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Ich habe den Jahresrückblick nicht extra ins neue Jahr verschoben, da ich unbedingt bis zur letzten Sekunde abwarten wollte, was noch passiert um einen möglichst akkuraten Eintrag zu verfassen. Ich hab noch nicht mal wirklich drauf vergessen, dass ich diese Rückblicke mache. Aber die letzten Tage sind dann einfach vorbei gewesen, ohne dass ich daran gedacht habe, dass ich den eigentlich selbst verfassen muss.
...und das ist schon eine sehr gute Zusammenfassung für das vergangenes Jahr.


Arbeit:
Einer der Hauptgründe, warum das Jahr so rasant vorbei gegangen ist, ist bestimmt der Job. Besonders die erste Jahreshälfte war davon geprägt zu lernen - entweder Neues oder aus Fehlern. Im Herbst hatte ich dann irgendwann den Eindruck richtig sattelfest in meinem Bereich zu sein, was sich an vielen Aspekten messen lässt.
Es ist jedenfalls weiterhin aufregend, manchmal aufreibend, interessant und immer fordernd.

Privat:
In Herzensdingen hat sich diesmal nicht wirklich was getan. Die übliche interessante Frau zu Jahresbeginn gab es nicht. Zum Jahresende habe ich mich auf einen Flirt eingelassen, der mir schnell zu heiß wurde. Andererseits sehe ich mal wieder, welchen Spaß ich mir entgehen lasse :)

Bis Ende April bin ich regelmässig ins Fitness-Center gegangen, was mir unglaublich gut getan hat. Das hat funktioniert, da ich mitgeschliffen wurde ...nachdem meine Begleitung aufgehört hatte, hat bei mir aber leider wieder der innere Schweinehund das Kommando übernommen.

Unterwegs:
Endlich konnte ich eine meiner großen Traumreisen realisieren: Eine Fahrt mit der transsibirischen Eisenbahn.
Bei der Planung hat sich die Reise in ihrem Umfang immer weiterentwickelt und ermöglichte mir schließlich:
Flug nach St. Petersburg. Schnellzug nach Moskau. Trans-Sib nach Ulan Bator. Lokalzug & Bus nach Peking. Schnellzug nach Shanghai. Flug nach Hong Kong. Flug nach Wien.
Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es war natürlich großartig. Und wer Zweifel daran hat sich 5 Tage (oder mehr) in einen Zug zu setzen: es gibt nichts das mehr entspannt, als zu wissen, dass man nichts verpasst und wirklich nur die Seele baumeln lässt! Unser Zug-Motto: Every time is Nap-time.

Außerdem war ich im Herbst in Berlin. Bin extra für ein Konzert hingeflogen und habe mich von der Stadt positiv überraschen lassen. Sollte ich aus Wien flüchten müssen, würde ich mich in Berlin niederlassen ...die haben eh kein Auslieferungs-Abkommen mit Wien, oder?

Musik:
Es gab ein paar nette neue Alben, ein paar gute Konzerte und statt Nova Rock diesmal Frequency (großartige Idee: Green Camping - ein abgesteckter, sauberer Campingbereich). Leider gabs in dem Sinn keine Neuentdeckungen oder erstaunliche Highlights.
Bestes Comeback-Album: "13" von Black Sabbath.
langerwartetestes Konzert: Tenacious D

Kino:
Da habe ich den Rekordtiefstand des letzten Jahres doch noch Mal übertrumpft. Oder unterboten? Oder so.
39 Filme habe ich regulär im Kino gesehen.
Vervollständigt wird die Liste durch 1 Film im Flugzeug und 12 bei der Viennale.

