten zusammenfassen, wüsste ich nicht mal wo ich anfangen soll. Es war turbulent. Es hatte unglaubeliche Längen. Es war erstaunlich schnell vorbei. Nicht Fisch, nicht Fleisch. Ich kenne niemanden der diesem Jahr ein Thumbsup geben würde.

...aber als ich jetzt nochmals den Rückblick zu 2017 gelesen habe, hatte ich das da schon so ähnlich formuliert. Dürfte also an uns liegen.

Arbeit.
What the fuck?!
Habe ich noch gemeint, dass ich mich auf die neue Abteilungsleitung freue, weil ich mich zuletzt nicht wirklich abgeholt gefühlt hatte, wusste ich nicht, was ich da von mir gebe. "Neue Leitungen kehren besser" war meine Formulierung, ohne daran zu denken, dass dieser Besen mich bei der Tür rauskehren würde.

Mit ausreichend Abstand dazwischen und einiger Zeit zur Retrospektive weiß ich heute, dass ich an meiner Kündigung tatsächlich wesentlich weniger Schuld bin, als ich lange Zeit gefühlt habe. Ich bin mir sicher, dass ich mit ein paar Kleinigkeiten, wie einem CC bei einer eMail, oder einem dritten Paar Ohren bei einem Gespräch, diese ganze Geschichte umgangen wäre.
Und dafür gekündigt zu werden, ist wirklich lächerlich.

Dennoch haben die Kündigung und die lange Arbeitssuche ihre Spuren hinterlassen. Damit meine ich nicht nur, dass seit der Zeit deutlich mehr Kopfhaut zu sehen ist, als zuvor.

Ich habe es hier zwar noch nie erwähnt, aber ich bin bereits seit Oktober wieder berufstätig. Es ist etwas ganz anderes als zuvor und ich werde das wohl mal in einem eigenen Beitrag aufrollen müssen.
Ich kann aber sagen, dass es mir damit aktuell sehr gut geht. Oder wie es eine Freundin formuliert hat "Ich glaube, das ist genau das, was du gerade brauchst."

Unterwegs.
Auch heuer war ich wieder auf der PDX-Con in Stockholm und habe dann die Rückreise etwas umständlicher gestaltet. Dabei bin ich in 3 Wochen über Helsinki, Talin, Riga, Vilnus und Warschau heimwärts getingelt.
Damit habe ich erstmals eine Kombination aus Flugzeug, Schiff, Bus und Zug in einer Reise geschafft.

Nächstes Jahr gehts übrigens nach Japan.

Musik.
Das war ein schwaches Jahr. Jetzt nicht meintwegen. Es waren so gut wie keine interessanten Bands in Wien. (Das ändert sich gleich mit Jahresbeginn schlagartig und ich habe mir bereits für 6 Konzerte Tickets gesichert.)

Erwähnenswert ist jedoch das Konzert von Black Stone Cherry. Ich hatte mich eigentlich schon davor mehr auf den Support gefreut, als auf den Main ...aber ich bin dann doch tatsächlich (zum ersten Mal in meinem Leben) früher gegangen, weil mir das Konzert so gar nicht gefallen hat.

Als Support hatten sie Monster Truck dabei, und die stellen auch mein Album des Jahres. Die haben heuer mit "True Rockers" ordentlich nachgelegt, dass es schwer fällt einen Favoriten auszuwählen. Hier einfach mal zum reinhören "Hurricane"[LINK].

Kino.
Und auch hier muss ich eine schwache Bilanz ziehen. Als ich jetzt die Liste zusammen gestellt habe, habe ich festgestellt, dass ich nämlich nicht mal viele Filme verpasst habe, die ich eigentlich gerne gesehen hätte oder die mir nachträglich empfohlen wurden.

Ich habe es nur auf 24 Filme im regulären Kinoprogramm gebracht. Und da waren schon einige Filme dabei, wo ich schon vorher wusste, dass das bestenfalls Einheitsbrei sein wird...
Bei der Viennale konnte ich 16 Filme sehen, die wiederum großteils ganz toll waren. Manche davon sind inzwischen auch im Kino (an)gelaufen, aber leider gilt für meine Top 5-Liste, dass Filme, die ich auf der Viennale gesehen habe, nicht gelten... Eine Regel aus besseren Zeiten.

