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Ich habe gestern mit der langjährigen Tradition gebrochen am letzten Wochenende noch schnell und hektisch in die „Worldpress Photo Awards“-Ausstellung zu gehen. Die rennt nämlich noch bis 16. Oktober.
Außerdem habe ich etwas über mich gelernt. Das schlimmste Fach, das es gibt.

Wie üblich sind die Natur-Bilder beeindruckend und die Foto-Serien berührend.
Wie auch schon letztes Jahr, gibt es sehr viele Bilder die sich mit dem Krieg in Syrien und den Flüchtlingen beschäftigen. „Harte Fakten“ nennt sich die Kategorie und das ist sehr treffend. Betreffend.

Dann war da ein Bild mit einem jungen Mann im Vordergrund der auf einem Tisch liegt. Er hat offenbar schwere Verbrennungen, sein Gesicht ist mit einem Tuch bedeckt. Ein Mann in weiß schmiert ihn mit Creme ein.

Die Texttafel erzählt, dass es sich dabei um einen 16-jährigen IS-Kämpfer handelt, der einen kurdischen Hinterhalt überlebt hat. In einer kurdischen Klinik werden seine Verbrennungen behandelt.
…und mein erster Gedanke ist „Warum?“

Ich habe offenbar allen IS-Kämpfern jede Menschlichkeit aberkannt. Jeden Tierschützer und Baumknutscher der sich für seine Agenda einsetzt hat mehr Verständnis von mir, als jemand der die Wunden eines IS-Kämpfers behandelt. Das sind keine Lebewesen mehr sondern Automaten. Nein, sogar ein Auto zu reparieren ergibt für mich mehr Sinn.

Dieser gesamte Absatz kam mir mit einem Schlag in den Sinn, mit dieser einen Frage, mit diesem einen Bild. …und diese Erkenntnis hat mir gar nicht gefallen. Denn damit geht auch ein bisschen ein Mangel an Menschlichkeit von meiner Seite einher. Eine Menschlichkeit die gerade durch diesen kurdischen Arzt zu Tage kommt, der jemandem das Leben rettet und die Schmerzen stillt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Leuten das Leben zu nehmen und Schmerzen hinzuzufügen.

Jetzt hab ich das über mich gelernt. Jetzt muss ich dieses Wissen nur mehr einsetzen. Was auch immer das bedeutet.

- BM out -

Hahahaha ...oh boy.

Damentag in der Sauna benachteiligt Männer. Sogar die Gleichberechtigungsbeauftragte gibt es zu.

So, wir bauen uns jetzt aus den Saunabänken eine Barrikade. Nicht mit uns! ...und vergesst den Aufguss nicht, Burschen!

- BM out -

Meine ‚alte‘ Wohnung habe ich gerne auch als „Fisher price – my first appartement“ bezeichnet. Denn zum einen war es meine erste eigene Wohnung, zum anderen hatte sie tatsächlich die Dimensionen einer Spielzeug-Wohnung. Als ich dort 2004 eingezogen bin, war sie natürlich ein Palast. 2010 war sie ein Käfig, den selbst das 18. Mal Möbel umstellen, umdekorieren und ausmalen nicht mehr mit frischem Wind beleben konnte.
Ihr größter Vorteil war, dass sie so verdammt günstig war und ich mir deswegen meine Reisen leisten konnte.
Spätestens als dann nur geschätzte 100 Meter Luftlinie davon entfernt ein Neubau entstand und die monatlichen Kosten überschaubar waren, war mir klar, dass ich aus dieser Wohnung ausziehen musste.

Wobei es natürlich nicht so war, als hätte ich mich dafür einfach entschlossen. Dem ging schon ein langer Weg des Lamentierens voran. Stundenlange Gespräche mit Freunden und Familie.
Denn als Genossenschaftsprojekt war das natürlich mit einem entsprechenden Finanzierungsbeitrag verbunden und der tat schon weh. Der Beitrag war in 3 Tranchen in 3 Jahren zu zahlen, und die erste Tranche (die quasi sofort zu zahlen war) hat meine gesamten Ersparnisse verschlungen.
Das bedeutete außerdem, dass ich für einige Jahre auf Reisen verzichten musste und noch schwerwiegender hatte ich das Gefühl, dass mich diese Wohnung verankern würde.

