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Zum Jahreswechsel 2012 auf 13 habe ich mich von einem Freund dazu überreden lassen, mit ihm gemeinsam ins Fitness Center zu gehen. Er war dort schon ne Weile Mitglied und ich hatte es eh nötig. Es war kein Neujahrsvorsatz!
So ließ ich mich 3 Mal die Woche nach der Arbeit noch abends unter Aufsicht durch den Gerätedschungel eines kleinen Fitness Centers scheuchen. Wobei die großen Geräte gar nicht die Herausforderung waren, sondern die Hanteln wo ein Außenstehender sicherstellen sollte, dass man auch „richtig“ trainierte.
Nach 3 Monaten waren die Resultate auch für andere sichtbar. Allen voran meinem Ersatz-Personal Trainer, der sich über die Entwicklung meiner ‚Asteln‘ freute.
Dann war ich 3 Wochen auf meinem Russland-China-Trip, aus dem ich mit der Sehnenscheidenentzündung im linken Fußgelenk zurück kam, was mich zu einer verlängerten Trainingspause zwang. Als es dann im Herbst von meiner Seite her wieder ging, hatte mein Freund das Interesse verloren. Unsere Mitgliedschaften waren abgelaufen und er widmete Geld, Aufmerksamkeit und Zeit lieber seinem Motorrad.
Obwohl mir das Training zu Beginn der Zwangspause abgegangen war, konnte ich mich dann im Herbst nicht dazu motivieren alleine hinzugehen.

Ein knappes Jahr nach dem (unfreiwilligen) Trainingsabbruch habe ich mich dann in einem anderen Fitness Studio eingeschrieben. Erst fiel es mir natürlich schwer mich 3 Mal die Woche aufzuraffen, aber mit jedem Mal war es einfacher. Selbst als ich dann kurz wg einer Verkühlung oder ähnlichem aussetzen musste, habe ich es dann geschafft noch Mal hinzugehen. …ein Mal. Denn dann war eh schon der Sommer und da war ich viel mit dem Rad unterwegs und wer will dann schon spät abends noch im stickigen Fitness Center stehen.

Das Fitness Center sah den Herbst kommen, aber nicht mich. Immer war irgendwas, dass effizientes und fortlaufendes Training unterbrechen würde, und damit hatte ich guten Grund das nach hinten zu verschieben. Da ich die Mitgliedschaft auf ein Jahr abgeschlossen hatte, war es ja egal ob ich das Training schon im September oder erst im Oktober ..oder im November wieder aufnehmen würde.

Lange Geschichte kurz: Ich ging nicht mehr hin. Die Mitgliedschaft habe ich aber nicht gekündigt. Ich dachte mir, dass mich der Geldeinsatz motivieren würde, bzw ich wenigstens irgendwie dafür büßen müsste, wenn ich schon nicht hinging. Der Effekt lies nicht auf sich warten: ich hatte konstant schlechtes Gewissen.
Das alles war aber nicht so schlimm. Zum einen war ich im Sommer wieder fast jeden Abend noch ne Stunde mit dem Rad unterwegs. Außerdem hatte ich ja den dank heißem Sommer, Schmetterlingen im Bauch, folgendem Liebeskummer und außergewöhnlichem Arbeitsstress über mehrere Monate hinweg sehr wenig Appetit. Der unregelmäßige Alltag meines arbeitsfreien Oktobers mit all seinen London-Trips hat zumindest noch zu mäßiger Nahrungsaufnahme geführt.

Dann kam der Winter…

Auch für 2016 habe ich meine Mitgliedschaft im Fitness Center nicht gekündigt. Zum schlechten Gewissen kam nun auch schlechte Kondition hinzu, und da war klar, dass ich das nicht länger aussitzen konnte.
Nunja, man darf nicht unterschätzen, was ich alles aussitzen kann…
Zumal ich dank dem Unfall im April im Sommer nicht mal mit dem Rad unterwegs war.

Vor ein paar Wochen habe ich dann festgestellt, dass meine Sportschuhe, die ich eigentlich 2013 exklusiv fürs Fitness Center gekauft hatte, mittlerweile nicht mehr Fitness Center tauglich sind. Also habe ich mir neue gekauft.
Die stehen nun in ihrem Karton im Vorzimmer.

Ich finde es erstaunlich, dass ich mir weiterhin einrede, dass ich jetzt jederzeit wieder loslegen kann. Also nicht heute oder morgen. Ich meine, schau dir meinen Kalender an. Da sind ja oft nur ein oder zwei Abende die Woche, an denen nix eingetragen ist. Die Viennale kommt jetzt dann, in der Zeit wird es sich auch kaum lohnen wieder anzufangen. Dann aber.
Ich will mir ja nicht umsonst die neuen Schuhe gekauft haben.

Die Abgetragenen sind jetzt meine Konzertschuhe. Damit öfter im Einsatz als zuvor.

- BM out -
 

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