Ich habe "Avengers Infinity War" ganz bewusst aus der Wertung genommen. Aber was für ein bombastisches Kinoerlebnis das war. Da kann man den Regisseur-Brüdern wirklich nur applaudieren. Es hat sich wirklich ausgezahlt sich 10 Jahrelang diese ganzen Marvel-Filme anzuschauen, wenn es so "entlohnt" wird. Hoffentlich schließt Endgame das ganze nächstes Jahr dann nochmals so hochkarätig ab.

Meine Top 5 (in alphabetischer Reihenfolge):

A Quiet Place
Ein paar Jahre nachdem die hellhörigen Aliens die Menschheit weitgehend ausgerottet haben, leben nur noch jene, die es geschafft haben, leise und unauffällig zu bleiben. Die Geschichte folgt einer Familie, die dank einer gehörlosen Teenager-Tochter die Kommunikation in Zeichensprache gewohnt ist, und somit bisher ziemlich geräuschlos davon gekommen ist. Die bevorstehende Geburt des Nachwuchs könnte diese Stille aber durchbrechen...

Einfach nur Wow. Ein unglaublich intensiver Trhiller, der von der Stille lebt und in der einen jedes Geräusch zusammenzucken lässt. Großartig gespielt und fabelhaft inszeniert.

BlacKkKlansman
Ein schwarzer Cop gibt sich in den 70ern im Rahmen seiner Ermittlungen gegen den Ku Klux Klan am Telefon als weißer Rassist aus. Als die Klan-Mitglieder ihn dann kennen lernen wollen, muss sich sein Arbeitskollege für ihn ausgeben.
Nach einer wahren Begebenheit.

Ich bin gerade erstaunt, wie einfach sich dieser Film zusammenfassen lässt. Denn so simpel wie er damit aussieht ist er gar nicht. Auch wenn es in der Geschichte eigentlich um den coolen Schwarzen geht, der sich da (vor allem in der Zeit als Schwarze um Ihre Rechte kämpfen mussten) als Weißer ausgibt der die Rassisten als Trottel dastehen lässt, ist mir mal wieder Adam Driver in Erinnerung geblieben. Der wird noch zu einem meiner Lieblingsschauspieler.

I, Tonya
Tonya Harding schafft es, entgegen aller Umstände, es als Eiskunstläuferin aus der Unterschicht zu Olympiaruhm zu bringen. Ihre Fehde zwischen ihrer Rivalin Nancy Kerrigan endet damit, dass Nancy die Kniescheiben zertrümmert werden. Tonya wird daraufhin lebenslang vom professionellen Eiskunstlauf ausgeschlossen.

Ich hätte mir dieses Biopic nicht angeschaut, wäre es nicht im Rahmen der Oscar-Nacht im Gartenbaukino gezeigt worden. Was für ein Verlust das gewesen wäre. Der Film wird von seinem großartigen Cast getragen. Besonders Allison Janney, als Mutter zum gegen die Wand schmeißen, muss hier hervorgehoben werden.
Ich muss auch sagen, dass ich Margot Robbie jedesmal unterschätze und dann überrascht bin, wenn sie nicht einfach nur ein hübsches Gesicht sondern überzeugende Arbeit abliefert.

Isle of Dogs
Eine unbekannte Krankheit befällt alle Hunde Japans, die daraufhin auf eine Müllinsel vor der Küste ausgesetzt werden. Der 12 -jährige Atari kapert ein Flugzeug um auf der Insel nach seinem Hund zu suchen. Trotz der offensichtlichen Sprachbarriere beschließt ihm ein Rudel ausgesetzter Hunde bei der Suche zu helfen.

Bevor große Verwirrung aufkommt, das ist ein Stop Motion-Film. Dadurch funktioniert es auch, dass man die Hunde versteht, Schrifteichen untertitelt sind aber japanisch japanisch bleibt.
Das ganze ist natürlich in seiner Bildsprache, seinem Schnitt und den Dialogen deutlich als Wes Anderson Film zu erkennen. I love dogs.

Shape Of Water
Es ist die alte, immer gleiche Geschichte: stumme Putzfrau trifft mysteriösen Fischmensch. Stumme Putzfrau verliebt sich in mysteriösen Fischmensch. Stumme Putzfrau will mysteriösen Fischmensch aus dem Labor retten, in dem er misshandelt wird.

