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Heute Abend bin ich im Gasometer beim Amon Amarth Konzert. Den gestrigen Abend habe ich (statt mich auf das Konzert vorzubereiten) The Cure und Joy Devision gehört. Ein musikalischer Spagat. Wie geht das?

Bis zum Beginn meiner 20er habe ich vor allem Ö3 und dann auch Energy gehört, bin dann gerne am Wochenende in die Disco (Fun Factory und Nachtschicht [„Schicht ist Pflicht“]) gegangen und habe Bravo Hits-CDs gekauft. Mein musikalisches Spektrum war zwar etwas breiter, so hatte ich zB auch eine Reggea-CD und Dvorak- und Beethoven-Kassetten(!). Rückblickend betrachtet war mein Musikgeschmack aber eher flach.

Bis mich eines Tages mein Bruder entnervt gefragt hat, ob ich mir wirklich so schlechte Musik anhören muss. Auf meine Frage was leicht besser wäre, hat er mir eine Pixies-CD in die Hand gedrückt.

boooom

Danach Nirvana. Dann Radiohead. Danach die Radio-Frequenz von FM4.

Im Grunde hat er damit mein Leben verändert. Nicht, weil er mir die Pixies empfohlen hat, sondern weil er mir gezeigt hat, dass ich die Musik die ich höre hinterfragen kann. Ich muss nicht hören was im Radio läuft. Ich muss nicht hören, was meine Freunde hören. Es hat mir nicht nur andere Genre erschlossen, sondern Bands statts Acts. Bands die dich zu unterschiedlichen Zeiten ansprechen und abholen.

Den Einstieg zum Metal hat dann ein paar Jahre später ein Freund gelegt, als er mich mit Rhapsody und Kamelot mit Powermetal (entgegen dem Namen eines der entspannteren Metal-Genre) konfrontiert hat. Von dort zu Amon Amarth mag es mehr als ein Katzensprung sein …aber nur weil mein Bruder es mir ermöglicht hat, mir Dinge anzuhören die ich nicht kenne, hat Rhapsody auf fruchtbaren Boden fallen können.

Ich war es zu dem Zeitpunkt bereits von Björk, Mogwai und Tom Waits aber auch Satie gewohnt, dass es Musik gibt, die sich einem nicht sofort erschließt. Musik die man sich erarbeitet und die einen dafür auch entlohnt.
Denn als ich vor ein paar Jahren das erste Mal Ministry gehört habe, war der Effekt nicht geringer als damals mit den Pixies.
whaaaaaat
Es gibt noch immer Musik die anders ist, überrascht, und die sich zu hören lohnt.

Wie ich gestern zu The Cure gekommen bin?
Der Soundtrack von Westworld (siehe Beitrag von gestern) besteht aus modernen Klassikern die entsprechend neuinterpretiert wurden um dem Setting gerecht zu werden. So läuft zum Beispiel Radioheads „No Surprises“ am Saloon-Piano. Ein weiteres Lied des Soundtracks ist „A forest“ von The Cure.
Das Cover ist ja schön und gut, aber ich bin dann, nachdem ich seit sicherlich 10 Jahren nicht mehr The Cure gehört hatte, beim Original gelandet. Dann habe ich an eine Frau denken müssen, die gerne The Cure gehört hat... Dass sich Robert Smith dann wie ein alter Freund zu mir, in das emotionale Eck in dem ich mich dann befand, gesetzt hat, ist wenig überraschend.

Genau dafür lohnt es sich einen musikalischen Spagat hinlegen zu können: man hat immer einen Freund, wenn man ihn braucht.

- BM out –

Ich weiß, dass nicht alle der ausgewählten Lieder aus der entsprechenden Zeit stammen, sie sind aber gute Beispiele für die jeweiligen Künstler. Außerdem will ich jetzt nicht stundenlang recherchieren um chronologisch akkurat zu sein ;)
 

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