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Zuerst der magische Teil, bevor wir zum damit verbundenen Problem kommen.
Wenn jemand träumt gelangt er an einen Ort an dem so ziemlich alles möglich ist. In dieser Sphäre, sie wird „das Nichts“ genannt, existieren Wesen (Spirits, im Sinn von Naturgeistern), die von den Emotionen und Wünschen des Träumenden angelockt werden. Diese Geister sind meist durch Kuriosität, Neugierde und einer simplen Naivität geprägt, nicht zwingend Böswilligkeit. Wer dort seine Willenstärke und Vorstellungskraft einsetzt, erschafft durch Hilfe dieser Geister seinen Traum.

Diese Geister gibt es natürlich nicht nur in nett, und im Regelfall gilt: je mächtiger umso fieser. Dann ist von Dämonen die Rede (wobei in der strengsten Auslegung natürlich auch die Spirits Dämonen sind). Das macht nur nicht wirklich was. Wenn man aufwacht ist der Traum vorbei und alles ist gut.

Außer man ist Magier. Denn als Magier nutzt du diese Besonderheit des Nichts, durch Willenskraft Dinge erschaffen zu können, und ziehst diese Kreationen in die Realität. Ein Teil von Dir träumt quasi während du wach bist. Deswegen gilt natürlich auch, dass je stärker deine Willenskraft und aufregender deine Wünsche und Träume sind, umso mächtigere Dämonen ziehst du an. Durch diese Verbindung können die Dämonen aber auch aus dem Nichts in die Realität kommen und den Körper des Magiers übernehmen. Bei unbedarften Magienutzern kann das passieren, wenn sie einfach nur die Kontrolle verlieren. Einem ausgebildeten Magier aber versprechen sie Dinge die er gerne hätte. Zum Beispiel eben noch mächtigere Magie wirken zu können. Es gibt aber auch zum Beispiel Lust- oder Zorn-Dämonen.

Die Crux: Mit der Fähigkeit Magie anzuwenden wird man geboren. Das sucht man sich nicht aus, das kann man nicht erlernen.

Gut, jetzt haben wir geklärt, wie die Magie so grundsätzlich funktioniert. Warum ist das ein Problem und für wen?
Wir haben auch hier ein praktisches, weltliches Problem und ein eher spirituelles.

Ein Magier der den Versprechungen eines Dämonen verfällt und von ihm besessen wird, ist natürlich eine immense Gefahr. Wann immer das passiert, sterben Unmengen an Leuten. Natürlich würde kein Magier jetzt freiwillig hergehen und sich selbst aufgeben um so einen allmächtigen blutrünstigen Dämon auf die Welt loszulassen. …aber wenn sich jemand für besonders schlau hält, und glaubt er ist stärker als der Dämon… Der Vergleich mit der tickenden Zeitbombe liegt hier Nahe.

Aus diesem Grund, haben sich die Magier in einer Art der freiwilligen Selbstkontrolle zu sogenannten Zirkeln zusammen geschlossen, um Nachwuchs auszubilden und sicher zu gehen, dass die Gefahren verstanden werden. Zur Not können sie innerhalb des Zirkels auch intervenieren. Außerdem haben sie sich (um der Verfolgung durch die Kirche zu entgehen) unter die Aufsicht der Templer gestellt. Templer sind ausgebildet um mit Magiern, die die Kontrolle verlieren, fertig zu werden.

Die Templer sind halt nur nicht die besten Freunde der Magier. Sie riskieren immerhin ihr Leben, und viele haben auch schon Mal jemanden durch einen besessenen Magier verloren. Die Spannung ist da immer hoch und in gewisser Weise sitzen die Templer am längeren Ast, und man weiß wie das mit dem Frust ablassen in solchen Situationen ausschaut.
Die Magier fühlen sich dementsprechend unter Druck und unterdrückt. Das macht es nicht einfacher, wenn man weiß, dass man sich die Kraft zum Befreiungsschlag nur wünschen muss.

Historisch gesehen gibt es noch dazu das Problem, dass es eine Zeit gab, in der die Magier das Sagen hatten und alle unterdrückt, Sklaverei betrieben und Blutopfer gebracht haben.
Dazu heißt es dann auch noch, dass eine handvoll Magier der Meinung waren, dass sie die goldene Stadt des Erbauers (Gott) im Nichts betreten wollten und dabei die Erzdämonen erschaffen haben. Das hat dem Erbauer nicht gefallen. Als Gott sich dann doch wieder den Menschen zugewandt hat und eine Frau namens Andraste (eine Heerführerin vergleichbar mit Joan D‘Arc) zu seiner „Braut“ erklärt hatte, waren es die Magier, die sie hingerichtet und verbrannt haben. Sowas bringt der Kirche zwar Märtyrer aber keine Fans unter den Gläubigen.

Und so büßen jedenfalls alle Magier für die Taten von wenigen und teilweise für Taten die Jahrhunderte zurück liegen.

In diesem Konflikt gibt es jedenfalls kein gut oder böse (also bis auf die Dämonen). Die Magier sind gefährlich. Aber nicht alle. Und mit Magie wird und wurde Schindluder getrieben. Aber nicht von allen. Natürlich kann ein Magier die Kontrolle verlieren, es tut aber nicht jeder. Er tut es auch am allerwenigsten, wenn er sich nicht in die Ecke gedrängt fühlt… aber genau das macht man mit ihnen.

Im Konflikt mit den Qunari fällt es wohl leichter sich auf eine Seite zu schlagen (vor allem wenn man Vasoth ist). Sich aber beim Konflikt zwischen Magiern / Kirche / Templern zu einer Gruppe stellen und zu sagen, dass das die Guten sind, ist äußert naiv. Deswegen halte ich das Worldbuilding von Dragon Age für außergewöhnlich (und finde es furchtbar, was die Spiele daraus machen).

[Es gibt da übrigens noch einen Sub-Konflikt zwischen Kirche und Templern, der hier keinen Platz hat, aber dem Ganzen nochmals Tiefgang gibt.]
 

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