Huiuiui. Wie man meiner Zusammenfassung entnehmen kann, handelt es sich hier eigentlich um eine Liebesgeschichte. Da können sie noch so oft lable wie "Drama", "Thriller" oder "Mystery" anheften. Auf der anderen Seite, sind nicht alle Liebesgeschichten dramatisch, spannend und mysteriös?

Ich möchte noch eine besondere Erwähnung und Empfehlung aussprechen:
Searching erzählt von der Suche eines Vaters nach seiner verschwundenen Tochter. Das Besondere ist, dass der ganze Film durch Webcams, Video-Telefonate, Aufnahmen von Sicherheitskameras, Online-Streams etc erzählt wird. Denn wie der Vater schnell rausfindet, weicht seine voreingenommene Sicht auf die Teenagerin stark davon ab, wie sie wirklich ist und sich im Internet zeigt.

Bücher.
Ich habe heuer viel zu wenig gelesen. Einige Klassiker, Fortsetzungen bei Serien und ein paar Sachbücher, aber nichts das wirklich erwähnenswert ist.
Ich habe seit vielen Monaten ein Buch im Rucksack, dass ich nur so gekauft habe und das mir nicht gefällt. Ich müsste es gegen was anderes austauschen, aber ...naja.

Freizeit.
Ich habe mir aber heuer ein anderes Hobby gefunden, in das ich Geld und Zeit investiere.

Seit Anfang des Jahres übertrage ich mindestens einmal die Woche im Internet wenn ich Computer spiele.
Das ist aus zwei Gründen entstanden:
Zum einen habe ich andere Streamer beobachtet und mich gewundert, ob die schlecht sind, oder es einfach nur schwer ist.
Zum anderen habe ich über die letzten Jahre sehr viele Spiele bekommen (zb wenn ich besonders günstige Bundles gekauft habe), die mich nicht interessieren, oder auch, weil die Augen größer sind als der Magen.

So spiele ich nun jeden Sonntag so ein Spiel und lasse die Leute dabei zuschauen. Ich habe zwar kein Publikum, aber das soll mich nicht davon abhalten.
Wenn ich die produzierten Videos über das Jahr vergleiche ist aber eine immense Qualitätssteigerung zu sehen. Zum einen die Bild- und Tonqualität weil ich einen teureren Internettarif abgeschlossen und ein eigenes Mikrofon gekauft habe. Den "Production-Value" habe ich mit Greenscreen und professioneller Beleuchtung gesteigert. Und mittlerweile schreibe ich mir Skripts für Intro und Outro, sowie Stichworte und kurze Texte für Geplapper nebenbei.

Ich hatte eigentlich auch vor mich im Zuge dessen mit Videoschnitt auseinander zu setzen, aber das habe ich seit fast einem halben Jahr nicht mehr gemacht. Ich habe versucht ein Video Essay zu erstellen, aber ich war nicht damit zufrieden und somit habe ich es natürlich nicht veröffentlicht. Ich weiß schon, dass ich damit nicht besser werde. Aus den tatsächlichen Streams dann Highlight-Videos oder Zusammenfassungen zu machen, ist mir dann zu langweilig geworden.

Das einzige Video, das es wirklich an die Öffentlichkeit geschafft hat, ist meine Anleitung zur Zubereitung einer Tiefkühlpizza [LINK].

Ich habe mir aber vorgenommen, dass ich jetzt endlich auch die Videoproduktion ernsthaft in Angriff nehme. Also bald halt.


Tja, somit hat sich also nachweislich einiges in diesm Jahr getan. Und ich werde auch versuchen jetzt wieder mehr zu bloggen. Es ist erst still geworden, weil es mir schlecht gegangen ist, aber mittlerweile habe ich keine Ausrede mehr.
Na bitte, da habe ich also schon einen Neujahrsvorsatz!

Leute. Ich muss Künstler werden. Und zwar pronto.

Gestern hat Elon Musk bekannt gegeben, dass SpaceX für 2023 einen bemannten Flug zum Mond geplant hat. Im Zuge dessen wurde auch vorgestellt, wer sich als erster Zivilist so ein Mondticket geleistet hat.
Ein japanischer Unternehmer namens Yusaku Maezawa, der zwar mehr als 3 Milliarden Dollar schwer ist, aber den außerhalb Japans scheinbar keiner kennt.

