das andere
Fiktion
Gearbeitetes
Gebautes
Geduschtes
Gefundenes
Gehörtes
Gekochtes
Gelesenes
Gelistetes
Gequotetes
Geschriebenes
Gesehenes
Gespieltes
Gestandenes
im Suff
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Wie so vieles andere, entwickeln sich auch die Gesellschaftsspiele weiter.

Dank Siedler oder Twilight Imperium sind wir schon lange nicht mehr dazu gezwungen immer an der gleichen Spielkarte zu sitzen, sondern können uns mit jedem Spiel eine neue Welt basteln.
Das gemütliche um den Tisch sitzen ist mit Cash & Guns (im positiven) oder Dungeon Fighter (im negativen) auch Geschichte.
Und neben Karten, Würfeln und Kegeln haben wir nun auch Apps als Spielmaterial zur Verfügung. Danke XCom(wo die App das Spiel leitet und das Tempo vorgibt) und Leaders (als der unparteiische Dritte)!

Doch das ist alles einfach nur die Weiterentwicklung von Gewohntem. Wir sitzen immer noch am Tisch und wenn die Partie um ist, packen wir das Spiel weg oder beginnen eben von vorne neu.
Nicht bei Legacy-Spielen.

In aller Kürze zusammengefasst:
Ein Legacy-Game entwickelt sich mit jedem Spiel weiter und behält diese Veränderung permanent. In dem Sticker auf das Spielbrett oder die Karten kommen, man mit Kuli Markierungen vornimmt, neues Spielmaterial oder Regeln hinzukommen, oder aber auch permanent aus dem Spiel genommen werden. Ja, bei einem Legacy-Game können Spielkarten zerrissen und weggeworfen werden!

Ich rede hier so groß über die breite Welt der Legacy-Spiele, wenn es bislang genau zwei (2!) davon gibt. Das tue ich vor allem, weil ich hoffe, dass sich das schnell ändert.

Begonnen hat es vor ein paar Jahren als von Risiko eine Legacy-Variante erschienen ist. Risiko war grundsätzlich sehr gut dafür geeignet. Alleine weil es bereits ein dutzend Risiko-Varianten gibt. Hinzu kommt, dass diese Verbreitung auch zu einer hohen Bekanntheit zu den Basisregeln führt, die sich dann auch leichter biegen lassen und nicht gleich jeden vor den Kopf stoßen. Im Besonderen aber, weil das Spiel so generisch ist, dass es durch die Legacy-Komponente schlicht aufpoliert wurde.
Alleine der Kunstgriff jedem Spielbrett eine fortlaufende Nummer einzustanzen, um die Einzigartigkeit der eigenen Spiel-Version hervorzuheben macht viel aus.

Das Grundlegende Risiko-Spielprinzip bleibt Risk-Legacy (auch als Risiko Evolution auf dt. veröffentlicht) erhalten. Aber das Spielbrett schaut nach wenigen Partien sehr seltsam auf. Da wurden befestigte Städte platziert, in manchen Regionen zeugen Sticker von Munitionsknappheit und in anderen stellen sie die Schwaden von Giftstoffangriffen dar. Zwischen den Kontinenten - die nun völlig neue Namen haben - finden sich selbstgezeichnete Seerouten. Und die Ressourcen-Karten mit den unterschiedlichen Ländern sind nicht mehr alle gleich viel Wert ...weshalb 'Afrika' plötzlich ein sehr beliebter Kontinent ist.

Dabei bleibt das Spiel frisch, da zu vorgegebenen Zeitpunkten Boxen und Taschen aufgemacht werden dürfen, die in der Spielschachtel angebracht sind. "Wenn das erste Mal ein Spieler ausscheidet.", "Wenn die Welthauptstadt gebaut wird" oder "Wenn jemand 30 Truppen aufeinmal aufs Feld stellt". Dann kommen Sticker für neue Regeln die ins Heft gepickt werden. Neue Fraktionen mit eigenen Figuren. Missionen. Scars. ...man weiß nie was kommt.

Das einzige Problem, dass Risk-Legacy hat ist, dass es Risiko ist. Bei all den Regeländerungen, bei all den individuellen Entscheidungen ...es bleibt ein Glücksspiel, bei dem ein einziger Verteidiger ganze Bataillone an Angreifern aufhalten kann, wenn er gut würfelt. Es ist unbestreitbar, dass es für einen Spieler ein sehr kurzer Abend wird, wenn er gleich zu Beginn von zwei Seiten in die Zange genommen wird - dann bleibt nur mehr heimgehen oder sich für die nächsten Stunden still in einer Ecke zu beschäftigen.

Das ist zum Glück bei dem zweiten Legacy-Spiel anders. Dazu im nächsten Beitrag mehr.

- BM out -
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma