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Die Tatsache, dass in wenigen Tagen das Jahr 2012 beginnt, stellt mich vor eine gewisse Hürde: ich glaube aus unbekannten Gründen, dass 2012 erst übernächstes Jahr ist. Vielleicht ist es ja nur aus Selbstschutz, da ja nächstes Jahr im Dezember die Welt untergeht?
Noch ist es aber nicht so weit, und es gibt ein Jahr zu rekapitulieren. Wohl an!

Vorweg und von allen Kategorien unabhängig möchte ich erwähnen, wie geil ich es fand, dass die heurige Rugby-WM so unkompliziert übers Internet mitzuverfolgen war. Das hab ich mir schwieriger erwartet, aber auf der offiziellen Internetseite konnte man sich tatsächlich nachträglich jedes Spiel in voller Länge anschauen!


Arbeit:
Nach dem absoluten Stillstand des letzten Jahres hat sich heuer im letzten Quartal doch endlich was getan. Die seit langem angestrebte Versetzung in einen größeren Shop hat mich vor die Erkenntnis gestellt, dass man vorsichtig sein muss, was man sich wünscht. Nach einer holprigen Eingewöhnungszeit bin ich aber mittlerweile auch dort eingelebt und habe meine Position gefestigt. Mal schauen was ich dort nun weiterbringen kann.
Außerdem die Ernüchterung: Ich verdiene aktuell zu gut, als dass es finanziell sinnvoll ist den Job zu schmeissen und was anderes zu beginnen.

Privat:
Mein Liebesleben hat sich quasi traditionell mit kaum nennenswerten Ausnahmen als non-existent gezeigt. Nachdem dies ein selbsterwählter Zustand ist, kann ich mich kaum ernsthaft beklagen, auch wenn ich mittlerweile einsehe, dass ich das ändern sollte.
Aufregender dafür mein Umzug in die neue Wohnung. Nicht bloß weil "OMG, neuen Wohnung!" sondern eben auch, weil dass alles natürlich nicht so reibungslos verlaufen ist, wie ich mir das mal wieder ausgemalt habe. Nichtsdestotrotz: OMG, neue Wohnung!

Unterwegs:
Zum ersten Mal seit langem gab es überhaupt keine Reise, keinen Kurzurlaub oder sonstigen erwähnenswerten Aus-/Inlandsaufenthalt. Die neue Wohnung fordert ihren finanziellen Tribut. Sehr wahrscheinlich wird sich das Fazit für 2012 genauso gestalten.

Musik:
Und wieder mal habe ich ein aufregendes Konzertjahr absolviert. Highlight war auf alle Fälle das "System of a Down"-Konzert am Nova Rock (einfach weil es SoaD war *g*). Skindred habe ich heuer wieder 2 mal sehen können, Rammstein war in Wien und Morrissey im Konzerthaus. Besonders mein Herbst war natürlich wie üblich sehr dicht gebucht :)
Natürlich gibt es ein paar Neuentdeckungen: Pendulum, Blockflöte des Todes und Volbeat.
Lieblingsalbum des Jahres: "Audio, Video, Disco" von Justice.

Kino:
Heuer war es ein vergleichsweise schwaches Kinojahr. Natürlich nur auf meine Kinobesuche bezogen. Alles in allem waren es keine 65 Filme. Das lag vor allem daran, dass meine bessere Kino-Hälfte im ersten Halbjahr noch mehr geschwächelt hat, als in der zweiten und ich dann doch auch anderen Interessen nachgehe.

Meine Top 5 des Jahres in alphabetischer Reihenfolge:

Am Ende des Tages
Eine absolute Tour de Force. Eine Spirale des Wahnsinns und der Gewalt, die sich immer schneller zu drehen beginnt und einen an den Eingeweiden packt.
Politiker und Saubermann Robert will mit Freundin Katharina ein gemütliches Wochenende in der Abgeschiedenheit verbringen und wird, in Form vom äußert schrägen und labilen Wolfgang, von seiner Vergangenheit eingeholt.
Nicholas Ofczarek ist großartig wie immer ...und 'Wunderwelt' ist einem für immer verdorben ;)

Die Haut in der ich wohne
Rache und Begierde sind das zentrale Motiv von Pedro Almodovars letztem Film.
Robert, ein angesehener plastischer Chirurg, hat ein dunkles Geheimnis. Dass er im geheimen an einer jungen Frau künstliche Haut, die er selbst entwickelt, testet, ist aber noch nicht das düsterste was er in seiner Privatklinik betreibt. Denn der Peiniger seiner Tochter bekommt einige ungewollte Verschönerungen verpasst...