Schon bei der Recherche für die Gesamt-Liste und dem einhergehenden sehen der verpassten Titel, habe ich mir gedacht, dass es qualitativ ein eher schwaches Jahr war. Beim erstellen der Top 5 hatte ich diesmal die Schwierigkeit die wirklich guten Filme zu finden, statt mühevoll Titel wegzustreichen.
Die Mischung der gesehenen Filme liegt bei etwa 50% Komödien & Action-Filmen zu 40% Drama & Thriller.
Vielleicht bin ich aber auch ...abgestumpft. Oder ich hab einfach die falschen Filme gesehen :)

Meine Top 5 in alphabetischer Reihenfolge:

Flight
Ein Maschinenfehler bringt ein Flugzeug beinahe zum Absturz, doch mit einem gewagten Manöver schafft es der Pilot eine kontrollierte Bruchlandung hinzulegen. Fast alle an Board überleben.
Aber: Der Pilot ist Alkoholiker und während des Flugs auch noch bis zum Rand auf Drogen. Wie viel Held ist er wirklich? Kann er für den Absturz verantwortlich gemacht werden?

Der Film landet auch deswegen auf der Liste, weil mir irgendwann während des Films gedämmert ist, dass der Titel eine doppelte Bedeutung hat. Flug (weil klar, Pilot und Absturz und so) aber auch Flucht (weil Drogen und Alkohol und so).

Gravity
Routine für die Astronauten: das Hubble-Teleskop wird repariert.
Plötzlich kommt der Funkspruch rein: eine Sateliten-Kollision sorgt für einen Weltraumschrott-Sturm.
Nach wenigen Minuten sind nur mehr 2 Astronauten am Leben und das Shuttle zerstört. Die Sauerstoffreserven sind knapp und der Treibstoff für die Booster des Raumanzugs so gut wie verbraucht und die Kommunikation zur Raumstation gestört. ...und dann gehts Berg ab.

Ein Film der davon lebt, dass jemand vom Regen in die Traufe kommt bietet normalerweise Humor als Ausgleich. Gravity nicht. Hier wird jemand an den Rand seiner Belastbarkeit getrieben und dann noch ein Stück.
Das alles vor dem wunderbaren und optisch opulenten Hintergrund 400km über der Erde.

Oh, und dann gibts noch das hier: http://www.cufktishsips.com/wp-content/uploads/2013/10/385768.jpg (Spoilerwarnung: es ist fake!)

Machete Kills
Machete wird vom US Präsidenten beauftragt einen mexikanischen Freiheitskämpfer davon abzuhalten einen nuklear Sprengkopf zu zünden.

Klingt nach wenig Inhalt? Machete hat keinen Inhalt. ^^
Noch weniger als der erste Film. Erstaunlicherweise.
Es ist selten das ein Film so kompromisslos sein Ding durchzieht, so dumm ist, und ein Genre persifliert, dabei trotzdem so genial und witzig ist.
Wer Robert Rodriguez / Quentin Tarantino-Filme nicht mag, wird diesem Film nicht viel abgewinnen. Alle anderen werden eine Lach-Nahtod-Erfahrung haben.

Rush
Die große Formel 1 Rivalität zwischen Niki Lauda und James Hunt, die mit Laudas Unfall am Nürburgring 1976 ihren Höhepunkt erreichte.
Der Film versteht sich als dramaturgisch angereichertes Biopic.

Ich interessiere mich kein bisschen für Motorsport, aber das ist bei diesem Film auch keine Voraussetzung. Die wenigen Rennszenen sind großartig inszeniert und ins Bild gerückt, haben mit der gewohnten Bildsprache von Rennfilmen nichts gemein. Statt dessen sind die beiden sich so extrem unterscheidenden Charaktere und ihre Lebenswelten im klaren Fokus.

Außerdem: Daniel Brühls Lauda-Akzent (im dt. wie im engl.) ist unglaublich akkurat.

The Worlds End / Das ist das Ende
(Hier schummle ich und biete ein Endzeit-Doppelpackage)

Eine Gruppe an Freunden wird mit dem Ende der Welt konfrontiert. In der einen Geschichte sind es 5 Typen auf einer Tour durch alle Pubs des Heimatkaffs in Form von Alien-Robotern. In der anderen sind es 5 Schauspieler im Haus des Sechsten während sich draußen die biblische Apokalypse abspielt.

