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Das ist ein Beitrag den ich schon vor einigen Monaten schreiben wollte, aber dann aus irgendwelchen Gründen in den Hinterkopf verschoben habe. Aus aktuellem Anlass, krame ich das nun mal wieder hervor, und erweitere ihn um den neuen Content :)

Ein Torontoer Graffiti-Künstler hat in seiner Heimatstadt mal einen Guide entworfen, und in die lokale Straßenbahn gehängt, der Straßenbahnnutzern die Möglichkeit gab, die Werke entlang der Strecke zu bewundern. Dazu gab es nette Erklärungen über Stil und Bedeutung und vorallem auch darüber, wie schwierig zu machen es war.

Ich fand diesen Guide wirklich superspannend, und hat mich eine zeitlang auch in Wien mit anderen Augen das ganze anschauen lassen. Denn nicht alles was gesprayed wird ist Graffiti. Vieles ist einfach nur dummer Vandalismus, aber es gibt eben durchaus gutgemachtes zu sehen.

Vor eben jenigen Monaten, als ich schon darüber schreiben wollte, ist meine Schnellbahn in Floridsdorf ,auf der Brücke über die alte Donau, irgendwo auf Höhe des Wasserparks, für ein paar Minuten stehen geblieben. Das kommt schon öfters vor, aber ich hatte das Glück, dass ich beim aus dem Fenster schauen, etwas zu sehen bekommen habe, dass ich davor noch nie gesehen habe. Graffiti.

Zwischen all den Tags und Schmierereien stand in weißen Lettern "Wissen ist Nacht" Die Kernaussage von Professor Nachtigallers Forschungen! Leider ist es mir nicht gelungen ein Foto davon zu machen. Ist mir weiterhin auch nicht gelungen, aber sollte mal jemand die Strecke entlang fahren, und seine Bahn bleibt auf der richtigen Stelle stehen, schau rechts beim Fenster raus ...und freu Dich :)

An das habe ich mich nun wieder erinnert, weil ich wieder mit Verzierungen im öffentlichen Raum konfrontiert wurde. Der laufenden Wahlkampagne sei es gedankt. Denn nichts scheint die Leute mehr zu freuen, als Politikergesichter mit Stiften und Spraydosen aufzuwerten.

Ich rede jetzt nicht von den Zahnlücken und blauen Augen, die da gemalt werden. Auch nicht von Großbuchstabigen Verkündungen, wie "Hurenkind" quer über HC Straches Gesicht (gesehen: Landstrasse, wenn man aus dem Bahnhof kommt links). Nein, es gibt Leute, die einen wesentlich kreativeren Ansatz betreiben.

Auf der Landstraßer Haupstrasse, Busstation Weyrgasse, gibt es ein Plakat zu sehen, dass den SPÖ-Spitzenkandidaten aus unserer Parallelwelt zeigt. Bizzaro-Feymann. Klassisch mit Goatee und gezwirbeltem Oberlippenbart ... er wirkt charismatisch und wie jemand dem man eine Stimme geben kann.

Und heute in Floridsdorf, am Eingang zum Bahnhof, habe ich einen Feymann gesehen, der es offensichtlich lockerer angeht. Mit einer selbstgedrehten Zigarette im Mundwinkel, blickt er feymännisch von seinem Dreiecksaufsteller. Finde ich einen interessanten Ansatz, statt zur Farbe zugreifen, extra Objekte anzubringen.

Aber so ist das nunmal in der Kunst ...da muss man mit allen Mitteln arbeiten, die da sind, mit allem was hilft die eigene Kreativität auszuleben.

- BM out -
 

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