Gott des Gemetzels
Ausnahmsweise hab ich tatsächlich mal einen "besten Film des Jahres"!
Ein Kammerspiel. 2 Elternpaare, mit wenigen, kurzen Ausnahmen auf ein Wohnzimmer beschränkt, geraten aneinander weil der Sohn der einen, dem Sohn der anderen einen Zahn ausgeschlagen hat. Die Konstellationen wer mit wem gegen wen wettert ändern sich laufend, und die Dialoge sprühen vor Ehrlichkeit, Brutalität und Witz.
Das besondere ist jedoch, dass sich die 4 Darsteller abwechselnd gegenseitig an die Wand spielen. Kein Wunder bei dem Traum-Cast von Kate Winslet, Jodie Foster, John C Reily und Christoph Waltz.

Melancholia
Lars von Trier ist ein mehr als streitbarer Charakter. Seine Filme sind selten geradeheraus, und meist eine düstere Angelegenheit. Bei Melancholia bricht er nicht mit dieser Tradition ..aber fängt die erschaffene Atmosphäre auf beeindruckende Weise ein.
Die Prämise ist schnell heruntgebrochen: Der gewaltige Planet 'Melancholia' steuert auf die Erde zu. Laut der Experten soll aber keine Kollission statt finden, und es gibt keinen Grund in Angst und Traurigkeit zu versinken. Andererseits...
Alleine für die unfassbar tolle Eröffnungsmontage sehenswert!

The Fighter
Die zugegebenermaßen erwählte #5 der Liste. Es hätte im Grunde jeder der anderen 3 (im nächsten Absatz gelisteten) Filme sein können.

Die Verfilmung der Biographie des Boxers Mickey 'Irish' Ward. Es ist realtiv klassisch: erst einige Niederlagen und das Ende jeder Hoffnung, dann lernt er ein Mädel kennen, stellt sich neu auf, trainiert hart und wird dann Weltmeister.
Die Tatsache das Mark Wahlberg (ein guter und bemühter Schauspieler, der aber gewisse und erkennbare Grenzen hat) diesen Micky Ward darstellt, ist jetzt auch noch nicht die Erklärung, warum dieser Film in dieser Liste steht.
Das Geheimnis zum Erfolg liegt in Mickys Bruder Dicky: dem wie (fast) immer großartigen Christian Bale. Ähnlich wie bereits bei "The Machinist" ist er an seine körperlichen Grenzen gegangen um den von Drogen zerfressenen Ex-Boxer / Trainer darzustellen. Erschreckend gut!


Erwähnenswert sind noch Tucker & Dale vs Evil, Black Swan und Biutiful.
Aus dem Viennale-Sortiment habe ich einen klaren Favoriten: "The Artist". Der startet übrigens Anfang 2012 im Kino - absolute Empfehlung!
Außerdem gibt es ein absolutes Novum: ich habe während eines Filmes den Saal verlassen, einfach weil ich den Film so furchtbar schlecht fand. Dieser Preis geht an den Viennale Überaschungsfilm "Die Höhle der vergessenen Träume". Manche Dinge werden aus gutem Grund vergessen...

Bücher:
Ich war auch heuer wieder fleissig damit beschäftigt meine Bücherregale zu füllen (was ja mit ein Grund für den Umzug war). Ich habe eine zeitlang mitgeschrieben was ich alles gelesen habe, aber im Sommer reisst die Liste leider ab.
Auch wenn ich ca 30 Bücher und einen Haufen Manga und einige Graphic Novels gelesen habe, gibt es keine große Neuentdeckung so wie letztes Jahr.
Was ich auf alle Fälle empfehlen kann ist die Graphic Novel-Serie "Locke & Key". Eine fabelhafte und vielschichtige Geschichte mit großartigen Zeichnungen.

Und eine weitere Erwähnung verdient sich "Die Stadt der Sehenden" von José Saramago: Ein Buch mit Schachtelsätzen die teilweise mehrere Seiten überspannen, Nebensätze die rechtwinkelig von der eigentlichen Handlung / Aussage abbiegen, keine klare Kennzeichnung von direkter und indirekter Rede. All das sind nicht unbedingt stilistische Hürden die der Autor dem Leser in den Weg legt um seine interessante Geschichte aufregender zu machen, sondern selbst fast ein Teil der Erzählung. Erstaunlicherweise fand ich es leichter zu lesen, als man es sich, bei der Art wie es geschrieben wurde, erwarten muss.


- BM out -
 

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