"The Worlds End" ist britisch und hier wird dem Ende die Stirn geboten, die Faust geschwungen und der Mittelfinger gezeigt. Währenddessen werden eifrig weitere Pints gezapft und mit den 20 Jahren zwischen Schulabschluss und Midlife-Crisis abgerechnet.

"This is the end" ist amerikanisch und zeigt wie sich Leute ohne besondere Fähigkeiten verbarrikadieren und ihre Freundschaften auf die Probe stellen. Die Schauspieler stellen alle sich selbst dar, und beuten jedes Klischee und ihr jeweiliges Image aus.

Beides sind tolle Komödien mit total unterschiedlichem Humorverständnis.

Einige der Filme die überraschender Weise hinter den Erwartungen geblieben sind:
The Councilor (schwach für Ridley Scott), Blue Jasmin (zu humorlos für Woody Allen), Riddick (zu sehr wie der Erste statt die Story fortzuführen), Inside Llewyn Davis (das Coen-Brüder-Film-Feeling fehlt), Iron Man 3 (weil die anderen beiden besser waren).

Den mit Abstand besten Film des Jahres stellt aber natürlich die Viennale.
"Der Klassenfeind" (Razredni sovražnik) aus Slowenien.
Die Schüler machen ihren neuen Deutschlehrer für den Selbstmord einer Klassenkollegin verantwortlich und beginnen mit Mobbing und Revolte gegen ihn vorzugehen. Dass dieser versucht den aktuellen Schulstoff zur Aufarbeitung des Verlustes zu nutzen macht es umso schlimmer.
Nach einem Erlebnis des Regisseurs mit einer Menge Laien-Darstellern inszeniert ...und einfach nur großartig und packend.

Bücher:
Ich kann mich nicht so im Detail erinnern, was ich alles gelesen habe, aber es gibt eine klare Empfehlung:
Blackout von Marc Elsberg
Es ist Winter und in Europa fällt plötzlich flächendeckend der Strom aus. Zuerst rechnet man noch damit, dass der Strom in wenigen Stunden wieder da ist. Oder zumindest am nächsten Tag. In den nächsten Tagen?
Den Zerfall der gewohnten Ordnung und die Suche nach den Schuldigen wird aus mehreren Blickwinkeln erzählt.
...und nach dem Ende des Buches wird der nächste Stromausfall mit komplett anderen Augen gesehen.

Upgrades:
Neuen technischen Schnickschnack? Aber Hallo!
Ein Staubsauger-Roboter macht mir im Haushalt das Leben leichter.
Ein Beamer zaubert mir 100" an die Wand statt der mickrigen 32" des alten TVs.
...und mein Macbook hat wieder ein Ladekabel. Aber die einjährige Abstinenz hat Früchte getragen und es rennt tatsächlich nur im Bedarfsfall.

Fazit:
Es war ein Jahr das mit einer mir unbekannten Geschwindigkeit vorbei gezogen ist. Vieles das passiert ist, liegt so unglaublich weit hinten und der Blick darauf ist so verwaschen, weil sich einfach in so kurzer Zeit so viel Distanz dazwischen geschoben hat.
2013 hinterlässt vor allem in der zweiten Hälfte den Geschmack eines unspektakulären Jahres. Das ist aber nicht schlecht. Ich pick mir meine Abenteuer lieber selbst raus, es muss sich nicht das ganze Jahr in Erinnerung brennen.
Black_Mage hat am 5. Jan, 19:37 ein Lebenszeichen gegeben
Der Klassenfeind findet mitte Jänner seinen Weg in die heimischen Kinos. Wahrscheinlich nur in Programmkinos, also die Augen offenhalten. Wenn möglich, lohnt es sich den Film in Originalfassung mit dt. Untertiteln anzusehen - immerhin spielt es eine wichtige Rolle, dass der Deutschlehrer seine Schüler dazu "zwingt" im Unterricht eine Fremdsprache zu sprechen. 
 

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