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Ich habe es hier noch nie erwähnt, aber ich bin großer Fan von Elon Musk.
Ich halte ihn für einen außergewöhnlichen Typen, der intelligent und ambitioniert ist und nicht einfach nur Visionär ist, sondern auch ein Umsetzer. Außerdem ist er ein Nerd und hat einen schrägen Sinn für Humor – und da er es sich leisten kann, scheut er auch nicht davor, das zu zeigen.

Wer sonst sitzt im Stau, twittert wie gelangweilt er ist und dass es doch auch irgendwie schneller gehen muss, als mit dem Auto auf der Autobahn zu stehen. Von seinem Tweet darüber wie im Stau zu stehen „boring“ ist, geht er dazu über, dass er eine Firma gründet, die Tunnelbau-Maschinen optimieren soll, damit man Tunnel graben kann, in denen dann die Autos auf elektrischen Schlitten schnell zu bestimmten Ein- und Ausstiegspunkten gebracht werden sollen.
Natürlich heißt die Firma dann „The Boring Company“. Und der erste Tunnelbohrer (mit dem passenden Namen „Godot“) tritt gegen eine Schnecke (Gary, als Spongebob-Referenz) an.

Er sagt von sich selbst, dass er nicht der Retter und Messias ist, für den ihn manche halten. Im gleichen Atemzug sagt er aber, dass er die Welt zu einem besseren Ort machen will. Die globale Klimaveränderung unter Kontrolle bringen, und erneuerbare Energie effizient und leistbar zu machen. Die Menschheit soll eine „multiplanetaren Spezies“ werden. Und das alles mit einer gewissen Skepsis gegenüber uneingeschränkter technologischer Entwicklung.
Aber wenn man sich anschaut, welche Firmen er gegründet oder initiiert hat, fällt es doch schwer, wie ich finde, nicht beeindruckt zu sein.

Er hat Paypal mitentwickelt, und damit Bezahlung im Internet revolutioniert.
Mit Tesla bietet er Elektroautos (die bei autonomen Fahrem sehr weit sind), Hochleistungs-Batterien und Solar-Dachschindeln.
SpaceX hat die private Raumfahrt mit wiederverwertbare Raketenstufen – die selbständig auf Sammelplattformen landen! – aufgemischt und vergleichsweise günstig gemacht.
Die Boring Company versucht wie gesagt die Tunnelbohr-Technologie zu verbessern, damit die Maschinen schneller und günstiger arbeiten. Das Ziel ist es ein Tunnelsystem zu entwickeln, das den innerstädtischen Stadtverkehr verbessert.
Neurolink betreibt Hirnforschung und soll Mensch-Maschinen Interfaces entwickeln (was im Zusammenhang mit KIs eine Rolle spielt).
Hyperloop unterstützt die Entwicklung von Super-Hochgeschwindigkeit-Zügen, die Rohrpost-artig Kabinen mit Passagieren durch die Gegend schießen.
Und mit OpenAI, eine NPO, die die Gefahren der Entwicklung von Künstlichen Intelligenzen und neuralen Netzwerken im Auge behält, gehört er zu den größten Kritikern dieser Technologien.

Der Großteil seiner Ideen, Firmen und Konzepte ist vor allem von diesem Gedanken der „interplanetären Spezies“ geprägt. Der gemeinte Planet ist natürlich Mars, nachdem der in vergleichsweiser Nähe liegt.
Man kann sich schon vorstellen, dass sich hier Synergien ergeben. Mit einer SpaceX-Rakete werden ein Boring Company Bohrer, ein paar Tesla Solarziegel und Tesla Powerwalls zum Mars geschickt. Der Bohrer kann dann ein Höhlensystem ausheben, in dem dann geschützter Raum für die erste Kolonie geschaffen wird. Nachdem dort nicht von Beginn an sehr viele Leute leben werden, können dank Neurallink und OpenAI automatisierte Maschinen viele Arbeiten verrichten. Und wenn es dann mehrere Kolonien gibt? Dann wird ein Hyperloop-Zug die flott verbinden.
Oder wie es ein Freund von mir ausgedrückt hat: Elon Musk strebt die Marsherrschaft an.

Ich bin da nicht so sicher. Ich glaube tatsächlich, dass er einfach eine Konkurrenz schaffen will, damit mehr Unternehmen an diesen Zielen arbeiten, damit die Entwicklung schneller voran geht und die Kosten sinken.
Bei den Autos hat er es ja schon geschafft. Mittlerweile haben auch die großen Automobilkonzerne ihre Elektrofahrzeuge in der Pipeline. Die sich auch nicht mehr bezüglich Style, Geschwindigkeit und Kosten hinter ihren Vergaser-Cousins verstecken müssen.

Aber selbst wenn ich mich irre und er König vom Mars wird, dann hat er sich das verdient. Lang lebe der König!

- BM out -
 

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