Maezawa ist von sich aus an SpaceX rangetreten und hat gefragt, was es kostet, wenn sie ihn zum Mond schießen. Wir wissen nicht was die Antwort war, aber er hat zugesagt und eine "Anzahlung" gemacht.
Das ist jetzt nicht einfach ein Hin-Retour-Ticket für eine Person. Er darf 8 Leute mitnehmen.

Da der Herr Maezawa sich selbst als Künstler sieht und ein Kunstsammler ist, sucht er nun Künstler, die er mitnehmen kann. Die sollen davon inspiriert werden, den Mond aus der Nähe zu sehen und eine knappe Woche im All zu verbringen. Er will sehen, was sein künstlerisches Handgepäck daraus macht.

Spekulationen über irgendeine Form von ROI in Form von Verwertungsrechten verbitte ich mir! ...und wenn er mich mitnimmt, ist mir das auch wirklich völlig gleich.
Er wird sich die Künstler noch heuer aussuchen. Nur wie komme ich jetzt auf diese Liste?
Ich schlage vor, dass ich mal ein wenig rumkünstle und ihr sagt dem Maezawa Bescheid, dass ich 2023 noch Platz im Kalender habe. Als Dankeschön schick ich euch dann eine Karte vom Mond.

Wer mehr wissen will: https://dearmoon.earth/

[Ich schreibe seit Tagen an diesem Beitrag. Ich habe ihn schon mehrfach umgeschrieben, gelöscht, neu geschrieben, etc. Irgendwie komme ich nicht dahinter, wo ich damit hin will. ...ich will aber was dazu sagen.
Dh die folgenden Zeilen ergeben noch weniger Sinn als meine üblichen Beiträge :D
Es ist mir jetzt aber zu blöd geworden. Also stelle ich das jetzt einfach mal unfertig in den Raum.]


Der Begriff SJW (nicht mit der renomierten Zeitung WSJ zu verwechseln) findet oft im Internet, zB in der Kommentarfunktion von Artikeln und Videos, verwendung. SJW* steht in diesem Fall für "Social Justice Warrior", was eigentlich gar nicht so schlecht klingt, oder?
Nope. SJW wird als Beleidigung eingesetzt.

In aller Kürze:
SJWs sind Leute (zB Männer) die sich für Gleichstellung einsetzen, allem voran bezüglich Geschlecht, mitunter auch Hautfarbe, etc.
Sie tun das aber im Regelfall nicht, weil sie sich für Gleichstellung einsetzen, sondern um gut dazustehen. Die Typen versuchen so bei Frauen zu punkten, die sich ernsthaft für das Thema einsetzen. Andere SJWs sind auch einfach nur Verräter an ihrem Geschlecht, und helfen in Wirklichkeit den Feminazis bei ihren Versuchen, Männer zu unterdrücken.

Wenn man sich das so anschaut, sind SJWs schon ziemlich org und es ist gut und wichtig, sie zu identifizieren und in ihre Schranken zu weisen.

Es kann natürlich auch sein, dass das anders ist.
Nicht jeder Typ, der für Geschlechtergleichstellung ist, ist Teil des Feminazi Vichy-Regimes, das viele fürchten oder schon sehen.
Nicht jeder SJW hat deswegen eine Agenda. Schon gar nicht eine linksgerichtete policital correctness Agenda.
Und nur weil jemand eine schlecht umgesetzte Idee verteidigt, die man (mittunter zu Recht) als so eine Agenda identifiziert, ist man auch noch kein SJW.

Ich sehe mich zum Beispiel nicht als SJW (weder im positiven noch geringschätzig). Bekanntlich bin ich post-feministisch und davon überzeugt, dass weder Frauen noch Männer besser sind. Von Reparationszahlungen für Jahrhunderte der Ungleichbehandlung halte ich nix. Und Frauen in eine Opferrolle zu schieben, halte ich für ungerecht gegenüber den Frauen und verstehe nicht, wie Feministen das als Argument bringen können.

...


* Es gibt auch Leute, die das Kürzel für "skeleton jazz wizard" einsetzen. Da müssen wir nicht diskutieren, dass das der bessere Begriff ist, oder?

 

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