Das ausschlaggebende Argument, kam von meiner besten Freundin die meinte „Das Geld ist ja nicht weg. Wenn Du wirklich wieder weg willst, kannst du die Wohnung aufgeben und bekommst deinen Genossenschaftsanteil wieder.“
Danke Sparpolitik, Geldregen zum 30. Geburtstag und neuem Job ist es sich dann sogar ausgegangen, das Geld für alle 3 Teilzahlungen aufzustellen, ohne welches von Bank oder Familie auszuborgen.

Jetzt wohne ich bereits 5 Jahre in der neuen Wohnung, die ich weiterhin als ‚neu‘ bezeichne. Vielleicht weil sie noch immer nicht fertig eingerichtet ist.

Die Wohnung hat eine Eigentumsoption, die in 5 Jahren in Kraft tritt. Die Genossenschaft gibt leider absolut keine Infos raus, was das dann kosten wird. Wird sich sicherlich auch am dann aktuellen Wohnungspreis orientieren. Sicher ist, dass ich es in den nächsten 5 Jahren nicht schaffen werde diesen Betrag zusammen zu sparen. Der aktuelle Job* wirft dafür zu wenig ab.
Nichts destotrotz habe ich das Gefühl, dass ich nicht nur beginnen sollte wieder besser hauszuhalten (*hust* 360€ Kopfhörer *hust) sondern vor allem, dass ich die aktuellen Reserven nicht antasten darf. Das betrifft natürlich Reisen, und die interessieren mich halt besonders dann, wenn sie lang und kostspielig sind…

Heuer habe ich mich ja an meinen Vorsatz gehalten, ein Jahr Auszeit zu nehmen. Damit habe ich mir nur Kilometer aber, dank der Thermenaufenthalte, nicht viel Geld gespart. (Eigentlich würde ich ja gerne im Oktober oder November nochmal ein paar Thermen-Tage machen…) Rundum planen schon alle ihre Urlaube 2017 – gerade wenn es für 2 Wochen oder mehr in die Ferne geht. Noch ein Jahr ‚nur daheim‘ kann ich mir nicht vorstellen ..und ‚nur eine Woche‘ in einer europäischen Stadt reizt mich halt gar nicht. Wobei ja Europa-Urlaub und günstig schon oxymoron…isch sind.

In Kurz: ich muss eine Grundsatzentscheidung treffen. Entweder ich entschließe mich jetzt dafür, dass ich in 5 Jahren, wenn es die Möglichkeit dazu gibt, diese Wohnung zu kaufen. Das bedeutet mehr aufs Geld zu schauen und weniger davon auszugeben, damit ich dann möglichst wenig Kredit aufnehmen muss.
Oder ich schieb den Gedanken an die Wohnung beiseite und hau das gesparte auf den Kopf. Wenn ich in 5 Jahren tatsächlich die Wohnung kaufen will, muss ich halt den Kredit in voller Höhe aufnehmen …oder ich lass es bleiben. Ein Problem mit dem sich der 40-jährige BM rumschlagen muss.

Meine Antarktis-Reise, einer meiner größten Reise-Wünsche, würde es 2017 auf keinen Fall. Nicht nur, dass hier selbst eine kurze Variante meine Ersparnisse auffressen würde, habe ich mich in dieses Reise-Monster verliebt. 38 Tage-Antarktis Halbumrundung.
Man darf ja noch träumen...

-BM out

*Ich habe gestern erfahren, dass mein alter Job wieder frei geworden ist, und dass der Ressortleiter tatsächlich einen ehemaligen Kollegen gefragt hat, ob er glaubt, dass ich den wieder übernehmen würde. Die dazugehörige Scheibtruhe voll Geld wäre in dem Kontext schon interessant.

 

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